Winterberg. Der Kampf um die drei Plätze der Bobfahrerinnen ist ein Krimi. So schafft es Laura Nolte (Winterberg) bei der DM am Donnerstag in den Weltcup.
Sie hätten allen Grund, sich für einen Moment entspannt zurückzulehnen. Schließlich überwand Laura Nolte, Bobpilotin des BSC Winterberg, in Altenberg ihr WM-Trauma und meldete sich zurück im Kampf um eines von drei zu vergebenen Weltcup-Tickets. Doch der 21-Jährigen bleibt keine Zeit zum Durchatmen, weil bei den Damen an diesem Donnerstag am Königssee die Deutsche Meisterschaft als Finale der Weltcup-Selektion ausgetragen wird. So sichert sich Nolte den begehrten Startplatz.
Noltes Vorteil am Königssee
„Am Königssee ist die Bahn kürzer. Da profitiert Laura von den starken Starts“, sagte der Winterberger Stützpunkttrainer Andreas Neagu. „Mit ihren Siegen und dritten Plätzen in Winterberg und Altenberg haben Mariama Jamanka und Kim Kalicki aber gute Ausgangspositionen für die abschließende Selektion. Das sind schon harte Bandagen“, ergänzte Neagu.
Es ist wie so oft in Qualifikationen ein Rechenexempel. Chef-Bundestrainer René Spies vergibt für jeden Platz eine gewisse Punktzahl. Je besser die Platzierung, je höher die Punktzahl. Nach den bisherigen Selektionsrennen führen Jamanka und Kalicki die Wertung punktgleich an. Sicher sind sie aber noch nicht im Weltcup. Laura Nolte und Stephanie Schneider liegen nämlich in Schlagdistanz ebenso punktgleich mit jeweils einem zweiten und einem vierten Platz auf Rang drei.
Das ist Pflicht
Das Finale am Königssee könnte demnach spannender kaum sein. Um sicher in den Weltcup zu kommen, muss Nolte vor Stephanie Schneider, deren Anschieberin Noltes Vereinskameradin Leonie Fiebig ist, ins Ziel kommen. Je höher sie auf dem Podest steht, desto brenzliger wird es für Jamanka und Kalicki. Gewinnt Schneider, wird es hingegen für Nolte kompliziert. Dann muss sie auf Rang zwei fahren, um die Chance auf Punktgleichheit mit Jamanka oder Kalicki zu wahren.
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In Altenberg konnte ich wieder ein Stück weit meinen Frieden mit der Bahn schließen“, sagte Laura Nolte: „Der Kreisel hat die ganze Woche über ohne Probleme geklappt – der hat mich den Sommer über aber auch einige Nerven gekostet.“ Dort hatte sie während der WM heftige Probleme. Doch nun zählt die DM: „Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis“, sagte die Pilotin lediglich.
Wir – das sind sie und ihre Top-Anschieberin Deborah Levi. In dieser Konstellation feierten sie in der vergangenen Saison ihre vielumjubelte Weltcup-Premiere – und dort, im Weltcup, soll es in diesem Winter weitergehen.