Winterberg. Robin Geueke ist ein Aushängeschild des Stützpunkts in Winterberg. Umso mehr trifft die Verantwortlichen eine Entscheidung, die er jetzt traf.
Geht es ums Rennrodeln, führt im Hochsauerland kein Weg an Robin Geueke und David Gamm vorbei. Das Duo des BSC Winterberg gehört als Doppel seit etlichen Jahren zur Weltspitze und repräsentiert somit auch den hiesigen Stützpunkt. Umso mehr trifft diesen ein bevorstehender Wechsel sowie vor allem die Begründung dieses Schrittes.
Geueke: Neuer Wohnort
Robin Geueke, 29-jähriger Herzenssauerländer und für die Sparte Rennrodeln ein Gesicht des Stützpunkts, verlässt Winterberg und schließt sich zum 1. September dem Stützpunkt in Berchtesgaden an. „Natürlich starten David und ich weiterhin für den BSC Winterberg. Der Verein hat uns in den vergangenen Jahren so klasse unterstützt, deshalb stand ein Wechsel nie zur Diskussion“, sagte Geueke.
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Dafür, dass er Winterberg als Wohn- und dem Stützpunkt als Arbeitsort den Rücken kehrt, gibt es aber sehr wohl Gründe. Geueke ist innerhalb des Doppels Geueke/Gamm federführend beim Schlittenbau. „Eine Erkenntnis bei der Analyse der vergangenen Jahre, die nicht immer wie erhofft gelaufen sind, war, dass ich zu viel in der Werkstatt war“, erzählte der Sportsoldat. Anstatt nach den Trainingseinheiten zu regenerieren, galt es, weiter am Material zu feilen.
Auch ohne Hackl top
Denn am Stützpunkt Winterberg gibt es zwar einen Mechaniker und eine Werkstatt in den Räumlichkeiten der Bundeswehr. Um in der Weltspitze um Medaillen mitzufahren, bedarf es jedoch mehr. „In Bayern ist die Infrastruktur einfach besser“, sagte Geueke.
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Daran ändert auch nichts, dass Georg „Schorsch“ Hackl, der bekannteste und erfolgreichste deutsche Ex-Rodler, der nach seiner Karriere zum Material-Guru der deutschen Rennrodler wurde, vor kurzem seinen Wechsel ins österreichische Nationalteam bekannt gab. „Es gibt mit Christian Thurner einen Mechaniker, der seit Jahren vom Schorsch gelernt hat“, erklärte Geueke: „Der Schorsch hat dort ein super Fundament erschaffen.“
Und es gibt in Berchtesgaden mega-erfolgreiche Rodler wie Natalie Geisenberger oder Felix Loch. Vor allem Loch wird nachgesagt, in Materialfragen bereits in Hackls Fußstapfen getreten zu sein. Einen Eiskanal – den gibt es am Königssee allerdings aktuell nicht. Bekanntlich wurde die Bahn im vergangenen Jahr durch ein Unwetter zu großen Teilen zerstört. Der Wiederaufbau wird zwar von vielen Stellen angestrebt, ob er tatsächlich gelingt und wann im Schatten des Watzmanns wieder gerodelt werden kann, ist fraglich.
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„Wir konnten in Winterberg auch nicht immer auf die Bahn, wann wir wollten“, sagte Geueke zu diesem Punkt. Zudem seien Gamm und er im Herbst und Winter ohnehin im Idealfall im Weltcup unterwegs und reisten von einer Bahn zur anderen. „Die Herausforderung für David und mich besteht jetzt im Sommer, unser gemeinsames Training mehr abzustimmen“, sagte Robin Geueke: „Ich wäre doch auch gerne hier in Winterberg geblieben, aber es fehlt für die Weltspitze einfach die Expertise in Materialfragen.“
Geueke: Ein Neuanfang
Nachdem Geueke/Gamm auch 2022 eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen verpassten, ist ihr neues Ziel Turin 2026. Und da sie in der vergangenen Saison zum Auftakt gar ihren Startplatz im Weltcup an ein junges, aufstrebendes Doppel verloren, war ein Neuanfang, waren neue Impulse gefragt. „Ich arbeite weiter an unserem Schlitten“, sagte Robin Geueke: „Aber eben nicht mehr als Einzelkämpfer.“