Brilon. Gerade erst gelang dem SV Brilon in der Fußball-Landesliga 2 der erste Sieg. Nun ist klar: Trainer Stefan Fröhlich wird den Verein verlassen.

Mit dem 2:1-Erfolg gegen den VSV Wenden am Sonntag, 25. Oktober, gelang den Fußballern des SV Brilon gerade erst der erste Sieg in der Fußball-Landesliga 2 in dieser Saison. Nicht nur das: Der Dreier war nach sieben Niederlagen in der Liga in Serie gleichbedeutend mit den ersten Punktgewinnen des SVB 2020/2021 überhaupt. Überraschend kommt da diese Nachricht: Trainer Stefan Fröhlich hat dem SV Brilon mitgeteilt, dass er nur noch bis zum Saisonende Coach der Landesligamannschaft sein wird.

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Wie der SVB in einer Stellungnahme auf seinem Internetauftritt erklärte, sei „der Zeitaufwand für den in Lippetal beheimateten Stefan Fröhlich einfach zu groß“. Der Verein dankte dem 35-jährigen Coach, der seit der Saison 2018/2019 Coach des SV Brilon und A-Lizenz-Inhaber ist, bereits jetzt für seinen Einsatz. „Der SV Brilon hätte mit dem wunderbaren Menschen und herausragenden Trainer Stefan Fröhlich gerne verlängert. Trainerteam und Mannschaft wollen jetzt alles dafür tun, den Klassenerhalt in der Landesliga zu erreichen. Gegen Wenden wurde der Anfang gemacht“, hieß es.

Warum Brilons Coach Fröhlich „neue Reize setzen“ möchte

Im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte Stefan Fröhlich, dass die stets etwa 45-minütige Anfahrt und die etwa 64 Kilometer Entfernung von seinem Wohnort nach Brilon „einer der Hauptgründe für meine Entscheidung ist. Ich habe mir das aber nicht leicht gemacht“, sagte der 35-Jährige. „Wenn ich nur zehn Minuten vom Sportplatz entfernt wohnen würde, wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen.“

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In seiner nun dritten Saison beim SV Brilon habe er den Zeitpunkt erkannt, „an dem wir und ich jetzt neue Reize setzen müssen. Die Mannschaft und ich gehen uns nicht auf die Nerven oder haben uns abgenutzt – ganz im Gegenteil: Wir trainieren mit 20 Leuten, und der Wettkampf ist immer gegeben“.

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Die Sportliche Lage hätte seine Entscheidung nicht beeinflusst. Zwar feierte der SVB nun nach sieben Pleiten in Serie im achten Ligaspiel seinen ersten Dreier, „aber wir waren auch zuvor in den Spielen fast immer gut“, so Fröhlich.

Künftig wie im Feriencamp

Das große Ziel des A-Lizenz-Inhabers ist jetzt der Klassenverbleib mit dem SV Brilon, der nun drei Punkte auf dem Konto hat, Tabellenvorletzter ist und fünf Zähler Rückstand auf das rettende Ufer hat. „Der Klassenerhalt ist jetzt das klare Ziel. Dann hätten wir den SV Brilon in der Landesliga etabliert. Wir hatten zwei überragende Saisons und nun eine etwas schwierigere. Ich habe den Jungs erklärt, dass wir jetzt eine Art Feriencamp-Mentalität leben sollen. Man weiß, dass man nur noch eine begrenzte Zeit miteinander hat, und diese soll möglichst schön werden. Jeder weiß jetzt, woran er ist“, erklärte Fröhlich.

Stand jetzt habe er noch keine Pläne für die Zeit ab der neuen Saison. „Ich glaube nicht, dass es ligentechnisch in den nächsten ein, zwei Jahren unbedingt höher für mich gehen wird. Ich kann mir alles vorstellen, auch, mit Junioren zu arbeiten“, sagte Stefan Fröhlich, der auch seine neue Leidenschaft, das sportliche Radfahren, weiter intensivieren und „Kilometer abreißen“ möchte. Dass er bei weiteren Misserfolgen zu einer „Lame duck“, also einem Trainer auf Abruf werden könnte, glaubt Fröhlich nicht. „Ich denke, dass das nicht zu unserem Verein passend würde“, sagte er.