Arnsberg-Hüsten. Der Hüstener Extremsportler Adrian Raczka läuft und läuft und läuft. Jetzt will er sogar in die Sahara.

Laufen ist seine Passion und die Distanzen, die er dabei zurücklegt, können nicht lang und schwierig genug sein. „Ich suche immer neue Herausforderungen“, sagt Adrian Raczka. Sein nächstes großes Ziel ist ein 100-Kilometer-Lauf durch die Sahara.

Der 36-jährige Extremsportler aus Arnsberg-Hüsten hat in diesem Jahr einen selbst zusammengestellten Ironman (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen) sowie einen 160 Kilometer langen Lauf durch das Sauerland absolviert und zudem am Ultra-Marathon über 109 Kilometer in Unna sowie am 24-Stunden-Lauf in Arnsberg teilgenommen, wo er auf 131 Kilometer kam. Beenden will er das Jahr 2020 am Silvestertag mit einem für ihn kurzen 15-Kilometer-Lauf. „Und danach wird dann mit Kinderpunsch auf das neue Jahr angestoßen“, sagt Adrian Raczka und lacht.

Auch interessant

Erster Marathon in Paris

Angefangen mit dem Laufen hat Raczka, der 1989 aus Polen ins Sauerland gekommen ist, vor zwei Jahren. „Im Oktober 2018 habe ich mit dem Fußballspielen aufgehört und bereits im April 2019 bin ich in Paris meinen ersten Marathon gelaufen“, berichtet der ehemalige Kicker, der unter anderem das Trikot des SV Hüsten 09, TuS Bruchhausen, SC Neheim sowie TuS Niederense getragen hat. Für seinen ersten Marathon in der Hauptstadt von Frankreich benötigte er 3:16,04 Stunden. „Früher, als Fußballer, hatte ich auf das Laufen nie Lust – vor allem nicht in der Zeit der Saisonvorbereitung. Inzwischen macht das Laufen mich glücklich. Das Laufen hält mich fit, es ist ein super Ausgleich zu meinem Job und führt mich an meine Grenzen. Ich kann dabei perfekt abschalten und etwas Sinnvolles verbinden, indem ich Spenden sammele“, so Raczka.

Gemeinsam mit dem Team Kinderherz hat er in diesem Jahr drei Aktionen durchgeführt, bei denen insgesamt 8500 Euro Spendengelder zusammengekommen sind.

Nasenscheidewandverkrümmung

Für das neue Jahr hat sich der 36-Jährige, der in der Woche im Durchschnitt 30 bis 50 Kilometer läuft, zwei große sportliche Ziele gesetzt: In Eigenregie will er am 19. März 2021 die 230 Kilometer lange Strecke der „TorTour de Ruhr“ von der Quelle in Winterberg bis zur Mündung in Duisburg zurücklegen und für den Oktober 2021 ist ein noch größeres Projekt geplant. „Dann würde ich ganz gerne einen 100-Kilometer-Lauf durch die Sahara machen“, berichtet Raczka. Für den Lauf durch die größte Trockenwüste der Erde sucht er zurzeit nach Sponsoren. „Ich würde mich riesig freuen, wenn die Sache mit der Sahara klappen würde. Man muss sich ja immer neue Ziele setzen.“

Auch interessant

Vor der „TorTour de Ruhr“ sowie dem angestrebten Wüstenlauf wird sich Adrian Raczka allerdings erst noch einer Nasen-OP unterziehen. „Ich habe eine Nasenscheidewandverkrümmung, bekomme deswegen schlecht Luft und gerade beim Laufen ist das nicht gerade ein Vorteil“, teilt der Extremsportler und fügt schmunzelnd hinzu: „Nach der Operation werde ich dann mit meinen Zinken endlich richtig tief durchatmen können.“ Und das ist für seine sportlichen Herausforderungen im neuen Jahr auch dringend erforderlich.

Auch interessant

2670 Euro für den guten Zweck

Seinen letzten großen Auftritt hatte Adrian Raczka im Oktober beim Traildorado, der Deutschen Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf in Arnsberg. Raczka ging auf dem 4,1 Kilometer langen Rundkurs mit 130 Höhenmetern als Einzelläufer an den Start und sammelte gemeinsam mit drei Staffeln seines Teams „Adrian läuft“ sowie Aktiven der Kinderherz-Staffeln Spenden für den Verein Kinder- und Jugendhilfe Arnsberg. Insgesamt kamen dabei 2670 Euro zusammen. „Ohne dein großartiges Engagement wäre dies nicht möglich gewesen“, lobte Ergün Emir, Geschäftsführer des Vereins Kinder- und Jugendhilfe Arnsberg, den Extremsportler aus Hüsten.

Auch interessant

Adrian Raczka kam beim 24-Stunden-Lauf auf 131 Kilometer und belegte in der Einzelwertung den zehnten Platz. Sieger bei den Männern und Deutscher Meister wurde Manuel Tuna von der TSG Helberhausen mit 184 Kilometern. Bei den Frauen siegte Katharina Plewina von der Laufbrigade Oberberg mit 143 Kilometern.

Deutscher Meister in der Mannschaftswertung wurde das Team „Sauerländer Laufraketen“. Für die Staffel, die in der Besetzung Ralf Klauke, Burkhard Schrage, Yarkhan Karoot und André Kraus an den Start ging, war es der fünfte Meistertitel. Nach 24 Stunden kam das Team auf 287,7 Kilometer (Streckenrekord) und distanzierte die Konkurrenz um fast 30 Kilometer.