Sundern. Sieg im Spitzenspiel, den Aufstieg in die 2. Bundesliga vor Augen: Warum Volleyball-Drittligist RC Sorpesee kurz vor einem großen Coup steht.
Das war ein Spitzenspiel, das es in sich hatte: Spitzenreiter RC Sorpesee hat im Duell mit seinem ärgsten Verfolger, dem Tabellenzweiten SSF Fortuna Bonn, eindrucksvoll nachgewiesen, dass er die Qualität für den Aufstieg in die 2. Bundesliga hat. Die Mannschaft von Trainer Julian Schallow bezwang die Bonnerinnen mit 3:1 (20:25, 25:20, 25:20, 25:11) und präsentierte brillanten Volleyball.
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Im Sunderner Schulzentrum schien die Partie jedoch zunächst in eine ganz andere Richtung zu laufen. Die Gäste spielten – taktisch bestens eingestellt – stark auf und bereiteten den Gastgeberinnen viele Probleme. Aus einer grundsoliden Annahme dirigierten sie das Spiel und waren für den Block der Sauerländerinnen zunächst nicht zu greifen. Der RC Sorpesee lag mit 10:18 zurück und kassierte mit dem 20:25 dann den 0:1-Satzrückstand.
So steigert sich der RC Sorpesee
RCS-Coach Julian Schallow freute sich gleichwohl über die Leistungssteigerung seines Teams ab dem zweiten Durchgang. „Es war beeindruckend, mit wie viel Energie und Kampfkraft mein Team den Kampf ab Satz Nummer zwei angenommen und sich einen offenen Schlagabtausch geliefert hat“, freute sich Julian Schallow.
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Der RC Sorpesee erlebte einen Blitzstart in Satz Nummer zwei und führte schnell mit 8:1. Es folgten spektakuläre Punktgewinne der Gastgeberinnen, fantastische Punkten der Gäste und umgekehrt; es wurde endgültig das zuvor so erhoffte Spitzenspiel. Als der RCS mit 21:9 führte, brachte er den Satz dann auch nach Hause (25:20).
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Im dritten Durchgang akklimatisierten sich die Gäste wieder und führten mit 5:3. Doch der RC Sorpesee kam zurück: Über 8:6, 14:10 und 17:12 eroberte sich die Schallow-Mannschaft das Momentum zurück. Den Satzball bei 24:20 verwandelten die Gastgeberinnen und gingen mit 2:1-Sätzen in Front.
Satz vier ist eine Glanzleistung
Dass der RCS nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel gedreht hatte, schien die Mannschaft zusätzlich zu motivieren. Denn was dann in den verbleibenden Minuten des Spiels auf dem knallgelben Feld des Schulzentrums Sundern geboten wurde, war aus Sicht des Tabellenführers „wirklich denkwürdig“, wie Julian Schallow befand.
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Die Aufschläge fanden die von Co-Trainer Linus Tepe auserkorenen Ziele und unter dem Jubel unter anderem der allzeit aufmerksamen Physiotherapeutin Anne Schmitz zeigte der Tabellenführer eine ganz starke Leistung. Die Bonnerinnen versuchten mit einer Auszeit neue Kraft zu schöpfen, doch der RC Sorpesee funktionierte nun zu gut: Beim 22:9 ließen die Gastgeberinnen keinen Zweifel mehr daran, dass das Spitzenspiel zu ihren Gunsten enden würde.
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Nach dem 25:11 im vierten Satz stand der 3:1-Gesamtsieg fest – und im Schulzentrum war der Jubelsturm unter den Fans des RC Sorpesee in der „Blauen Wand“ groß. Bei acht Punkten Vorsprung und noch drei ausstehenden Saisonspielen reicht dem RCS jetzt noch ein Sieg, um die Meisterschaft sicherzustellen.
RC Sorpesee: Bonnie Bastert, Leonie Baumeister, Antonia Brenscheidt, Hanna Fleischer, Michelle Henkies, Laura Kemper, Marie Metger, Kirsten Prachtel, Katharina Schallow, Alexandra Sharipov, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg, Victoria Vornweg, Johanna Voß.
Kommentar von Philipp Bülter
Der RC Sorpesee ist auf einem neuen Level
Es ist überragend, welch hohe Qualität die Drittliga-Volleyballerinnen des RC Sorpesee in dieser Spielzeit anbieten. Nach dem erneut souveränen Heimsieg gegen den Tabellenzweiten SSF Fortuna Bonn fehlt jetzt nur noch ein Sieg aus den verbleibenden drei Ligaspielen, um tatsächlich die Meisterschaft zu feiern.
Trainer Julian Schallow hat sein weitgehend junges Team nicht nur spielerisch auf ein neues Level gehievt, sondern es auch charakterlich gestärkt. Denn obwohl der RCS immer mal wieder einem Rückstand hinterher läuft, stehen bislang 16 Siege aus 20 Spielen zu Buche. Die Langscheiderinnen schaffen regelmäßig ein Comeback, spielen konstant gut – und müssen jetzt ihre Saison nur noch mit dem ganz großen Coup krönen.