Winterberg. Biathletin Maren Hammerschmidt vom Skiklub Winterberg hat die Deutsche Meisterschaft vor Augen und die Weltmeisterschaft im Hinterkopf.

Die Bilder gleichen sich. Gemeinsam quälen sich Maren Hammerschmidt, Denise Herrmann und Co. auf Rennrädern oder Skirollern steile Bergpässe hinauf. Ein Blick auf das teils herrliche Alpenpanorama der Seiser Alm oder in Livigno? Danach steht den Biathletinnen höchstens bei kurzen Pausen der Sinn. Die Vorbereitung auf die kommende Weltcup-Saison läuft auf den ersten Blick wie in den Jahren zuvor – und ist nicht nur für die Athletin des SK Winterberg doch anders.

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Das liegt vor allem an der Deutschen Meisterschaft, die vom 3. bis 6. September in Altenberg ausgetragen werden soll. Denn die Titelkämpfe, in deren Anschluss in den vergangenen Jahren die meisten Startplätze für den Weltcup vergeben wurden, haben in diesem Punkt an Wertigkeit verloren. „Ich finde das richtig, denn es ist deutlich geschickter für den Formaufbau in Richtung Weltcup“, erklärte Hammerschmidt.

Hammerschmidt und die DM als Teil einer Gesamtbetrachtung

Vergaben die Bundestrainer in den vergangenen Jahren anhand der DM-Leistungen jene Weltcup-Plätze, die noch frei waren, so ist die Meisterschaft in diesem Jahr nur noch ein Teil einer Gesamtbetrachtung. „Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuss sind gesetzt“, sagte Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer gegenüber dieser Zeitung, „und bei den anderen werden wir schauen, wie sich die Ergebnisse entwickeln.“ Mit bis zu acht Athletinnen für sechs Weltcup-Plätze können die Coaches in die Wintervorbereitung gehen.

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„Durch die Lehrgänge, durch Leistungsdiagnostik und nicht zuletzt durch Testwettkämpfe bietet sich uns dann ein umfassendes Bild“, sagte Mehringer, „es ist also nicht mehr so streng, dass nach der DM die Weltcup-Qualifikation fix ist.“

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Im vergangenen Jahr feierte Hammerschmidt bei den nationalen Meisterschaften ihr Wettkampf-Comeback nach einer mehr als eineinhalbjährigen Verletzungspause. Anschließend folgten der Saisonstart im zweitklassigen IBU-Cup und das Weltcup-Comeback noch vor Weihnachten.

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Alles in allem haderte die 30-jährige Winterbergerin aber mit ihren nicht konstanten Leistungen. „Körperlich passt alles, es macht sehr viel Spaß im Training, wir haben einen wahnsinnigen Zug in der Truppe und eine sehr gute Stimmung“, sagte sie nun und ergänzte: „Ich bin deutlich optimistischer, was meine Performance angeht.“

Verkürztes Einzelrennen

Bei der DM warten ein auf 12,5 Kilometer verkürztes Einzelrennen (Freitag, 4. September, 11 Uhr), ein Sprint über 7,5 Kilometer (Samstag, 5. September, 11 Uhr) und ein Verfolgungsrennen über 10 Kilometer (Sonntag, 6. September, 11 Uhr) auf Hammerschmidt, Karolin Horchler und Co. „Wir hoffen, dass wir die DM so durchziehen können“, sagte Kristian Mehringer mit Blick auf die Coronakrise.

Maren Hammerschmidt schaute derweil schon weiter voraus: „Ich hoffe, dass ich meinen Plan in diesem Jahr so verfolgen kann, wie ich es mir vorstelle, denn dann bin ich da, wo ich vor der Verletzung war – oder sogar besser. Und das ist ja das Ziel“, sagte sie. Nach der verpassten Weltmeisterschaft in der vergangenen Saison will die Winterbergerin schließlich im Februar wieder eine WM bestreiten: auf der Pokljuka in Slowenien (9. bis 21. Februar 2021).