Arnsberg-Hüsten. Eine äußerst emotionale Herausforderung wartet auf den Hüstener Ultraläufer Adrian Raczka-Buchwald. Die Unterstützung ist schon jetzt riesig.

Sich an Pfingsten entspannt zurückzulehnen? Nein, das hatte Ultraläufer Adrian Raczka-Buchwald ohnehin nicht vor. Doch seine ursprünglichen Pläne hat der 36-jährige Hüstener nun umgeworfen – für ein neues Projekt, „das mir sehr am Herzen liegt“.

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Weil der Arnsberger Familienvater Marius S., der der Sohn eines Arbeitskollegen Raczka-Buchwalds und ebenso der Bruder eines Ex-Mitspielers aus Fußballerzeiten war, einem Krebsleiden erlag und seine Ehefrau sowie drei Kinder hinterließ, will Adrian Raczka-Buchwald helfen. Es wird die wohl emotionalste Hilfsaktion des emsigen Ultraläufers.

Ex-Fußballer Adrian Raczka-Buchwald plant einen extremen Lauf. Der dann 37-Jährige will am Wochenende vor Pfingstmontag von der Nordsee aus aufbrechen, um 300 Kilometer zurück in die sauerländische Heimat zu laufen. Startpunkt soll am Samstag, 22. Mai, das Nordseebad Tossens sein.

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Der Ortsteil der Gemeinde Butjadingen war der letzte Urlaubsort, in dem die betroffene Familie gemeinsam Erholung gesucht hatte. „Deshalb haben wir Tossens ausgewählt. Hier hat die Familie die letzten schönen Stunden außerhalb ihrer Heimat verbracht“, sagt er. Ziel des Spendenlaufs ist der Hüstener Kirmesplatz, den der heimische Extremsportler spätestens am Pfingstmontag, 24. Mai, erreichen möchte.

Bewährtes Team an der Seite

Begleitet wird Adrian Raczka-Buchwald erneut von seinem Team um Albert Sturzenhecker und Christian Röllke, die ihn mit dem Fahrrad und einem Auto den langen Weg von der Nordsee ins Sauerland begleiten und ebenso verpflegen werden. „Wir wollen die ganze Strecke möglichst am Stück absolvieren“, sagt der Sportler.

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Besonders emotional sei dieses Projekt für ihn, weil er selbst Familienvater von zwei Kindern ist. Adrian Raczka-Buchwald: „Ich bin selbst Vater und kenne Marius und seine Familie seit mehr als 25 Jahren. Als Gründer des Teams „#Adrianlaeuft“ war für mich sofort klar, dass wir mit dem Team auch hier, so gut es geht, helfen werden. Eigentlich habe ich für dieses Jahr einen Langstreckenrekordversuch geplant, doch jetzt geht es uns nicht darum, Werbung zu machen oder irgendwelche Rekorde zu brechen. Wir möchten mit diesem Lauf ganz klar auf die von uns gestartete Spendenkampagne aufmerksam machen, damit die Familie von Marius auch in Zukunft ihr Eigenheim behalten darf, und die Kinder nicht aus ihrem Umfeld gerissen werden!“, erklärt der Sauerländer.

Der Initiator und sein Team haben unter anderem bereits eine Spendenaktion auf der Plattform „betterplace.com“ gestartet. Dort sind bisher bereits stolze 64.842 Euro (Stand: 26. April, 16 Uhr) eingegangen. Ziel für das Projekt ist jetzt eine Spendensumme von 75.000 Euro (siehe Zweittext).

Finanzielle Bedrängnisse

Laut Auskunft von Raczka-Buchwald und Team war Marius S. am 8. April einer schweren Krebserkrankung erlegen. Nach diesem schlimmen Schicksalsschlag benötigen seine Hinterbliebenen demnach dringend Hilfe. „Wir möchten die Vier auf dem Weg in dieses mehr als schwere Kapitel ihres Lebens unterstützen. Die Familie hat vor fünf Jahren ein Eigenheim finanziert, das leider nicht abgesichert ist, und ein großes finanzielles Problem darstellt. Mit den Hilfen soll unter anderem der Verkauf abgewendet werden“, erklärt der Ex-Kicker des TuS Bruchhausen. Ziel solle es sein, „dass die Familie weiterhin in ihrem Haus wohnen bleiben kann. Ebenso sollen die Kinder in dieser schweren Zeit nicht aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld gerissen werden“, betont Adrian Raczka-Buchwald.

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In seinem wachsenden Team „#Adrianlaeuft“ sind Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskollegen des Verstorbenen aktiv. Die bislang bereits große Anteilnahme am Schicksal der Arnsberger Familie zeigt aus Sicht Raczka-Buchwalds, „dass es auch in einer schwierigen Zeit möglich ist, mit viel Engagement und Herzblut Menschen in Not zu helfen und zu unterstützen“.

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Ursprünglich hatte der umtriebige Athlet geplant, an Pfingsten den ersten Lauf der neu ins Leben gerufenen „Ruhrschleife Laufevents“ zu veranstalten, doch aufgrund der Pandemie soll der 24-Stunden-Lauf nun wohl im Juli stattfinden. Auch die Idee, an den Feiertagen die gesamte Strecke des Ruhrtalradwegs von Winterberg nach Duisburg (etwa 240 Kilometer) zu laufen, fiel flach. Mit seinem wohl emotionalsten Lauf geht Adrian Raczka-Buchwald nun stattdessen eine Herzensangelegenheit an.

Bereits 65.000 Euro an Spendengeldern

Bislang sind bereits etwa 65.000 Euro Spendensumme für die Ehefrau und die drei Kinder des verstorbenen Marius S. aus Arnsberg zusammengekommen.

Mitinitiator Adrian Raczka-Buchwald zeigt sich davon tief beeindruckt: „Ich möchte meinen größten Respekt über die überwältigende Anteilnahme an dieser Aktion aussprechen. Wir alle sind davon gerührt und möchten uns im Namen der Familie herzlichst bei allen Unterstützern bedanken.“ Auch, weil die Resonanz bislang so groß gewesen sei, habe sich sein Team schnell dazu entschieden, „dass wir das Spendenziel anpassen werden“, erklärt der Hauptinitiator. Nun sollen also insgesamt 75.000 Euro für die Sauerländer Familie zusammenkommen, „damit wir ihnen noch ein wenig mehr Sicherheit für die kommenden Jahre geben können“, so der Initiator.

Wer der Familie helfen möchte, kann dies im Internet tun unter:https://www.betterplace.me/gemeinsam-stark-fuer-familie-s