Sauerland. Die Radprofis des Teams SKS Sauerland NRW stehen vor einigen entscheidenden Einschnitten. Neben dem Namen ändert sich auch die Suche nach Fahrern

Das Wichtigste vorweg: Die Identifikation mit seinem Ursprung, seiner Heimat wird sich auch im neuen Namen des Teams SKS Sauerland NRW widerspiegeln. Denn die einzige Profi-Radsport-Mannschaft im HSK fährt weiterhin klar erkennbar für das „Sauerland“. Gleichwohl steht den Radsportlern ein kleiner Umbruch bevor, den nicht nur der neue Teamname „Saris Rouvy Sauerland Team“ hervorruft.

Team SKS Sauerland NRW feiert große Erfolge

Zum Jahreswechsel ab dem 1. Januar 2022 werden die Profis unter diesem Namen versuchen, um Titel und Platzierungen zu kämpfen. Die Veränderung folgt auf eine bärenstarke Saison des Teams: Der Radstall aus dem HSK bewies durch tolle Auftritte bei der Deutschland Tour, dass sich die heimischen Fahrer auf einem Level mit den World-Tour-Profis messen können. Unter anderem gelang Johannes Hodapp eine Top-Zehn-Platzierung.

Und durch die überzeugenden Vorstellungen in der Radsport-Bundesliga – unter anderem beim Heimrennen, der Sauerland-Rundfahrt, – gewann die Mannschaft die Teamwertung der wichtigsten Liga im deutschen Radsport. „Unser Hauptziel ist es, über weitere Achtungserfolge in internationalen Rennen auf uns aufmerksam zu machen. Wir wollen uns wieder für die Deutschland Tour qualifizieren und den Titel als bestes Team der Rad-Bundesliga bestätigen. Konzentrieren werden wir uns auch auf die Titelverteidigung im Mannschaftszeitfahren und unsere ,Heim-Profi-DM’ im Sauerland“, erklärt Teammanager Heiko Volkert die ehrgeizigen Vorhaben für das nächste Jahr. Klar gestecktes Ziel sei es, „mittelfristig in Richtung Pro-Team zu gehen“.

Mit dem Einstieg des US-amerikanischen Unternehmens Saris, das unter anderem Produkte in den Bereichen Indoortraining, Fahrradtransport und -Infrastruktur anbietet, und der digitalen Plattform Rouvy (Tschechien), die online die Möglichkeit bietet, sich mit anderen Radfahrern im Wettkampf zu messen oder Trainingsprogramme zu absolvieren, stellt sich das Sauerländer Profi-Radsport-Team künftig auch noch etwas internationaler auf.

Auch Ex-Profi Fabian Wegmann ist involviert

Ziel der 2016 gegründeten Mannschaft sei es weiterhin, „jungen und talentierten Sportlern ein Umfeld zu bieten, in dem sie an internationalen Wettkämpfen teilnehmen und sich zum Profi entwickeln können“. Mit den neuen Partnern lege man nun mehr Wert darauf, den Fokus auf Fahrer der U23-Klasse zu legen und den Zugang zum Team teilweise über eine mögliche Onlinequalifikation zu ermöglichen.

Was dies konkret bedeutet, erklärt auf Nachfrage Teammanager Jörg Scherf. „Wir wollen junge Fahrer fördern, die ohne Hilfe nie den Weg in die Pro-Tour schaffen könnten. Ab Ende Januar 2022 wird daher für jede Saison ein Teil des Saris Rouvy Sauerland Teams aus Onlinerennen und einer anschließenden Qualifikation ermittelt“, sagt er. Zunächst sollen auf der Plattform Rouvy vier Rennen ausgefahren werden, die Daten gibt der Rennstall noch bekannt. „Mit vier der ermittelten Fahrer wollen wir dann in unser Teamcamp, das uns im März wohl ins spanische Girona führen wird. Dort werden wir uns dann für zwei Fahrer entscheiden, die feste Teammitglieder bei uns werden. Da all das weltweit ausgeschrieben sein wird, kann letztlich jeder dabei sein: jemand aus Japan, den USA oder Europa. Er muss nur zwischen 18 und 23 Jahre alt sein und eine Rennlizenz besitzen“, erklärt Jörg Scherf.

Neben dem Teammanagement und weiteren Jurymitgliedern wird übrigens auch der ehemalige Radprofi und „ARD“-TV-Moderator Fabian Wegmann an der Auswahl beteiligt sein. „Mit der Online-Qualifikation für dieses junge, ambitionierte Team möchten wir möglichst vielen Fahrern eine Tür öffnen“, sagt Frank Schreiner, Head of Marketing Europe bei Saris.

Der bisherige Titelsponsor SKS aus Sundern bleibt auch weiter an Bord. „Wir sind sehr dankbar, dass SKS uns geholfen hat, den Sprung an die nationale Spitze zu schaffen. Und wir freuen uns, dass die Sunderner auch in Zukunft dabei bleiben, um vor allem die regionalen Talente weiter zu fördern“, erklären Heiko Volkert und Jörg Scherf.