Sauerland. Er gewann elf Etappen der Tour de France und war einer der besten Sprinter seiner Generation: André Greipel (39). Wie der „Gorilla“ im HSK hilft.

Ein wenig Stolz umrahmt die Aussagen Jörg Scherfs schon, wenn man den Teammanager des Saris Rouvy Sauerland Teams auf die Zusammenarbeit mit André Greipel anspricht. Dass der „Gorilla“, wie Greipel in seiner langen Karriere, die im Oktober 2021 endete, genannt wurde, nun die Sauerländer Radprofis unterstützt, ist besonders. „Es ist toll, ihn an unserer Seite zu wissen“, sagt Scherf.

André Greipel unterstützt junges Talent im Sauerland

Weil der ehemalige Radprofi aus Voßwinkel selbst gemeinsam mit Heiko Volkert die SVL Sports GmbH in Eslohe betreibt und, wie berichtet, zahlreiche World-Tour-Fahrer versichert, besteht seit vielen Jahren Kontakt zu André Greipel. Gleichwohl geriet die Zusammenarbeit mit einem der besten Straßensprinter seiner Generation zuletzt noch intensiver.

Der Rostocker beendete nach Platz zehn beim Münsterland Giro am 3. Oktober des Vorjahres mit 39 Jahren seine Karriere als aktiver Rennfahrer, unter anderem nach elf Etappenerfolgen bei der Tour de France und sieben Etappensiegen beim Giro d’Italia. Nach dem Ende seiner Laufbahn will der „Gorilla“ dem Radsport aber erhalten bleiben – und unter anderem junge Talente unterstützen. Bei Greipels Heimatverein, dem PSV Rostock, ist mit Max Briese genau so ein Ass aktiv.

Der 18-Jährige, bereits Deutscher U19-Meister im Sprint und Zeitfahren, möchte nun auch in Straßenrennen erfolgreich sein. So hatte Brieses Coach Peter Sager – früher auch Trainer von André Greipel und Jan Ullrich, der ebenfalls aus Rostock stammt, – Greipel gebeten, ein passendes Team zu finden.

Die Wahl sei schnell auf das Saris Rouvy Sauerland Team, das bisherige Team SKS Sauerland NRW, gefallen, erklärte André Greipel nun dem Portal „radsport-news.com“. „Es ist das beste Nachwuchsteam in Deutschland. Sie finden das Projekt sehr interessant, einen jungen Sprinter vielleicht ans Profi-Dasein auf der Straße heranführen“, adelte der ehemalige Weltklassesprinter den Sauerländer Rennstall.

Max Briese weilt im Trainingslager auf Mallorca

Max Briese solle ein passendes Rennprogramm geboten werden, um auf der Straße Fuß zu fassen. „Als Bahnsprinter auf die Straße zu wechseln, ist nicht leicht. Max ist aber ein super talentierter Sprinter mit guten Ausdauerwerten. Wir wollen ihn heranführen und sehen, ob das klappt“, erzählt Jörg Scherf.

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Max Briese hat beim Saris Rouvy Sauerland Team einen Vertrag unterschrieben und weilt derzeit mit der Mannschaft bereits im Trainingslager auf Mallorca. André Greipel wirkt derweil als Mentor im Hintergrund: Der erfahrene Ex-Profi fertigt Trainingspläne für Max Briese an und begleitete ihn auch schon zu Rennen. Begeistert zeigten sich Scherf und Greipel zuletzt von Brieses Performance im Zuge der Offenen Winterbahn-Meisterschaften in Büttgen am Niederrhein. Im Feld der Elitefahrer gelang es dem 18-Jährigen, „direkt ganz vorne mitzurühren. Das war sehr gut“, sagte Scherf.

Im Saris Rouvy Sauerland Team soll Max Briese die Lücke des fehlenden Sprinters füllen, nachdem Lars Kulbe (Studium in Freiburg) das Team verlassen hat. Der Plan ist, dass Briese ein Teil der Mannschaft sein wird, die Anfang März bei der Istrian Spring Trophy, einer mehrtägigen Rundfahrt und zwei Eintagesrennen in Kroatien, an den Start geht. Ex-Weltklassesprinter André Greipel wird also nun noch häufiger als in der Vergangenheit Ansprechpartner für Scherf und Co. sein. „Wir telefonieren derzeit etwa vier, fünf Mal pro Woche“, verrät Jörg Scherf. Auch die Nachwuchstalente vom RC Victoria Neheim hätten beim Namen André Greipel aufgehorcht. Scherf: „So ein Name strahlt natürlich überall hin.“