Sauerland. Ikke Hüftgold, Mickie Krause oder Pop Smoke – das packen die Kabinen-DJs des SV Brilon, TuS Sundern, SC Neheim und FC Arpe in die Playlist.
Von „We are the Champions“ bis „It’s coming Home“ – Musik gehört zum Fußball wie das runde Leder vor Anpfiff auf den Mittelpunkt. Das gilt nicht für die großen, internationalen Sportveranstaltungen, sondern vor allem auch für die Kabinen der lokalen Fußballer. Verbunden werden müssen dabei jedoch viele verschiedene Musikgeschmäcker. Je nach Stimmung und Zeitpunkt muss der richtige Hit in der Playlist landen. Bei wem läuft Helene Fischer und welche Mannschaft setzt lieber auf AC/DC?
TuS Sundern
Beim TuS Sundern kümmert sich seit Saisonbeginn Ahkas Ketheswaran um die Musik in der Kabine des Bezirksligisten. Der 19-Jährige ist der offizielle „Musik-Beauftragte“ beim TuS – und setzt vor allem auf amerikanischen Hip-Hop, um seine Mannschaft vor dem Spielen in Stimmung zu bringen. „Klar ist es immer ein bisschen unterschiedlich. Vor dem Spiel lasse ich aber ganz gerne Rap und Hip-Hop aus den USA laufen. Pop Smoke und Gunna sind auf jeden Fall Künstler, die bei mir ganz weit oben in der Liste auftauchen“, erklärt er.
Mit Interpreten aus Übersee kann Kapitän und Teamkollege Sebastian Held teilweise weniger anfangen. „Ich muss ehrlich gestehen, dass ich viele der Lieder gar nicht kenne. Ahkas macht das aber sehr gut, aus der Mannschaft gibt es keine Beschwerden über die Musik, die er abspielt. Das liegt aber glaube ich auch daran, dass wir viele jüngere Spieler im Team haben, die die Songs schon kennen“, scherzt der 32-jährige Spielführer des Bezirksligisten.
Nach erfolgreichen Partien übergibt Ketheswaran die Verantwortung am Ghettoblaster dann aber gerne auch den älteren Spielern. „Dann läuft auch schon mal was aus den 80ern oder den 90ern. Da finden wir aber eigentlich immer einen ganz guten Mittelweg, damit Musik für jeden läuft“, so der TuS-Akteur.
SV Brilon
Beim SV Brilon kümmert sich derweil Jannik Walther um die musikalische Untermalung in der Kabine. Beim Landesligisten gibt es im Gegensatz zum TuS Sundern eine feste Abfolge an Kabinen-Hits, die vor dem Spiel laufen. „Bei uns laufen vor dem Spiel meisten die gleichen Lieder, da haben wir eine feste Abfolge. Das fängt mit ‘I git love’ von MiyaGi an, geht über ‘Pepas’ von Faruko und zum Schluss läuft meistens dann ‘Dior’ von Pop Smoke.“
Sicher ist beim SVB nach einem Sieg auch, dass das Vereinslied „Der SVB ist hier“ gespielt – und von allen mitgesungen wird. „Dazu wollen die Jungs nach einem Sieg auf jeden Fall Mallorca-Musik hören“, erklärt Walther. „Da sind so Lieder wie ‘Ich schwanke noch’, ‘Der Zug hat keine Bremse’ oder ‘Mallorca, wir sind da’ aus unserer Playlist eigentlich überhaupt nicht wegzudenken.“ Anders ist es im Fall einer Niederlage. „Da sind wir meistens nicht in der Stimmung für Musik, deshalb bleibt die Anlage meistens einfach aus“, so Walther.
TuS Voßwinkel
Die deutschen Schlager-Hits von der spanischen Urlaubsinsel laufen derweil auch in der Kabine des TuS Voßwinkel gut. Dort ist Kapitän Timo „Pudding“ Jürgens verantwortlich für die Feierlaune nach erfolgreichen Spielen. „Wenn ich mein Handy an der Musikbox anschließe, läuft auf jeden Fall gerne mal Malle-Schlager. Das macht allen gute Laune und sorgt für Feier-Stimmung“, so der Spielführer des TuS.
Vor den Spielen gibt es jedoch keine festen „Kabinen-DJs“ beim TuS. „Da verbindet sich eigentlich jeder mal mit der Box, da haben wir eigentlich keine feste Abfolge oder so. Jeder macht mal die Musik an und wir finden uns dann mit dem ab, was der andere so hört. Damit sind in der Regel auch eigentlich immer alle zufrieden“, erklärt Jürgens.
FC Arpe/Wormbach
Beim FC Arpe-Wormbach muss sich Trainer Jens Richter teilweise erst an die Musik gewöhnen, die seine jungen Spieler gerne hören. „Da sind Sachen dabei, die habe ich noch nie gehört. Auch die Sänger kenne ich oft nicht. Aber die Jungs lassen mich ab und zu auch mal etwas anmachen“, scherzt der Übungsleiter des Landesligisten. Wenn der Coach des DJ-Pult in der FC-Kabine übernimmt, läuft vornehmlich Musik aus den 1980er-Jahren. „Da gibt es viele Sachen, die mir gut gefallen, und die Jungs kennen das meiste davon auch noch. Favoriten habe ich da eigentlich nicht. Die Hauptsache ist, dass es zur Stimmung passt und viele die Lieder kennen“, sagt der FC-Trainer.
SC Neheim
In der Kabine des SC Neheim gibt es ebenfalls keinen offiziellen Musik-Beauftragten. „Wir regeln es eigentlich so, dass alle mal an die Box dürfen. Da macht jeder dann das an, was ihm gerade so gefällt und zur Stimmung passt. Häufig läuft aber bei uns auch amerikanischer Hip-Hop, von Migos zum Beispiel“, erklärt SC-Akteur Johannes Thiemann. „Eigentlich finde ich es aber auch ganz gut, dass nicht immer dieselbe Musik läuft. So bekommt man auch mal was von anderen Jungs mit und lernt Musik kennen, die einem dann vielleicht auch gut gefällt.“