Sundern. In der Tennishalle in Sundern werden seit kurzem spannende neue Möglichkeiten des sportlichen Vergnügens angeboten. Wieso sich ein Besuch lohnt.
Wer die Tennishalle in Sundern betritt, der staunt. Schnell steht der Besucher vor einem feinen Putting-Grün, das man sonst allenfalls vom heimischen Golfplatz kennt. Schwenkt der Blick dann nach rechts, macht ein großer Golf-Simulator mächtig Eindruck – unmittelbar eingebettet in einen gemütlichen Sitz- und Gastronomiebereich.
Zusätzlich haben die Betreiber Frank (35) und Vater Reinhold Wälter (58) in den Umbau eines ihrer vier Tennisplätze investiert – aus dem Court ist nun ein Platz für Pedal-Tennis geworden. Anstatt in der Coronapandemie zu resignieren, hat das Vater-Sohn-Gespann Wagemut bewiesen.
Tennishalle in Sundern: Betreiber investieren hohe Summe
„Insgesamt ist das ein sechsstelliger Betrag“, verrät Reinhold Wälter im Gespräch mit dieser Zeitung. Als die Betreiber der Tennishalle im ersten Lockdown im März und April des vergangenen Jahres sowie im zweiten Lockdown von November 2020 bis April 2021 notgedrungen schließen und auf Einnahmen verzichten mussten, sei viel Zeit da gewesen, um über Neuerungen zu sprechen.
„Wir haben uns Pedal-Tennis an anderen Orten in NRW angeschaut und waren begeistert“, sagt Frank Wälter. Die Variante des Tennissports (kleinere Schläger, kürzere Plätze) erfreut sich überall auf der Welt großer Beliebtheit – und sei nun mit einem eigens umgebauten Platz in der Tennishalle in Sundern „ein Alleinstellungsmerkmal, das wir hier im Sauerland anbieten können“, so Frank Wälter.
Nicht minder spektakulär ist das Angebot, das die Familie für Interessierte geschaffen hat, die bereits Golf spielen oder aber Interesse am Sport entwickelt haben. Auf einem Putting-Grün lässt sich das Einlochen üben – und das glücklicherweise mit nur wenigen Metern Abstand zum Getränkenachschub am schicken Theken- und Sitzbereich.
Unmittelbar daneben können sich die Gäste im Golf-Simulator versuchen: Hier können ganze Partien gespielt werden – abgeschlagen wird unter anderem auf dem digital bestens dargestellten Golfplatz des GC Brilon – ein schöner Zusatzeffekt für heimische Golfer. „Es war ein Abwägungsprozess, aber wir sind von diesen Ideen absolut überzeugt und haben sie deshalb hier bei uns umgesetzt“, sagt Frank Wälter.
Ideen für neue Events
Dass Vater und Sohn in den vergangenen Monaten intensiv die Köpfe zusammengesteckt und neue Ideen entwickelt hatten, scheint sich bereits auszuzahlen – jedenfalls seien die ersten Reaktionen auf die Neuerungen positiv. „Wir können uns auch vorstellen, hier beispielsweise Firmenevents anzubieten. Erst ein Putting-Wettbewerb oder ein Spiel im Golf-Simulator, dann eine Runde Pedal-Tennis oder das klassische Tennis“, erklärt Reinhold Wälter.
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Die Passion für den Tennissport hat der 58-Jährige früh an seinen Sohn Frank weitergegeben. Vor zehn Jahren avancierte Frank Wälter zum damals jüngsten Tennistrainer Deutschlands, der bereits die höchste Lizenz, die DTB-A-Lizenz, erwerben konnte. Hat er da nie Ambitionen entwickelt, es womöglich selbst im ganz großen Tenniszirkus zu versuchen? „Nein“, sagt Frank Wälter und lacht: „Ich war da immer sehr heimatverbunden und bodenständig und wollte diese lange Abstinenz von der Heimat nicht.“ Derzeit spielt er beim TC BW Sundern in der Südwestfalenliga.
40 Stunden pro Woche auf dem Tennisplatz
Und der mittlerweile 35-Jährige steht im Schnitt etwa 40 Stunden pro Woche auf dem Tennisplatz, vorzugsweise als Hauptamtlicher Trainer des unmittelbar neben der Tennishalle verwurzelten TC BW Sundern. Einzeltraining, Gruppeneinheiten, Mannschaftstraining, Sichtungen und Schnupperkurse: Frank Wälter übernimmt viele sportliche Aufgaben. „Meine Arbeit macht mir an jedem Tag großen Spaß. Ich habe das noch nie erlebt, dass ich keine Lust auf meinen Beruf habe“, erzählt er.
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Lust auf Neues wollen Reinhold und Frank Wälter nun nach den hohen Investitionen bei den Interessierten aus Sundern, Arnsberg und dem erweiterten Hochsauerlandkreis sowie der Nachbarregion wecken. „Mit unserem Golf-Simulator sind wir beispielsweise die Einzigen, die so etwas kommerziell anbieten“, sagt Frank Wälter. „Wir haben in den ersten Tagen und Wochen hier schon Menschen erlebt, die sonst nie sportlich aktiv sind. Dann haben sie mal bei uns Pedal-Tennis ausprobiert und sind begeistert. Das Ganze stimmt uns positiv“, erklärt Reinhold Wälter.
Keine Konkurrenz zu Golfvereinen
Das Vater-Sohn-Gespann möchte den heimischen Golfvereinen keineswegs als neue Konkurrenz im Wege stehen, betonen die beiden Sunderner. Viel mehr könnten nun Golfer aus Arnsberg-Herdringen oder Sundern-Amecke künftig in den nassen und kalten Jahreszeiten von Oktober bis April mit dem Grün und dem Simulator in der Tennishalle in Sundern ergänzende Alternativen vorfinden.
Erst abschlagen, dann aufschlagen: ein vielversprechender Ansatz.