Sauerland. Dass die laufende Saison – derzeit unterbrochen – mittels der 50-Prozent-Regel gewertet werden könnte, regt viele Fußballer im Sauerland auf.
Mindestens bis zum Ende dieses Jahres rollt im Sauerland kein Fußball mehr – aufgrund der Coronapandemie ist die laufende Saison in den Ligen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen ( FLVW ) ausgesetzt. Sollte die Spielzeit nicht zu Ende gespielt werden können, wird laut Verband die 50-Prozent-Regel , wie in den Durchführungsbestimmungen festgelegt, zum Einsatz kommen.
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Dass dabei entscheidend ist, dass die absolvierten Partien aller Teams bis zum 30. Juni 2021 zusammengerechnet 50 Prozent aller Spiele ergeben müssen und nicht zwingend jede Mannschaft 50 Prozent seiner Spiele ausgetragen haben muss, stößt im Fußball-Sauerland zum Großteil auf Ablehnung.
Im Gespräch mit dieser Zeitung erklären Trainer und Funktionäre aus dem HSK ihre Sicht.
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Alex Bruchhage (Coach des Westfalenligisten SC Neheim): „Besondere Zeiten erfordern besondere Regeln. Ob die immer gerecht sind, ist eine andere Frage. Aus meiner Sicht müsste man, zumindest wenn diese Regelung angewendet wird, eine Abstiegsregelung überdenken. Sollte absehbar sein, dass die Saison durch die Maßnahme verkürzt wird, gibt es für viele Mannschaften praktisch nur noch Endspiele.“
Frederik Leikop (Trainer des Frauenfußball-Landesligisten SV Thülen): „Das kann doch nicht angehen, dass nur 50 Prozent aller absolvierten Spiele in einer Liga ausreichend sind, um einen Meister oder Absteiger zu präsentieren. Das ist sportlich nicht fair. Es muss wenigstens jeder einmal gegen jeden gespielt haben oder die Serie sollte abgebrochen werden. Zur Zeit hat man kein Ziel vor Augen. Die ganze Situation ist total unbefriedigend.“
Merso Mersovski (Trainer des Bezirksligisten SV Schmallenberg/Fredeburg): „Es ist schwierig, den Überblick zu behalten, weil gefühlt jede Woche andere Informationen zu hören sind. Ich hoffe, dass wir es irgendwie schaffen können, die Saison sportlich zu Ende zu spielen – auch wenn dieser Wunsch wohl sehr schwer umzusetzen sein wird.“
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Andreas Mühle (Sportlicher Leiter des Bezirksligisten TuS Sundern): „Seit dem 13. März geht es nicht mehr um Taktik, Tore und Emotionen, sondern um die Frage: Wie schafft es der Amateurfußball durch die Pandemie? Der Verband hat im Vorfeld Szenarien durchgespielt, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wir werden das machen, was wir seit Anfang der Pandemie versucht habe: Vorgaben umsetzen und Regeln befolgen. Und hoffen, dass irgendwann mal wieder eine unglückliche Schiri-Entscheidung, ein Derbysieg oder ein Eigentor eine Saison entscheidet – und nicht Regeln, die fernab der Plätze über Auf- und Abstieg einer Saison entscheiden.“
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Stefan Fröhlich (Trainer des Landesligisten SV Brilon): „Die 50-Prozent-Regel finde ich verkruppt. Für mich ist es nur schwer vorstellbar, dass wir zweimal gegen den Tabellenzweiten RW Erlinghausen antreten müssen und nicht einmal gegen Hüsten 09 gespielt haben. Das hat doch gar keinen Wert.“