Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim plant die Saison in der Westfalenliga ohne Kapitän Oliver Busch. Was dessen Kreuzbandriss für ihn und die Mannschaft bedeutet.
„Das war so ein Allerweltsdingen“, sagt Oliver Busch, als er in der Halbzeit des ersten Westfalenligaspiel seines SC Neheim beim FC Iserlohn von der Tribüne in Richtung Platz humpelt. Die Schiene am linken Knie des 29-Jährigen signalisiert allerdings: Dieses „Allerweltsdingen“ zieht schwerwiegende Folgen nach sich – in erster Linie für Busch, aber auch für das Team des SC Neheim und Trainer Alex Bruchhage.
Busch wird operiert
Denn Busch, der Kapitän des SC Neheim, zog sich, wie berichtet, im Testspiel gegen den Lüner SV nur eine Woche vor dem Ligastart einen Kreuzbandriss zu. „Ich hatte anfangs gar nicht das Gefühl, dass es so etwas Schlimmes sein könnte“, erzählt Busch, „aber mir fehlte auch der Vergleich, weil ich zuvor nie ernsthaft verletzt war.“ Doch das MRT, also die genauere Untersuchung des Knies, lügt nicht – und offenbarte den Kreuzbandriss. In dieser Woche entscheidet sich, wann Busch operiert wird.
++++ Lesen Sie auch: SC Neheim: 0:1-Pleite in Iserlohn Fall für den Staffelleiter ++++
„Das ist natürlich eine Hiobsbotschaft für uns gewesen“, erzählt Bruchhage über den Busch-Ausfall. Und er ergänzt: „Wir rechnen in dieser Saison nicht mehr mit seiner Rückkehr. Wenn es anders käme, er also doch noch das eine oder andere Spiel am Ende der Serie machen könnte, wäre das ein Bonus.“
Doch Druck wird Bruchhage auf seinen Spieler trotz dessen Wichtigkeit im Mannschaftsgefüge nicht ausüben. „Wir reden immer noch über Amateurfußball. Er soll gesund werden, dann schauen wir weiter“, sagt Bruchhage. Die Rolle des Kapitäns auf dem Platz beschreibt der Coach so: „Er ist unser Stabilisator. Es gibt Leute, die für spezielle Dinge zuständig sind. Oli ist wie eine Nähmaschine, er hält den anderen den Rücken frei und wirft sich notfalls in die Bälle.“
Neue Personalplanung?
Bei einer solchen Aktion verletzt sich Busch im Testspiel und fällt nun aus. Muss der SC Neheim deswegen erneut kurzfristig personellen Ersatz suchen? „Natürlich soll man niemals nie sagen, aber den Spieler, der jetzt noch frei ist und der uns sofort weiterhilft, den gibt es nicht“, antwortet Bruchhage.
++++ Lesen Sie auch: SC Neheim: In Iserlohn beginnt die Zeit des Geheimnis-Lüftens ++++
Er nannte seinen Verein bereits in der Vorbereitung „den SC Freiburg der Westfalenliga“ – und zieht diesen Vergleich jetzt erneut. „Wenn bei Borussia Dortmund der Stürmer ausfällt, wird für ein paar Millionen ein neuer geholt“, sagt Bruchhage, „wenn beim SC Freiburg der Stürmer ausfällt, wird erstmal im eigenen Kader oder sogar in der eigenen Jugend nach Ersatz gesucht.“ Den Weg des eigenen Kaders wird auch der SC Neheim vorerst gehen.
Keine lange Festlegung im Tor
Trotz des absolvierten ersten Saisonspiels bleibt im Neheimer Kader der Kampf um den Platz zwischen den Pfosten übrigens spannend, was nicht an der 0:1-Niederlage liegt. Zur Überraschung einige Experten entschied sich Alex Bruchhage nach Beratung mit seinem Trainerteam dazu, Claudio Osterhoff in Iserlohn spielen zu lassen. „Wir sind der Meinung, dass er im Vergleich zu den anderen beiden einen Tick besser ist“, erklärt der Neheimer Coach und weist darauf hin, „dass Justin Schröter ein Jahr lang nicht gespielt hat“.
SC Neheim verliert in Iserlohn- Die besten Bilder
Das kann sich aber bald ändern. Bereits im Kreispokalspiel am Mittwoch beim TuS Niedereimer wird Bruchhage nicht Osterhoff ins Tor stellen. Im nächsten Meisterschaftsspiel am Sonntag beim Aufsteiger Türkspor Dortmund (15.30 Uhr) hingegen beginnt Osterhoff erneut. „Danach bewerten wir die Leistungen erneut“, verrät Bruchhage. Sein Vertrauen sei in alle Torhüter groß. „Ich lasse jeden einzelnen ohne Bauchschmerzen spielen“, sagt der Neheimer Trainer.
Kreispokal in Niedereimer
Im Kreispokalspiel beim Tabellenzweiten der Kreisliga C am Mittwochabend (19.30 Uhr) wird er darüber hinaus auf einigen Positionen rotieren. „Tom Wonneberger zum Beispiel ist auf Klassenfahrt und gar nicht da“, sagt Bruchhage, ohne weitere Namen zu nennen. Nur eines ist sicher: Oliver Busch fehlt.