Sundern-Langscheid. Schon mit 13 Jahren war sie Teil der ersten Frauenmannschaft des RC Sorpesee: Johanna Voß. So sieht die Volleyballerin die 2. Liga und Corona.

Am anderen Ende der Telefonleitung ist ein Seufzen zu vernehmen, ganz kurz nur. „Eigentlich wollten wir Silvester gemeinsam bei ihr in Italien feiern – daraus wird jetzt leider nichts“, sagt Johanna Voß , Zweitliga-Volleyballerin des RC Sorpesee . Mit „ihr“ ist Voß’ beste Freundin gemeint – und die ist im HSK keine Unbekannte: Kimberly Drewniok , früher beim RCS aktiv, spielt mittlerweile als Profi für den italienischen Klub Savino Del Bene Scandicci .

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Die Karriere Drewnioks verfolgt Johanna Voß stets neugierig mit – doch auch die Laufbahn der Endorferin kann sich sehen lassen. Warum sie bereits mit 13 Jahren in der ersten Frauenmannschaft des RC Sorpesee spielte, wieso sie bisweilen als Model arbeitet, wie sie das Leben als Studentin in den USA erlebte und ob sie als Profispielerin Angst vor einer Corona-Infektion hat, erzählt Voß im Interview.

Johanna Voß, bei der Wahl zum „Gesicht des Jahres 2019“ einer Modefirma landeten sie unter mehr als 2200 Bewerberinnen unter den letzten 30 Kandidatinnen. Wie läuft aktuell Ihre Karriere als Model?

Johanna Voß: (schmunzelt) Es war schon cool, in diesem Wettbewerb so weit zu kommen. Ich habe für ein paar Jobs und Unternehmen als Model gearbeitet und mache das auch heutzutage manchmal noch – aber eher als ein Hobby.

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Mit ihren 23 Jahren zählen Sie aktuell zu den erfahrensten Spielerinnen des RC Sorpesee. Welche Rolle haben Sie im Team?

Durch die Schwangerschaft von Kirsten Prachtel und den Ausfall von Katharina Schallow, die zum zweiten Mal Mutter geworden ist, bin ich aktuell sogar die älteste Spielerin bei uns. Die Verantwortung tragen bei uns aber verschiedene Spielerinnen in der Mannschaft.

Nach Ihrem Abitur 2015 gingen Sie für Ihr Bachelor-Studium in die USA – und blieben vier Jahre lang. Wie haben Sie diese Zeit erlebt – auch als dort aktive Volleyballspielerin?

Vor allem die letzten zwei Jahre dort in Miami waren sicher die besten meines Lebens bislang. Es war eine sehr schöne Zeit, mit viel Training und der darauf abgestimmten Zeit zum Lernen. In den USA wird an den Universitäten ein ganz anderer Schwerpunkt auf den Sport gelegt, er ist dort sehr wichtig. Das hat mir sehr gut gefallen.

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Wollen Sie dorthin zurückkehren?

Meine Vorstellung ist es schon, dass ich nach meinem Master wieder ins Ausland gehe, aber nicht zwingend in die USA. Durch die Zeit dort habe ich Freunde in Ländern wie Finnland, Italien oder Australien gewonnen – das ist einfach super.

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Sie spielten bereits im Alter von erst 13 Jahren in der ersten Frauenmannschaft des RC Sorpesee. Wie war das damals möglich?

(lacht) Ich war damals schon recht groß gewachsen, musste aber natürlich noch viel dazulernen. Mit dem RC Sorpesee bin ich aus der Ober- in die Regionalliga, dann in die 3. Liga und schließlich in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Weil ich dann in die USA gegangen bin, habe ich aber erst in dieser Saison endlich in der 2. Liga spielen können.

Mittlerweile sind Sie wieder für den RC Sorpesee aktiv – und das recht erfolgreich, oder?

Ja, schon. Das war vor dieser Saison gar nicht so klar, denn der TV Waldgirmes, auch ein Zweitligist, wollte mich gern verpflichten. Ich konnte das aber nicht. Das, was wir beim RC Sorpesee mit dem Team und im Verein mit den Fans der „Blauen Wand“ haben, ist einzigartig.

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Wenn der RC Sorpesee am Samstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr, beim ETV Hamburg antritt, ist es für Ihr Team das erste Spiel seit drei Wochen. Zwei Partien sind wegen Coronafällen bei den Gegnern ausgefallen. Haben Sie als Spielerin eigentlich Angst, sich mit dem Virus zu infizieren?

Wir konnten in dieser Zeit normal trainieren und fühlen uns gut vorbereitet. Niemand möchte sich mit dem Coronavirus anstecken und natürlich sprechen wir über dieses Thema auch innerhalb der Mannschaft. Wir halten uns an alle Regeln, und alle sind sehr bemüht. Theoretisch kann man sich aber überall anstecken, ich fahre zum Beispiel viel Zug. Ich mache mir nicht so viele Sorgen und hoffe, dass nichts passieren wird.

Die nächsten Partien beim Tabellenachten ETV Hamburg und gegen Schlusslicht VCO Berlin könnten bessere Chancen auf Punkte ergeben als die vielen Spiele gegen Top-Teams, oder?

Für uns war klar, dass es in dieser Saison sehr anspruchsvoll wird. Es kommt oft auf die Tagesform an. Auch Mannschaften wie der VCO Berlin spielen guten Volleyball.

Erfolgreich in diesem Sport ist auch Kimberly Drewniok. Sie haben eine besondere Beziehung...

Kimberly ist meine beste Freundin. Ich habe ihr beim Umzug nach Italien geholfen – ihr geht’s dort super.