Sauerland. In der Fußball-Kreisliga A West im HSK scheitert die Verlegung eines Spiels am Unwillen eines Teams – trotz eines Trauerfalls. Ein Kommentar.

Ein handfester Skandal in der Kreisliga A ist allein deshalb schlimm, weil auf diesem Niveau zumeist allenfalls Fußball von überschaubarer Güte präsentiert wird. Hier sind Hobbykicker aktiv und betreiben einen Freizeitsport. Nicht mehr, nicht weniger.

Eklat im Fußball-Sauerland: Warum der Fall so fassungslos macht

Dass die aktuelle Kritik, die Empörung und Wut in der Staffel West im Sauerland ausgerechnet an den tragischen Todesfall einer erst 19-jährigen jungen Frau sowie einer daraufhin nicht zustande gekommenen Spielverlegung anknüpft, ist fürchterlich. Bei aller Liebe: Es geht um ein Meisterschaftsspiel in der Kreisliga A, doch selbst wenn es eine Partie in der Westfalen- oder Oberliga wäre, erübrigt sich eine Diskussion. Dass der FC Fatih nach dem Todesfall, der einen Großteil des Gegners schockiert hat, der Verlegung nicht zustimmt, ist völlig unverständlich. Punkt.

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Klar, der Verein will unbedingt in die Bezirksliga aufsteigen. Er hat sich höherklassig verstärkt und damit selbst Druck auferlegt. Doch nichts rechtfertigt ein solches Verhalten, das von einem Mitfühlen, einem Verständnis des Leids beim Gegenüber Lichtjahre entfernt ist.

Die Solidarität des SV Dorlar-Sellinghausen, der zu seinem Spiel gegen den FC Fatih nicht antritt, um ein Zeichen für Fair-Play zu setzen, ist begrüßenswert – eine dauerhafte Lösung stellt ein Nichtantritt aber nicht dar. Es bleibt zu hoffen, dass Auf- und Abstiegskampf sportlich ausgetragen werden. Sicher ist: Durch sein Verhalten hat sich der FC Fatih Türkgücü Meschede nachhaltig geschadet.