Winterberg. Meistens stehen die Sportler im öffentlichen Fokus. Doch die eigentlichen Helden der Weltcups im Bob- und Skeleton in Winterberg sind andere.

Szenen wie diese beeindrucken ihn selbst mit dem Abstand von mittlerweile gut drei Monaten tief. Es dämmert bereits rund um die Veltins-EisArena. Der böige Wind lässt die ohnehin etwas unter dem Gefrierpunkt liegenden Temperaturen noch kälter wirken. Hinter den freiwilligen Helfern des BSC Winterberg liegt ein langer Trainingstag der Bob- und Skeletonsportler, die sich auf den Weltcup im Hochsauerland vorbereiten. Doch heim ins Warme dürfen die Ehrenamtler noch nicht.

Lob für das Ehrenamt

Sie harren gut gelaunt in einer kleinen Schlange vor Starthaus zwei aus, um zum x-ten Mal in der Saison einen Corona-Test machen zu lassen. „Aber es hat nie einer gemeckert“, sagt Michael Wenzl zurückblickend auf Szenen wie diese, welche auf Grund der Corona-Pandemie zur eigentlichen Arbeit hinzukamen: „Das hat mich total begeistert.“

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Wer die Weltcups vielleicht nur vor dem Fernseh-Gerät sitzend verfolgt, ahnt nicht, wie viel Arbeit notwendig ist, damit die Abfahrten der Bob- und Skeleton-Stars reibungslos und fair über die Bühne gehen. Die hauptamtliche Bahn-Crew der Veltins-EisArena könnte diese alleine gar nicht leisten – die ehrenamtlichen Helfer des BSC Winterberg sind deshalb unentbehrlich und das Rückgrat jedes Rennens oder Trainings an der Kappe.

Was beim Bob und Skeleton für den BSC gilt, trifft beim Rennrodeln auf den BRC Hallenberg zu. Beide Vereine bilden für ihren jeweiligen Bereich eine Veranstaltergemeinschaft mit der Sportzentrum Winterberg GmbH (SZW) als Betreiberin des Eiskanals an der Kappe.

Winterberg- Die heimlichen Stars der Weltcups

Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg um OK-Chef Michael Wenzl (rechts) beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg um OK-Chef Michael Wenzl (rechts) beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer vom BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg beim Bob- und Skeleton-Weltcup in Winterberg im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg um Ok-Chef Michael Wenzl (rechts) während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg um Ok-Chef Michael Wenzl (rechts) während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021.
Freiwillige Helfer des BSC Winterberg während des Bob- und Skeleton-Weltcups im Januar 2021. © Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw.
Ohne die ehrenamtlichen Helfer würden Veltins-EisArena und BSC Winterberg den Weltcup in Winterberg nicht ausrichten können. Sie helfen bei der Siegerehrung, beim Abtransport der Bobs usw. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Eindrücke vom Bob- und Skeleton Weltcup in Winterberg im Dezember 2018. 
Eindrücke vom Bob- und Skeleton Weltcup in Winterberg im Dezember 2018.  © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Eindrücke vom Bob- und Skeleton Weltcup in Winterberg im Dezember 2018.
Eindrücke vom Bob- und Skeleton Weltcup in Winterberg im Dezember 2018. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
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„Was das Ehrenamt in der vergangenen Saison geleistet hat, kann gar nicht oft genug gelobt werden“, sagt auch Stephan Pieper, Geschäftsführer der SZW, „wir haben alle Rennen reibungslos über die Bühne gebracht – obwohl auf Grund der Corona-Pandemie besondere Bedingungen herrschten.“

Helfer jeder Altersklasse

Und ausgerechnet während diesem außergewöhnlichen Winter feiert Michael Wenzl seine Premiere als Chef des Organisationskomitees beim BSC Winterberg. „Ich blicke sehr positiv zurück“, erzählt der 55-Jährige: „Ich hatte schon vorher mitbekommen, dass es viele tolle Leute im Verein gibt. Aber jetzt weiß ich aus eigener Erfahrung, dass wir hier eine richtig tolle Truppe haben, in der jeder zu 110 Prozent hinter dem steht, was er tut.“

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Bis zu 40 Helfer fast jeder Altersklasse stellt der BSC während einer Weltcupwoche in Corona-Zeiten. Dürfen wieder Zuschauer an die Bahn, steigt diese Zahl ein wenig. Die Aufgaben erscheinen teilweise profan, sind aber von immenser Bedeutung. Ohne dass bei Schneefall die Bahn gefegt wird, werden die Rennen sofort unfair. Ohne dass auf Parkberechtigungen geachtet wird, bricht bei der Anlieferung der Bobs schnell das Chaos aus.

Das Rennbüro, die Begleitung der Dopingkontrollen – die Liste der Aufgaben könnte um einige Punkte weitergeführt werden. „Bis hin zu den Damen, die für die Verpflegung der Helfer sorgen und die damit sehr wichtig für die Stimmung sind“, sagt Michael Wenzl.

Rennbüro im Homeoffice

Nach dem beruflichen Wechsel des ehemaligen BSC-Vorsitzenden und OK-Chefs Jens Morgenstern ins Erzgebirge und einem Übergangsjahr mit BSC-Ehrenpräsident Alois Schnorbus als federführendem Ehrenamtler steht nun Wenzl an der Spitze der Truppe während der Rennen und Trainings. „Wir haben zum Glück kaum Fluktuation in der Mannschaft“, sagt er. Gleichwohl stellt ihm die Corona-Pandemie neue Aufgaben. Ein Rennbüro im Homeoffice hat es zum Beispiel zuvor nie gegeben. „Wir haben im Vorfeld unsere Mitglieder, einige sind ja 70 Jahre und älter, befragt, ob sie Bedenken haben. Wenn es welche gab, blieb derjenige natürlich zu Hause – oder wir sind eben neue Wege gegangen“, erklärt Wenzl.

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Woher die hohe Begeisterung für die ehrenamtlichen Jobs bei teilweise tiefen Minusgraden und eisigem Wind kommt? „Wo bist du sonst so nah an der Weltelite dran?“, fragt Wenzl zurück. Und dann gibt es nach der Saison noch diese Helferparty – die aktuell den Corona-Regeln zum Opfer fällt. „Aber sobald wir dürfen, holen wir sie nach“, verspricht der OK-Chef, „denn das ist ja auch eine Würdigung der großartigen Arbeit unserer Helfer.“

Winterberg- Alexander Gassner jagt den Weltcupsieg

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    Noch etwas motiviert die engagierte Truppe in der mittlerweile einheitlich grün-schwarzen Winter-Arbeitsbekleidung: Starts und Erfolge heimischer Sportler. Wenn etwa Skeleton-Pilot Alexander Gassner oder Bobpilotin Laura Nolte auf ihrer Heimbahn um den Sieg kämpfen, bangen die BSCler mit. In der kommenden Saison tun sie das sogar doppelt, da der Weltcup zweimal in Winterberg gastiert. „Für uns ist das eine knackige Aufgabe“, sagt Michael Wenzl, „aber wir kriegen das hin.“ Notfalls auch wieder mit regelmäßiger Corona-Testung.