Arnsberg-Neheim. Er ließ sich nicht nervös machen. Johannes Thiemann, SC Neheim, versenkte einen Elfer eiskalt, obwohl Serdar Bingöl alle Register zog.
Die Szene wirkte – erstaunlich. Johannes Thiemann war wenige Augenblicke zuvor gefoult worden und stand nun bereit, um den unstrittigen Elfmeter für Fußball-Westfalenligist SC Neheim zu verwandeln. Während sich Thiemann versuchte zu konzentrieren, redete Serdar Bingöl, Spieler von Neheims Gegner Türkspor Dortmund, allerdings ohne Unterlass auf ihn ein. Thiemann – reagierte.
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Er wies den Dortmunder Akteur allerdings nicht zurecht oder beschwerte sich beim Schiedsrichter, sondern scherzte mit ihm. Den Elfmeter, den verwandelte Thiemann dann souverän zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Später gerieten die Sauerländer mit 1:3 ins Hintertreffen, feierten aber eine Aufholjagd und holten durch das 3:3 am zweiten Spieltag ihren ersten Saisonpunkt nach der knappen 0:1-Niederlage in Iserlohn.
Vergangenheit beim BVB
Thiemann gehörte zu den Aktivposten in der Mannschaft von Trainer Alex Bruchhage, nicht nur auf Grund des verwandelten Elfmeters. Die „Laberei“ vor dem wichtigen Strafstoß? „Das ist doch normal. Er hat versucht, mich nervös zu machen“, antwortete der 23-jährige Thiemann lachend: „Kein Problem, es ist ihm ja nicht gelungen.“ Ihn und den drei Jahre älteren Bingöl verbindet eine Vergangenheit in der Jugend des Bundesligisten Borussia Dortmund, so dass sie sich nach dem Elfern abklatschten und auch nach dem Schlusspfiff eine lockere Atmosphäre herrschte.
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Dass Johannes Thiemann als Gefoulter selbst schoss, stand nie in Abrede. „Wir haben keine Rangfolge. Der Trainer hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich schießen solle, wenn wir einen Elfmeter bekämen“, erklärte Thiemann: „Und das habe ich getan.“
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