Langscheid. Röntgenbild bestätigt das Saisonaus für den Spieler des SuS Langenscheid. Wie er sich wenige Stunden später in eine Uni-Klausur schleppt.

Die lauten Schreie von Lukas Ullmann nach einem Zweikampf im Spiel seines SuS Langscheid/Enkhausen sollten schon nichts gutes verheißen. Nun steht fest: Der Leistungsträger des Fußball-Bezirksligisten hat sich im Derby gegen den TuS Sundern das Sprunggelenk gebrochen. Eine Horror-Verletzung, die das vorzeitige Saison- und vielleicht sogar Karriereende des Fußballers bedeutet.

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Nach dem Zweikampf und der schweren Verletzung rund eine Viertelstunde vor Abpfiff der Partie musste ein Krankenwagen alarmiert werden, um den Mittelfeldspieler des SuS ins Klinikum Hochsauerland zu bringen. Dass es sich definitiv um eine schwerwiegende Verletzung handelt, wusste der Mittelfeldspieler der Langescheider bereits in dem Moment, als er von seinem Gegenspieler im Zweikampf getroffen wurde. „Ich habe es sofort knacken gehört und hatte sofort extreme Schmerzen. Mir war direkt klar, dass es etwas Ernstes ist“, erklärt Ullmann einen Tag nach der Verletzung.

Röntgenbild bestätigt Befürchtungen des Sunderners

Nachdem der SuS-Akteur das Klinikum Hochsauerland erreicht hatte und die zuständigen Ärzte ein Röntgenbild anforderten, bestätigte sich die Befürchtung: „Mir wurde gesagt, dass es sich um eine Fraktur des Sprunggelenks handelt. Und ich sollte eigentlich schon am Montag operiert werden“, erzählt er.

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Eine wichtige Klausur im Rahmen seines Lehramts-Studiums an der TU in Dortmund jedoch verhinderte eine Operation. „Ich wollte die Klausur unbedingt schreiben“, sagt Ullmann. Aufgrund der starken Schmerzen verbrachte der 25-Jährige jedoch eine recht kurze Nacht vor der Prüfung. Und trotz aller Umstände: Bereits kurz nach Ende der Klausur stand fest, dass Ullmann die wichtige Prüfung bestanden hatte, da es sich um eine Online-Klausur handelte. „Da ist mir auf jeden Fall ein Stein vom Herzen gefallen“, sagt er.

Nach der Klausur ging es für den Lehramtsstudenten dann direkt wieder ins Klinikum Hochsauerland, um die Vorbesprechung für die am Dienstag stattfindende Operation zu erhalten. „Im Prinzip habe ich abgegeben und habe mich direkt auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Das war schon etwas hektisch“, so der langjährige Leistungsträger des SuS.

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Im Vorgespräch wurde Ullmann bereits erklärt, dass nach der Operation drei bis fünf Tage Aufenthalt im Krankenhaus notwendig seien. „Bei der Operation werden mir auch Schrauben ins Fußgelenk gemacht, deshalb muss ich anschließend noch ein paar Tage dort bleiben“, sagt er.

Lukas Ullmann vom SuS Langscheid im Zweikampf mit Maximilian Mertin vom TuS Sundern.
Lukas Ullmann vom SuS Langscheid im Zweikampf mit Maximilian Mertin vom TuS Sundern. © WP | Philipp Bülter

Anschließend muss Ullmann für mindestens sechs Wochen auf Krücken laufen und drei Monate auf Laufsport verzichten – das Saisonaus für den SuS-Leistungsträger. „Das ist auf jeden Fall schon bitter, weil wir als Mannschaft in der ganzen Saison schon extrem viel Pech mit Verletzungen hatten“, sagt der 25-Jährige.

Da Ullmann ab dem kommenden Sommer ohnehin aufgrund von Verpflichtungen innerhalb seines Studiums kürzer treten wollte, könnte das Spiel gegen Sundern der vorerst letzte Auftritt des Ur-Langscheiders im Trikot seines Heimatvereins gewesen sein. „Ab Sommer hatte ich ohnehin schon angekündigt, dass ich nicht oder kaum noch zur Verfügung stehen werde, deshalb war es das wohl leider erstmal für mich“, erklärt er.

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Eine Rückkehr auf den Fußballplatz strebt er einen Tag nach der schweren Verletzung vorerst nicht an. „Auf jeden Fall werde ich nicht mehr höherklassig Fußball spielen. Vielleicht noch mal in der Kreisliga, aber nicht mehr darüber“, so Ullmann.

Übel nimmt er den beteiligten Gegenspielern vom TuS Sundern ihr Zweikampfverhalten derweil nicht: „Ich mache niemandem vom TuS einen Vorwurf. Das kann im Fußball immer passieren und in diesem Fall war es wirklich keine böse Absicht des Gegenspielers.“

Genesungswünsche vom Gegner TuS Sundern

Bereits wenige Stunden nach dem Spiel gingen zahlreiche Genesungswünsche bei Ullmann ein: „Da muss ich den Spielern vom TuS Sundern ein großes Kompliment machen und will mich dafür herzlich bedanken. Ganz viele haben mir geschrieben und mir gute Besserung gewünscht, sogar der Physiotherapeut von Sundern hat sich gemeldet. Die Anteilnahme lindert den Schmerz und die Enttäuschung über die Verletzung auf jeden Fall“, so Ullmann.

Bitter ist die Verletzung auch für SuS-Trainer Mario Droste, der erklärt: „Im Prinzip steht die Verletzung von Lukas sinnbildlich für unsere ganze Saison. Gegen Sundern hatten wir zum ersten mal fast alle Spieler beisammen und direkt verletzt sich wieder ein Leistungsträger. Und dann nicht eine Muskelverletzung, sondern direkt eine Verletzung, die das Saisonende bedeutet.“ Für die kommenden Wochen wünscht der Coach seinem Spieler vor allem eine schnelle Genesung: „Wir sind in Kontakt und ich hoffe jetzt für Lukas, dass alles gut läuft und er schnell wieder auf die Beine kommt.“