Sauerland. Das Team SKS Sauerland NRW hat sich bei der Deutschland Tour sehr gut präsentiert. Was diese Leistungen für Folgen haben könnten.

Starkregen? Tempo bolzen? Und jede Menge Quälerei? „Das alles war den Jungs total egal. Sie wollten einfach nur Radfahren und haben jeden Tag gekloppt“, lobt Jörg Scherf, Teammanager des Teams SKS Sauerland NRW, die sechsköpfige Mannschaft des Sauerländer Profiradstalls für ihre Leistungen bei der Deutschland Tour. Nicht nur die teilweise exzellenten Eindrücke, sondern vor allem die aktuelle Top-Form soll auch für ein Highlight in der Heimat konserviert werden.

Deutschland Tour: Radprofis aus dem HSK von Anfang an voll da

Bereits das erste Teilstück der insgesamt vier Etappen starken Deutschland Tour hatte das Team SKS Sauerland NRW mitbestimmt. Auf der Fahrt von Stralsund nach Schwerin hatte Jon Knolle etwa 170 Kilometer lang in einer Ausreißergruppe mitgemischt und durfte im Anschluss das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers tragen. Zudem wurde der SKS-Profi als kämpferischster Fahrer gewürdigt.

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Auf der dritten Etappe schließlich von Ilmenau nach Erlangen überzeugte dann insbesondere der Belgier Abram Stockman: Der 25-Jährige war mehr als 170 Kilometer lang Teil einer vierköpfigen Ausreißergruppe, die neun Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Im Schlussakkord gelang Teamkollege Johannes Hodapp (21) mit Rang zehn eine Top-Zehn-Platzierung. Neben den Nationalfahrer gesellten sich dabei vorn in der Ergebnisliste unter anderem mit Mark Cavendish, Dylan Theuns, André Greipel, John Degenkolb und Alexander Kristoff gleich mehrere Tour-de-France-Etappensieger.

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Auch die viele Präsenzzeit in den Übertragungen der Rennen im Fernsehen machte die Macher um Trainer Wolfgang Oschwald sowie die Teammanager Jörg Scherf und Heiko Volkert froh. Der Rennstall aus dem Sauerland hatte insbesondere auf zwei der vier Etappen bärenstarke Leistungen gezeigt und auf sich aufmerksam gemacht. „Als eines der wenigen Nachwuchsteams haben wir alle jungen Fahrer ins Ziel gebracht – darauf sind wir besonders stolz. Auch wenn wir den erhofften Top-20-Platz in der Gesamtwertung verpasst haben, konnten wir mit beherzter Fahrweise überzeugen. Wenn die Form jetzt nicht verloren geht, können wir uns auf ein spannendes Bundesliga-Finale im September freuen“, sagt Wolfgang Oschwald.

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Bei der ersten Teilnahme im Jahr 2018 habe das Team SKS Sauerland NRW noch „ums Überleben gekämpft“, erzählt Jörg Scherf mit einem Schmunzeln. „Diesmal war das ganz anders. Keiner unserer Fahrer musste gegen das Zeitlimit ankämpfen.“

Hoffnungen auf einen Schub

Die „sehr gute Form“ soll der Mannschaft jetzt noch mal einen Schub für die kommenden Aufgaben verleihen. Die Eintagesrennen, die das Team SKS in der Vorbereitung auf das Highlight Deutschland Tour gefahren war, seien genau die richtige Maßnahme gewesen, so Jörg Scherf. Die Übernahme des Weißen Trikots nach dem ersten Renntag sei zudem „der größte Rundfahrt-Erfolg für unser Team bislang“ gewesen.

Zunächst gilt der Fokus jetzt dem Giro de Friul in Italien, der von Freitag bis Sonntag ausgetragen wird. Fünf Profis des Teams SKS Sauerland NRW gehen dort an den Start.

Die andere Hälfte der Sauerländer startet am Sonntag bei der zur Bundesligasaison zählenden Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Zeitfahren in Genthin. Voraus geht der Blick jedoch auch schon auf die heimische Sauerland-Rundfahrt (19. September). Jörg Scherf: „Dort wollen wir uns zeigen.“