Sauerland. Die Vorwürfe des FC Mezopotamya ließ der FC Arpe/Wormbach nicht unkommentiert. Nun reagiert Mezopotamya erneut - und spricht weiter von Rassismus
Die Stellungnahme des Fußballvereins FC Arpe/Wormbach auf die Rassismusvorwürfe durch den FC Mezopotamya hat den Mescheder Verein zu einer erneuten Reaktion bewogen. Der kurdische Verein möchte die Vorwürfe, die nun von Seiten des FC Arpe/Wormbach an sie gerichtet wurden, nicht unkommentiert stehen lassen. Der Vorwurf des Rassismus gegenüber ausländischen Spielern und diesen mit Migrationshintergrund wird dabei erneuert.
Das ist der Ursprung: Rassismus-Eklat: FC Mezopotamya spricht von Rassismus
Laut der Stellungnahme des FC Mezopotamya stellen sich die Ereignisse im Spiel vom 7. November anders dar, als vom FC Arpe/Wormbach zuletzt geschildert. „Der Verein tut so, als ob nichts Gravierendes geschehen sei und ist vollkommen erbost darüber, dass sich unser Verein öffentlich gegen Rassismus stellt, der an dem Tag stattgefunden hat“, heißt es in der Mitteilung. Einen verbalen Dialog mit den Zuschauern am Arper Sportplatz habe es laut dem FC Mezopotamya nicht gegeben. Die Beschuldigungen der rassistischen Äußerungen beziehen sich auf die Spieler, die auf der Bank des FC Arpe/Wormbach II saßen.
Schuldfrage bleibt weiterhin unklar
Der Grund der Auseinandersetzung im Rahmen des Spiels, das die Arper Reserve mit 3:0 für sich entscheiden könnte, sieht der Mescheder Verein in den Äußerungen gegenüber der eigenen Spieler. „Wenn es unsererseits zu einem verbalen Schlagabtausch gekommen ist, dann nur, weil wir Beleidigungen über uns ergehen lassen mussten, die menschenverachtend waren“, heißt es vom FC Mezopotamya. Der FC Arpe/Wormbach hatte den Ursprung für die Vorfälle am Platz beim Gegner gesehen, der sich aufgrund des Spielverlaufs in überbordendem Maß über den Schiedsrichter echauffiert haben soll.
Passend dazu: Arpe/Wormbach bezieht Stellung zu Rassismus-Vorwürfen
Der Verein gesteht, dass Spieler des FC Arpe/Wormbach im Zuge der vermeintlich rassistischen Äußerungen als „Nazis“ verunglimpft wurden. Allein das Engagement für eine bessere Integration sei keine Begründung für das Verhalten einzelner Akteure.
Keine Kabine für FC Mezopotamya
Darüber hinaus wirft der FC Mezopotamya dem FC Arpe/Wormbach vor, keine geeignete Möglichkeit zur Verfügung gestellt zu haben, sich umzuziehen und auf das Spiel vorzubereiten. So soll dem Verein auch die Möglichkeit verwehrt geblieben worden sein, die eigenen Taschen in einem abgeschlossenen Bereich unterzubringen.
Kommentar zum Arpe/Mezopotamya-Konflikt: Ehrlich währt am Längsten
Zur Schiedsrichterleistung möchte sich der FC Mezopotamya nicht näher äußern. Allerdings zeigen sich die Verantwortlichen weiterhin irritiert über die Tatsache, dass der ursprünglich angesetzte Schiedsrichter kurz vor dem Spiel abgesetzt wurde. Dies sei auf Nachfrage beim ursprünglich angesetzten Schiedsrichter ohne die Nennung eines Grundes geschehen.
Einen weiteren Punkt nimmt der FC Mezopotamya bezüglich der im Spielverlauf eingesetzten Ordner auf. Dieser habe sich erst auf Hinweis der Mescheder kenntlich gemacht und im Vorfeld ebenfalls mit rassistischen Äußerungen zu der vergifteten Atmosphäre beigetragen. Weitere Vorwürfe richten sich gegen einen Arper Spieler, der sich im Vorfeld der Begegnung noch solidarisch mit dem Gegner gezeigt haben soll, im Verlauf der Partie dann aber immer wieder negativ aufgefallen sein soll.
Die Sportredaktion der Westfalenpost hat die Vertreter der beiden Vereine zu einem Runden Tisch in die Redaktion nach Neheim eingeladen.