Altenberg. Im Weltcup ging es eng zu – dieses Szenario droht nun auch bei der Skeleton-Weltmeisterschaft in Altenberg. Welche Rolle „Jacka“ Lölling spielt.

Es war ein Drama, das sich beim letzten Weltcuprennen dieser Saison abspielte, ein Skeleton-Drama. Unter anderem weil sich Tina Hermann einen derben Fahrfehler leistete und fast stürzte, reichte Jacqueline Lölling ein achter Platz in Sigulda, um zum dritten Mal den Gesamtweltcup zu gewinnen.

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„Es war dieses Jahr im Weltcup sehr, sehr eng. Am Ende war es, glaube ich, so knapp wie noch nie“, sagt Lölling. So ein Drama – droht auch bei der Weltmeisterschaft, die am Freitag, 28. Februar, in Altenberg beginnt.

Das ist die Ausgangslage

Vier Rennen sind bei der Weltmeisterschaft zu absolvieren. Los geht es an diesem Freitag mit den Läufen eins und zwei um 9.30 Uhr und um 11 Uhr. Die Entscheidung über die WM-Medaillen fällt am Samstag, 29. Februar, in den Läufen drei und vier um 9.30 Uhr und 11 Uhr.

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Bei der WM in Whistler in der vergangenen Saison gelang den deutschen Damen das Triple. Tina Hermann gewann vor Lölling und Sophia Griebel. „Das war sensationell, aber das war letztes Jahr und das ist auch nicht der Maßstab, an dem wir uns messen“, sagt Chef-Bundestrainer Dirk Matschenz im Vorfeld.

Der Knackpunkt in Altenberg

„Altenberg ist mit dem langen Start sehr speziell“, erklärt Matschenz. „In Whistler hatten wir einen sehr kurzen Start, bei dem wir unser Startdefizit besser in Grenzen halten konnten. Der Start ist einfach sehr mitentscheidend in Altenberg.“

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Das spielt Start-Raketen wie zum Beispiel der Russin Elena Nikitina in die Karten, die auch den Weltcup im vergangenen Jahr auf der WM-Bahn gewann. Als weitere Schlüsselstellen gelten die Kurven vier, neun und zehn.

Das sind die Favoritinnen

„Ich glaube, dass hier bestimmt sechs Leute zu den Favoriten gehören und es ein sehr spannender Wettkampf wird“, sagt Jacqueline Lölling.

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Die Pilotin der RSG Hochsauerland, die aus Brachbach bei Siegen stammt, erklärt: „Neben Tina und Janine Flock zählt für mich ganz klar Elena Nikitina dazu. Bei ihren Startzeiten müssen wir uns schon sehr strecken. Die Schweizerin Marina Gilardoni hat sich im Training sehr stark präsentiert. Und Sophia Griebel sowie Anna Fernstädt werden hier auch vorne mitfahren.“ Klar ist vor dem Start aber auch: Lölling selbst ist ebenfalls eine der Top-Favoritinnen.

Darum mag Lölling Altenberg

Zwar kommt der 25-Jährigen der lange Start nicht entgegen. „Aber die Bahn in Altenberg liegt mir sehr. Es ist eine sehr anspruchsvolle Bahn, mit vielen langen Druckkurven, wo es für mich auf jeden Fall viele Stellen gibt, Zeit herauszufahren, die ich vielleicht am langen Start verliere“, sagt sie.

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Die Bilanz untermauert die Einschätzung: Bei vier Weltcupstarts feierte „Jacka“ in Altenberg zwei Siege, einen zweiten und einen dritten Platz.

Wie wichtig ist der WM-Titel?

Jacqueline Lölling gewann bereits dreimal den Gesamtweltcup, holte 2017 WM-Gold sowie 2015 und 2019 WM-Silber und dekorierte sich 2018 mit Olympia-Silber. „Ein WM-Titel ist etwas Besonderes. 2017 habe ich mich sehr, sehr, sehr darüber gefreut, denn außer einer Olympiamedaille gibt es nichts Größeres“, sagt Lölling.