Winterberg. Alexander Gassner (Winterberg) wollte angreifen - und griff an. Nach Platz drei beim Skeleton-Weltcup in Winterberg schaute er voraus.

Alexander Gassner ließ seinen Worten Taten folgen. Voll auf Angriff wolle er fahren, hatte der Skeleton-Pilot des BSC Winterberg vor dem Heim-Weltcup in der Veltins-EisArena angekündigt - und er tat dies. Nach zwei starken Läufen jubelte der 31-Jährige über den dritten Platz sowie die Bronzemedaille bei der parallel gewerteten Europameisterschaft. Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen.

Gassner steigert sich

Denn nach dem ersten Lauf lag der Zweitplatzierte im Gesamtweltcup sogar auf dem zweiten Rang hinter dem führenden Russen Alexander Tretiakov, der Weltcup und EM am Ende auch gewann. "Ich konnte mich im zweiten Lauf am Start sogar nochmal steigern", erklärte Gassner, "aber Martins Dukurs hat einen noch besseren Start erwischt und auch eine gute Fahrt", ergänzte er.

Dukurs, der Führende im Gesamtweltcup aus Lettland, verdrängte den Winterberger so noch vom zweiten auf den dritten Platz. 17 Hundertstelsekunden Rückstand wies Dukurs auf Tretiakov auf, Gassner lag "bittere vier Hundertstel" hinter Dukurs. "Aber ich bin sehr happy mit der Bronzemedaille bei der EM", sagte der BSC-Athlet, "besonders auf der Heimbahn bdeutet sie mir viel."

Das kündigt Gassner an

Seinen Platz im Gesamtweltcup will er in den kommenden Rennen verteidigen. Mindestens. "Damit habe ich ja selbst nicht gerechnet", sagte er, "aber jetzt beiße ich mich dort fest." Das nächste Rennen absolvieren die Skeletonis in St. Moritz/Schweiz.

Zwar fährt Gassner mittlerweile konstant in die Weltspitze - doch zum vollkommenen Glück fehlt ihm weiterhin ein Weltcupsieg. "Wenn das so einfach wäre", sagte er lachend nach dem Rennen in Winterberg. Die Konkurrenz ist groß, am Start muss sich Gassner ebenso wie seine Teamkollegen noch verbessern. "Ich arbeite mit den Trainern und Betreuern hart am Material und an meiner Athletik", erklärte der aus Winterberg nach Aschaffenburg gezogene Gassner über seine Sieg-Sehnsucht: "Wenn ich in St. Moritz einen richtig guten Tag erwische, würde ich es mir sehr wünschen."

Das sagt der Cheftrainer

Chef-Bundestrainer Christian Baude lobte den BSC-Athleten nach Rang drei auf jeden Fall: "Alex hat eine sehr starke Leistung in der Bahn gezeigt."

Felix Keisinger vom WSV Königssee kam auf Rang vier. „Ich konnte die Leistungen aus dem Training nicht mit in den Wettkampf nehmen“, sagte Keisinger. Enttäuscht war auch Weltmeister Christopher Grotheer vom BRC Thüringen, der sich mit EM-Rang und Weltcup-Platz acht trösten musste: „Eine Riesenkatastrophe, meine Beine haben sich schon am Start des ersten Laufes angefühlt wie Pudding.“ Anders als die von Gassner.