Kontiolahti/Winterberg. Sportlich läuft es – doch Maren Hammerschmidt (Winterberg) berichtet von einem kleinen Tief. Was dahinter steckt und was sie zur „Wand“ sagt.
Platz zwölf im Einzelrennen, Rang neun im Sprint, bereits jetzt die WM-Norm in der Tasche – trotzdem sagte Maren Hammerschmidt : „Ich hatte in den letzten Tagen ein kleines Tief.“ Denn es gibt etwas, das die Biathletin des SK Winterberg vor dem Sprintrennen (Donnerstag, 16.30 Uhr) zum Auftakt des zweiten Weltcup-Wochenendes im finnischen Kontiolahti bedrückt. Und das ist nicht der berüchtigte Anstieg „Die Wand“.
Hammerschmidt: „Kleines Gefängnis“
„Wir können eigentlich nichts machen“, sagte die 31-jährige Winterbergerin über die Zeit in Kontiolahti. Auf Grund der Corona-Pandemie schotten sich die Biathleten ab. Der Weltverband erledigt sogar die Einkäufe. Bummeln in der Stadt sei nicht möglich, „höchstens ein kleines Kaffeetrinken im Rahmen unseres Teams“. Hammerschmidt sagte: „Manchmal ist das Hotel schon ein kleines Gefängnis.“
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Zwar möchte sie sich darüber nicht beklagen, da nur auf Grund der Maßnahmen die Wettkämpfe und die Saison ausgetragen werden können. Doch auf die Rückkehr zu Wochenbeginn nach Deutschland freut sich die Sauerländerin bereits. „Endlich wieder die Sonne sehen“, sagte sie mit Blick auf die frühe finnische Finsternis.
Drei Starts
Zuvor stehen aber mit dem Sprint (Donnerstag, 16.30 Uhr), der Staffel (Samstag, 15.15 Uhr) und der Verfolgung (Sonntag, 15.15 Uhr) noch drei Wettbewerbe an, in denen Maren Hammerschmidt ihren starken Weltcup-Auftakt bestätigen möchte. „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, erklärte sie nach den Plätzen zwölf und neun, „denn die vergangenen zwei Jahre waren kein leichter Weg.“
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Leicht ist auch das Wahrzeichen von Kontiolahti, die „Wand“, nicht zu nehmen. Es handelt sich um einen der steilsten, wenn nicht den steilsten Anstieg im ganzen Weltcup. „Ich muss die Wand noch elfmal im Wettkampftempo hoch“, sagte Maren Hammerschmidt und ergänzte grinsend: „Das kriege ich hin.“
Potenzial in der Loipe
Eine neue Sicherheit am Schießstand und ein Schritt nach vorne im läuferischen Bereich – so präsentierte sich Hammerschmidt zum Auftakt. Dass in der Loipe noch Potenzial in ihr steckt, während zum Beispiel die Schwedinnen „dort aktuell eine Wucht sind“, weiß sie. „Läuferisch bin ich noch nicht am Endziel, aber fürs Erste war es gut“, sagte sie und fügte selbstbewusst an: „Ich komme von Wettkampf zu Wettkampf besser in Form. Am Anfang der Saison Bestleistung zu zeigen, wäre ja auch nicht förderlich.“
Die will sie bei der Weltmeisterschaft präsentieren. Die Normerfüllung hat sie bereits in der Tasche. Sportlich – gibt es aktuell keine Gründe für ein Tief.