Sundern-Langscheid. Die Volleyballerinnen des RC Sorpesee haben die Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga eingereicht. Warum der RCS das Abenteuer 2. Liga wagt.
Riesenerleichterung im Lager des RC Sorpesee: Der Vorzeige-Volleyballverein aus dem Hochsauerlandkreis hat sich offiziell um einen Startplatz in der 2. Bundesliga Nord der Frauen in der kommenden Saison beworben.
Sportlich als überragende Mannschaft der 3. Liga West längst für höhere Aufgaben qualifiziert, hatte der RCS die vergangenen Wochen dringend dafür benötigt, um auch die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, den Traum von der Rückkehr in die 2. Bundesliga tatsächlich wahr werden zu lassen. Der mögliche Aufstieg war im Klub kontrovers diskutiert worden.
RC Sorpesee: So gelingt die Lizenzierung
Verständlich, schließlich ist der nach wie vor betont familiär geführte RC Sorpesee aus Sundern-Langscheid im Vergleich zu vielen anderen Vereinen im deutschen Volleyball eher ein kleiner Klub, für den der Sprung in die 2. Liga mit steigender Professionalisierung kein leichter ist. Umso größer war nun die Freude beim Vorstand, der Mannschaft und dem Trainerteam mit Julian Schallow und Linus Tepe darüber, dass der Aufstieg aller Voraussicht nach gelingen wird. „Der Verein, die Fans, das ganze Umfeld und nicht zuletzt auch unsere Partner hier in der Region stehen voll hinter dem Team – und das in so ungewissen Zeiten wie jetzt. Ich freue mich über die breite Unterstützung riesig!“, sagte Ute Schlecht, Vorsitzende des RC Sorpesee.
Am Freitag war die Meldefrist für Anträge zum Spielbetrieb der 2. Volleyball-Bundesliga Nord der Frauen abgelaufen, der RC Sorpesee hatte seine Unterlagen entsprechend eingereicht. Auch Co-Trainer und Teammanager Linus Tepe, der die Lizenzierung von Seiten des RCS maßgeblich vorangetrieben hatte, zeigte sich hocherfreut: „Alle Seiten haben zum Gelingen beigetragen. Die schnelle Reaktion der Liga auf die schwierige Situation und die unermüdliche Arbeit unseres Marketingpartners Mues und Schrewe waren natürlich Gold wert.“
In der Tat hatte insbesondere die schwierige Situation bedingt durch die Coronakrise das Unterfangen, die überragende Saison in der 3. Liga West auch mit dem verdienten Sprung in die 2. Bundesliga krönen zu können, gefährdet. Am Ende aber zeigte auch das Umfeld des ambitionierten Drittliga-Spitzenreiters der abgebrochenen Saison 2019/2020 Stärke und Stabilität. Laut Auskunft des RC Sorpesee kann sich der Verein auch weiterhin auf die Unterstützung aller seiner bisherigen Förderer verlassen. Hauptsponsor bleibt demnach auch in der kommenden Saison das Neheimer Unternehmen Caso Design. „Die Mädels und der ganze Verein haben sich den Aufstieg mit super Leistungen verdient. Klasse, dass wir es dann auch gemeinsam angehen können“, sagte Geschäftsführer Peter Braukmann.
Das wird für die 2. Bundesliga benötigt
Ein Budget zwischen 50.000 und 100.000 Euro, weite Fahrten beispielsweise nach Berlin und teils mit Übernachtungen sowie die Schaffung zweier hauptamtlicher Stellen im Management und Jugendbereich: All diese Forderungen für den Spielbetrieb in der 2. Liga hatten den RCS vor große Herausforderungen gestellt. „Es sind noch viele Konjunktive im Spiel. Wir können noch nicht versprechen, dass die 2. Liga möglich ist“, hatte Ute Schlecht vor acht Wochen gegenüber dieser Zeitung betont.
Dass jetzt – vorausgesetzt, dass der RCS die Lizenz erhält – tatsächlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga, in der der Verein bereits zwei Jahre lang spielte, glückt, ist auch möglich, weil die Langscheiderinnen weitere Sponsoren dazugewonnen haben. „Ein starkes Statement aus der Region für die Region“ so RCS-Marketing- und -Sponsoringpartner Gisbert Scheffer.
Stets mit viel Optimismus hatte Trainer Julian Schallow für den Aufstieg gekämpft. „Es war unser Herzenswunsch, vor allem der Mädels, dass unsere Saison nicht eine vollkommen unvollendete bleibt. Auch unsere Fans der ,Blauen Wand’ haben uns super unterstützt. Wer aufsteigen darf, der sollte es auch tun!“, sagte Schallow. „Endlich!“ – das sei der häufigste Kommentar gewesen, den seine Spielerinnen ihrem Jubel über den Aufstieg hinzufügten, so der erfahrene Coach weiter. Der RC Sorpesee kann seiner Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre nun ein weiteres Kapitel hinzufügen.