Sundern. Beim RC Sorpesee ist Volleyballerin Bonnie Bastert als Leistungsträgerin gefragt – obwohl sie erst 18 ist. Sie erklärt die Ursachen der Erfolge.

18 Jahre jung und bereits Leistungsträgerin bei den Drittliga-Volleyballerinnen des RC Sorpesee: Bonnie Bastert erklärt, wie das geht.

Bonnie Bastert, mit dem RC Sorpesee führen Sie die Tabelle der 3. Liga West an. Elf Siege in zwölf Ligaspielen – das ist mehr als eine schöne Momentaufnahme, oder?

Bonnie Bastert: Wir haben auf jeden Fall ein Statement gesetzt und der Liga gezeigt, dass man mit uns rechnen muss. Allerdings war das gerade mal die Hinrunde. Wir müssen auch in der Rückrunde unser Niveau halten und an unsere Grenzen gehen. Unsere Gegner sind zu stark, um sie auf die leichte Schulter zu nehmen.

Was sind aus Ihrer Sicht die Qualitäten des RCS und wo muss sich das Team noch verbessern?

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Unsere größte Stärke ist, dass wir als Team zusammen spielen und nicht auf die Leistung einer Einzelperson setzen. Wir sind auf allen Positionen gut besetzt. Vielleicht sollten wir als Team daran arbeiten, konsequenter unsere Stärken auszuspielen und längere Schwächephasen – vor allem im berüchtigten dritten Satz – zu vermeiden. Eine große Stärke sind unsere Fans in der „Blauen Wand“, die eine tolle Stimmung machen. Das ist ein großer Vorteil.

Wäre der Gesamtverein bereit für eine Rückkehr in die 2. Bundesliga?

Wir als Team würden diese Herausforderung gerne annehmen. Auf die Unterstützung der Trainer und Mitglieder des Vereins können wir jederzeit zählen. Der RCS hat ja bereits zwei Jahre in der 2. Bundesliga gespielt, daher sind gewisse Rahmenbedingungen also gegeben und gute Voraussetzungen geschaffen. Wie aber im Fall einer Meisterschaft entschieden wird, kann zu diesem Zeitpunkt noch niemand sagen.

Sie spielen beim RCS als Diagonalspielerin und aushilfsweise außen. Mit erst 18 Jahren füllen Sie eine tragende Rolle aus. Hätten Sie erwartet, dass das so schnell klappt?

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Vor allem als ich noch in meinem Heimatverein TuS Nuttlar gespielt habe, hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass ich mal über die Landesliga hinaus gehe. Deshalb war nach meinem Wechsel bereits die Verbandsliga mit der zweiten Mannschaft des RCS ein Riesenerfolg. Dass ich so schnell den Sprung in die „Erste“ schaffe, hätte ich nie gedacht.

In der 3. Liga sind die meisten Volleyballerinnen Halbprofis und betreiben für ihren Sport einen großen Aufwand. Wie ist das bei Ihnen? Wie sehr drängen Sie darauf, Profispielerin zu werden, und womöglich mal ausschließlich mit dem Volleyball Geld zu verdienen?

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Der Aufwand für mich ist, vor allem bedingt durch die weiten Fahrten, schon sehr hoch, trotzdem aber nach meiner Einschätzung nicht mit dem Aufwand für Profisportler zu vergleichen. Auf eine Profikarriere dränge ich so direkt nicht. Für mich ist Volleyball ein Hobby und die 3. Liga schon mehr, als ich mir jemals erträumt habe. Trotzdem ist es ein schöner Gedanke, mit dem, was man leidenschaftlich gerne tut, sein Geld zu verdienen.

Wer sind aus Ihrer Sicht die größten Konkurrenten um Tabellenplatz eins in der 3. Liga – und warum?

Bezogen darauf kann ich mich nicht auf ein Team festlegen. Die Mannschaften sind in der Tabelle alle sehr eng beieinander. Die Position des Tabellenzweiten wird von Woche zu Woche von einer anderen Mannschaft neu besetzt, weshalb es auch schon sehr viele Spitzenspiele gab. Ich glaube allerdings, dass vor allem der MTV Hildesheim, gegen den wir an diesem Samstag im Heimspiel antreten werden, sowie die SSF Fortuna Bonn und SF Aligse oben mitspielen werden und uns gefährlich werden könnten.

Was stellt die Mannschaft mit Trainer Julian Schallow an, falls der RC Sorpesee tatsächlich in die 2. Liga zurückkehrt? Wird ihm der Kopf kahl rasiert? Gibt’s schon Ideen?

Falls das wirklich der Fall sein sollte, wird uns etwas Gutes einfallen! Aber den Kopf kahl zu rasieren, ist schon mal ein sehr guter Ansatz. (lacht)