Balve. Klaus Otte-Wiese (RV Hellefeld) ist einer der bekanntesten Reiter im Sauerland. Er startet beim Balve Optimum – aber (noch) nicht bei der DM.

Klaus Otte-Wiese lacht auf, denn die Antwort auf diese Frage sei leicht, sagt er. Natürlich startet er als einer der prominentesten Springreiter des Sauerlandes beim Longines Balve Optimum, das am Donnerstag im Schatten von Schloss Wocklum startete. Doch im Teilnehmerfeld der deutschen Meisterschaften, die ein Teil des bekanntesten Reitturniers der Region sind und bei denen unter anderem Weltmeisterin Simone Blum sattelt, fehlt der Name Klaus Otte-Wiese. Warum? Das ist die Frage, auf die es eine einfache Antwort gibt – und eine mit Perspektive.

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„Mein Pferd ist einfach zu jung“, erklärt Otte-Wiese, warum er sich bei den deutschen Titelkämpfen nicht in den Parcours begibt. Die enormen Höhen der Hindernisse in mehreren Umläufen, die Konkurrenz – das möchte er seinem achtjährigen Cantano nicht zumuten, noch nicht zumuten. Denn für den Reiter des RV Hellefeld steht fest: „Wenn Cantano bei mir bliebe, dann könnte ich im nächsten Jahr mit ihm bei der deutschen Meisterschaft in Balve starten“, sagt er.

In anderer Funktion in Balve: Klaus Otte-Wiese (Reiterverein Hellefeld und Vertreter des Sponsors) gratulierte am Donnerstag Sarah Nagel-Tornau zum Sieg mit Chili H im Auftaktspringen.
In anderer Funktion in Balve: Klaus Otte-Wiese (Reiterverein Hellefeld und Vertreter des Sponsors) gratulierte am Donnerstag Sarah Nagel-Tornau zum Sieg mit Chili H im Auftaktspringen. © Dietmar Reker

Doch ob der Achtjährige in zwölf Monaten noch im Stall von Otte-Wiese in Neuenrade-Blintrop steht, ist ungewiss. So ist das Pferde-Business. Selbst David Will, Nationenpreisreiter, der mit der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr Silber gewann, musste erst kürzlich erleben, wie schnell sich die Wege von Reiter und Pferd trennen können. Beim Weltcup-Finale in Leipzig waren er und sein Wallach C Vier als Sechste noch bestes deutsches Paar geworden – wenig später wurde der Holsteiner verkauft.

Zuschauer strömen auf Anlage

Daran denkt Klaus Otte-Wiese aktuell aber noch gar nicht. Viel mehr freut er sich, die besondere Atmosphäre in Balve ohne Zuschauerbegrenzung wieder genießen zu können. „Man hat in den vergangenen Wochen bereits gemerkt, dass die Leute förmlich auf das Turnier gewartet haben“, sagt er am Donnerstag und spricht von „einem für diesen Tag echt guten Besuch“.

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Er selbst steigt mit Cantano erst am Freitag auf der großen Tour ins Turniergeschehen ein und misst sich dann mit internationaler Konkurrenz. Auch der Große Preis am Samstag steht auf dem Plan. „Man weiß ja nie, was passiert, denn auch diese Springen sind sehr schwer“, sagt der sympathische Sauerländer, „aber ich rechne uns schon reelle Chancen aus.“ Was das konkret bedeutet bei einem, der unlängst in Kalthof ein Zwei-Sterne-S-Springen auf Coco Magic gewann?

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    „Balve ist ja eine Art Heimspiel“, sagt Otte-Wiese: „Da will man es extra gut machen.“ Heißt: Eine vordere Platzierung, am besten ein Sieg, käme ihm „in der Nachbarschaft“ schon sehr gelegen. Daran ändert auch nichts, dass Cantano in den jeweiligen Springen zu den Jüngsten gehören dürfte. „Coco Magic darf pausieren, er ist frisch und wir haben auch in Riesenbeck schon zweimal gewonnen“, sagt Otte-Wiese.

    Balve: Top Bedingungen

    Die Bedingungen in Balve werden Top-Sport übrigens fördern. „Die Organisatoren versuchen jedes Jahr besser zu werden – und das gelingt ihnen auch“, schwärmt Otte-Wiese von Turniergelände und Springstadion – das bekanntlich auch über einen Wassergraben verfügt, in dem Deutsche Meister gebadet werden. Nächstes Jahr? Vielleicht. Wenn. Otte-Wiese würde es bereits genießen, nur an der DM teilzunehmen.