Winterberg/Sigulda. Sigulda – der Name dieser Bahn sorgte bislang bei Robin Geueke und David Gamm für Sorgenfalten. Jetzt überwanden die Winterberger ihr Trauma.

Sie jubelten, als hätten sie gerade einen wichtigen Sieg errungen. David Gamm ruderte noch auf dem Schlitten liegend mit beiden Armen, Robin Geueke ballte bereits aufgerichtet die Faust. Zwar holte der Doppelsitzer des BSC Winterberg beim Rennrodel-Weltcup im lettischen Sigulda, den die Brüder Juris und Andris Sics gewannen, „nur“ den vierten Platz – doch dieser ist für Geueke/Gamm aus einem Grund sehr besonders.

Das sagt die Freundin zu Sigulda

Sigulda – auf dieser Bahn erlebten die Sauerländer in den vergangenen Jahren mehr Stürze als gute Fahrten. „Man freut sich einfach jedes Mal, wenn die beiden unten heile ankommen“, sagte Geuekes Freundin Nicole einmal und ergänzte: „Sigulda ist natürlich ein anderes Thema. Da sind die Daumen dann doch ein bisschen fester gedrückt.“

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Doch ihr lettisches Trauma scheinen die Sauerländer überwunden zu haben. Bei Zeiten von 31.994 und 31.930 Sekunden lagen sie im Endeffekt 0,436 Sekunden hinter den siegreichen Letten. Tobias Wendl und Tobias Arlt holten vor Toni Eggert/Sascha Benecken den zweiten Platz. Im Sprint sprang der siebte Rang für Geueke/Gamm heraus.

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„Wir hatten hier in Sigulda die beste Woche aller Zeiten“, sagte David Gamm grinsend. „Wir hatten im Herbst schon einen Trainingslehrgang hier, bei dem wir anders als in den zurückliegenden Jahren sehr gut zurecht gekommen sind“, ergänzte er. In der Weltcup-Woche lief es für die Sauerländer noch besser. „Es hat von Anfang an geklappt und wir sind direkt stabile und sichere Läufe gefahren“, sagte Gamm: „Wichtig war für uns, diese Sicherheit auch im Rennen abzuliefern – deshalb haben wir uns so gefreut.“

Rosenthal die zweitbeste Deutsche

Grund zur Freude hatte in Sigulda auch Cheyenne Rosenthal vom BSC Winterberg, die ihre Premieren-Saison im Weltcup absolviert. Als Achte im „normalen“ Rennen und Fünfte im Sprint war sie jeweils zweitbeste Deutscher hinter Julia Taubitz, die beide Wettbewerbe gewann.

„Cheyenne kann mit ihren Ergebnissen mehr als zufrieden sein“, sagte Steffen Wöller, Trainer der B-Nationalmannschaft und Rosenthals Heimcoach. „Dass sie mit der Bahn zurechtkommt, hatte sich schon im Training angedeutet. Einige Fehler habe ich bei ihr gesehen. Bei den Damen geht es sehr eng zu.“

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Nach dem ersten Lauf im „normalen“ Rennen hatte Rosenthal noch auf dem 13. Rang gelegen (32,435 Sekunden). Im zweiten Lauf steigerte sie sich mit der fünftbesten Zeit (32,290) auf den achten Platz. „Insgesamt hat sich Cheyenne im ersten Weltcup-Jahr in den Top Zwölf etabliert. Mit guten Startzeiten kann sie schon dieses Jahr punkten“, sagte Wöller. „Jetzt ist es nur eine Frage der Zeit, bis es weiter nach vorne geht und zwar Schritt für Schritt.“