Arnsberg-Holzen. Das S-Springen feierte beim Reitturnier des RV Arnsberg-Holzen ein Comeback. Zuvor lieferten sich zehn Mannschaften einen packenden Wettkampf.

Irgendwo, an irgendeiner Stelle des anspruchsvoll aufgebauten Parcours, muss es passiert sein. Während einer Wendung, vor oder nach einem Hindernis – am Ende fehlen Klaus Otte-Wiese und Cantano siebzehn Hundertstelsekunden für den „Heimsieg“ in der Nachbarschaft. Beim Ein-Stern-S-Springen während des Reitturniers des RV Arnsberg-Holzen muss sich das Duo des RV Hellefeld letztendlich mit Rang zwei hinter Siegerin Fabienne Graefe von der RG Ober-Castrop, die Lavignon sattelte, begnügen. Sowohl bei Klaus Otte-Wiese als auch bei den Gastgebern trübte der knapp verpasste Sieg die Stimmung aber nicht wesentlich.

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Der erfahrene Sauerländer stand schließlich schon oft genug ganz oben auf dem Treppchen, so dass er weiß, wie sehr sich Kleinigkeiten auswirken können. Und die Gastgeber? Die waren auf der Reitanlage Lutter vor allem stolz darauf, überhaupt ein S-Springen im Turnierprogramm zu haben.

Siegerin des S-Springens: Fabienne Graefe (RV Ober-Castrop) gewann auf Lavignon vor Klaus Otte-Wiese (RV Hellefeld).
Siegerin des S-Springens: Fabienne Graefe (RV Ober-Castrop) gewann auf Lavignon vor Klaus Otte-Wiese (RV Hellefeld). © Falk Blesken

„Es ist das erste Mal seit ganz vielen Jahren, dass wir wieder ein S-Springen anbieten können. Darüber, und dass sich mit 22 Startern ein sehr ordentliches Teilnehmerfeld präsentiert, freuen wir uns wirklich sehr“, sagte Loraine Lutter, die zum Vorstand des RV Arnsberg-Holzen gehört.

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Der Blick auf die Nennliste steigerte die Freude zusätzlich, denn mit Florian Lutter und Lena-Sophie Stich gingen auch Holzener in den S-Parcours. Unter den Platzierten waren mit dem Dritten Stefan Leber (Warsteiner RV) auf Come on Conny und dem Vierten Marcel Grote (RFV Oeventrop) auf Blondie weitere HSK-Reiter. Giacomo Fleischer (ZRFV Voßwinkel) verpasste auf Baristo in diesem Springen als Achter die Platzierung knapp.

Fairness-Sonderpreis

Während das S-Springen nach einigen Prüfungen der Klasse A, L und M den Höhepunkt am Samstag darstellte, erlebten die an allen Tagen zahlreichen Zuschauer auch am Freitag klasse Reitsport. „Für das Mannschaftsspringen der Klasse A hatten sich zehn Teams gemeldet“, sagte Loraine Lutter, „das ist wirklich eine ganze Menge.“ Jubeln durfte das Quartett den RV Menden über den Sieg. Sophia Brechmann, Lea Sperlich, Kira Bittern und Mila Freier erhielten die Goldschleifen und verwiesen den RV Balve auf Rang zwei. Martin Schumacher, Anna Katharina Frost, Sina-Carolin Lohölter und Elise Koch vom RV Hellefeld kam auf Rang drei.

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Eine Premiere erlebten die Dressurprüfungen am Freitag, die in der Vergangenheit stets in der Halle durchgeführt wurden. „Dieses Mal haben wir sie nach draußen auf den Hauptplatz verlegt und haben dadurch auch den Stellenwert erhöht“, sagte Loraine Lutter über einen gelungenen Versuch. Dass Lara Emilia Maiwald vom Gastgeber mit Lyra in der Dressurprüfung Klasse A Sechste hinter Miriam Rosenbaum (RFV Arnsberg) auf Fleur la belle auf Platz fünf wurde, passte ins Bild. Antonia Volmert (RV Hellefeld) belegte Platz drei in dieser Prüfung. Lisa Jürgens (ZRFV Arnsberg-Holzen) ritt in der Dressurprüfung Klasse L mit Trense sogar mit Donna Saphira auf Rang drei und mit Heideromanze auf Rang vier.

Sabine Müller wurde beim Reitturnier des RV Arnsberg-Holzen mit dem Ehrenpreis der Jugend für fairen Umgang mit dem Pferd ausgezeichnet.
Sabine Müller wurde beim Reitturnier des RV Arnsberg-Holzen mit dem Ehrenpreis der Jugend für fairen Umgang mit dem Pferd ausgezeichnet. © Privat

„Insgesamt hatten wir gut 700 Nennungen für das Wochenende“, sagte Loraine Lutter zufrieden resümierend und lobte die Verbundenheit der Mitglieder und Sponsoren zum Verein. Die Führzügelklasse für die Kleinsten sei sogar begrenzt worden, „weil mehr als 20 Kinder unseren Ablauf komplett durcheinander gebracht hätten“, sagte Lutter. Die Jugend des Vereins vergab übrigens erneut eine besondere Ehrung. Alle Teilnehmer wurden intensiv beäugt, wie sie sich insgesamt präsentieren und wie sie vor allem mit ihren Pferden umgehen. „Den Sonderpreis Fairness im Pferdesport erhielt letztendlich Sabine Müller vom RV Letmathe, die hier mit S-Cada antrat“, sagte Lutter.

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Den „Heimsieg“ in der Nachbarschaft gab es für Klaus Otte-Wiese dann übrigens doch noch. Die Springprüfung der Klasse M mit Siegerrunde zum Abschluss des Turniers entschied der Hellefelder auf Cleo für sich – mit deutlichem Zeitvorsprung im Stechen.