Idre/Winterberg. Ab Donnerstag startet Maren Hammerschmidt (Winterberg) im IBU-Cup. Weltcup-Rückkehr? Olympia? „In die Zukunft zu schauen, ist müßig“, sagt sie.
In Schweden wollte Maren Hammerschmidt in diese Wintersaison starten, die als Höhepunkt die Olympischen Winterspiele im Februar 2022 in Peking bereit hält. In Schweden startet die Biathletin des SK Winterberg in die Saison – allerdings nicht am erhofften Ort. Idre statt Östersund, zweitklassiger IBU-Cup statt erstklassiger Weltcup: „Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagt die 32-jährige Sauerländerin. Ihre Stimme klingt dabei entsprechend traurig. Ihre Zukunft lässt sie offen.
Hammerschmidt: Langer Weg
Denn obwohl Bundestrainer Kristian Mehringer vor kurzem noch betonte, dass „bis zum Weltcup in Ruhpolding", der vom 12. bis 16. Januar 2022 ausgetragen wird, die Möglichkeit bestehe, sich für die Olympischen Winterspiele zu qualifizieren, weiß Hammerschmidt: Für sie wird der Weg nach China lang und sehr mühsam. Die Winterbergerin muss im IBU-Cup mit starken Ergebnissen überzeugen und parallel muss die eine oder andere Konkurrentin im Weltcup schwächeln.
++++ Lesen Sie auch: Maren Hammerschmidt: DM-Aus, aber eine gute Nachricht ++++
„In die Zukunft zu schauen oder irgendwas zu planen, ist müßig“, erzählt Hammerschmidt: „Ich werde mein Bestes geben und hoffe, die Form abrufen zu können, für die ich im Sommer trainiert habe.“ Am Donnerstag (10.30 Uhr) beginnt die Saison für sie mit einem Sprint über 7,5 Kilometer. Am Samstag (10 Uhr) steht ein weiteres Sprintrennen an, ehe am Sonntag (10 Uhr) mit einer Verfolgung über zehn Kilometer das erste Rennwochenende in Schweden endet.
Talente nehmen Plätze ein
Dass die Bundestrainer sie lediglich für den IBU-Cup nominierten, akzeptiert die Sauerländerin. „Es gibt nichts zu jammern oder zu diskutieren“, sagt sie, „weil die beiden Qualifikationsrennen nicht die Qualität hatten, die sie hätten haben sollen.“ In Obertilliach/Österreich ging es um noch zwei offene Plätze im Weltcupteam, welche sich mit Anna Weidel und Juliane Frühwirt zwei jüngere Biathletinnen sicherten. Aus der älteren Riege müssen neben Hammerschmidt auch Karolin Horchler und Franziska Hildebrand bis auf weiteres im IBU-Cup starten.
++++ Lesen Sie auch: Maren Hammerschmidt: Aufgeben? Das sagt die Winterbergerin dazu ++++
„Ich bin meinem Anspruch in den Qualirennen nicht gerecht geworden“, sagt Hammerschmidt selbstkritisch. Im ersten habe die Schießleistung nicht gestimmt, im zweiten die Leistung in der Loipe. „Es hat einfach nicht zusammengepasst“, sagt sie.
Tausch noch vor Weihnachten?
Gleichwohl bleibt das Saisonziel der Winterbergerin natürlich bestehen: Olympia in China. Verletzungen, Formschwächen – Maren Hammerschmidt steckte bereits einige Rückschläge weg und feierte in ihrer Karriere mit unter anderem dem WM-Titel mit der Staffel 2017 große Erfolge. „Es kann natürlich auch schon vor Weihnachten getauscht werden bei entsprechenden Leistungen im IBU- und im Weltcup“, sagte Kristian Mehringer. Und plötzlich wäre Hammerschmidt wieder an den Orten, die sie eigentlich in ihrer Saisonplanung vorgesehen hatte.