Winterberg. Nach Ski-Weltcups in Nordamerika ist auch die Rennrodel-WM in Whistler abgesagt. Doch die Winterberger Geueke/Gamm plagt ein anderes Problem.
Diese Nachricht überraschte Robin Geueke und David Gamm vom BSC Winterberg kaum. Die für den 5. bis 7. Februar 2021 in Whistler/Kanada geplanten Weltmeisterschaften im Rennrodeln sind abgesagt worden. Wann und wo die Titelkämpfe stattdessen über die Bühne gehen, ob es überhaupt welche geben wird – das ist offen. Die Winterberger David Gamm und – vor allem – Robin Geueke stehen derzeit aber auch vor ganz anderen Problemen.
Geueke verletzt
„Ich plage mich aktuell leider mit einer Rückenverletzung herum“, sagte Geueke. Das heißt: Schlittenbau („Wir haben noch viel zu tun“) ja; Training eingeschränkt. „Wir hoffen, dass Robin zu den Qualifikationsrennen für das Weltcupteam ab Oktober wieder fit ist“, ergänzte Gamm.
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Dass die Weltmeisterschaften in Whistler auf Grund der Einschränkungen und Auflagen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie abgesagt wurden, sei absehbar gewesen, erklären die beiden. Ob es eine Ersatz-WM geben wird, will der Weltverband FIL dem Vernehmen nach Mitte September bekannt geben.
Das sagt Bahnchef Pieper
„Winterberg wäre eine schöne Alternative“, sagte Robin Geueke, „wir hätten ja noch etwas gut zu machen.“ Ausgerechnet bei der Rennrodel-WM 2019 auf ihrer Heimbahn stimmte es bei Geueke/Gamm vorne und hinten nicht. Am Ende belegten sie Rang 14.
Allerdings schloss Stephan Pieper, Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg, das unter anderem die Veltins-EisArena betreibt, auf Nachfrage aus, dass Winterberg so kurzfristig 2021 erneut Standort der Rennrodel-WM wird.
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Noch nicht abgesagt ist hingegen die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft 2021 in Lake Placid/USA. Jedoch zeigte sich der aus Winterberg stammende Chef-Bundestrainer René Spies skeptisch: „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass wir in dieser Saison in Nordamerika fahren werden“, sagte er. Auch der Weltverband IBSF will am 15. September entscheiden.
„Wir können froh sein, wenn die Saison am Ende eine Europa-Tour für uns wird“, sagte David Gamm noch mit Blick auf die Rennrodel-Weltcups. Allerdings dürfte diese Einschätzung auch für die Bob- und Skeleton-Sparte gelten. Ein- und Ausreisebestimmungen, mögliche Quarantänezeiten – zu viele Fragezeichen und nicht kalkulierbare Entwicklungen gibt es aktuell bei Reisen nach Nordamerika oder China.
China-Premiere fraglich
Der Winterberger Gamm rechnet deshalb auch nicht damit, dass es im Februar 2021 für die Rennrodler zur Weltcup-Premiere auf der Bahn in Yanging kommt. Für Anfang März ist der Weltcup im Bob- und Skeleton in China vorgesehen. Dort sollen ein Jahr später die Wettbewerbe im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Peking ausgetragen werden.
Etwas Positives können Geueke/Gamm allerdings auch vermelden: „Wir sind echt überrascht, wie stark sich die Umstellung unserer Ernährung auf unsere Leistung auswirkt“, sagte Gamm. Bei den zurückliegenden Starttest haben die Winterberger den Rückstand zu den deutschen Top-Doppeln Wendl/Arlt und Eggert/Benecken deutlicher verkürzt als in den Vorjahren.