Sauerland. Wer sind die besten Wintersportlerinnen des vergangenen Jahrzehnts im HSK? Hier ist unsere Top 10.
Wer waren die besten Sportlerinnen und Sportler des vergangenen Jahrzehnts im HSK? In der sechsten Folge unserer Serie präsentieren wir die Top 10 der Wintersportlerinnen aus dem Sauerland.
1. Jacqueline Lölling
Sie sammelt Skeleton-Medaillen am laufenden Band: Die 25-jährige Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland hat bei den Olympischen Spielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang Silber geholt. Zudem gewann sie bei Weltmeisterschaften zwei Mal und zwei Mal Silber. Hinzu kommen Gold, Silber und Bronze bei Europameisterschaften sowie dreimalige Gewinn des Gesamt-Weltcups.
2. Maren Hammerschmidt
Maren Hammerschmidt vom SK Winterberg (30) ist das Aushängeschild in Sachen Biathlon im Sauerland. Die dreimalige Junioren-Weltmeisterin und Olympiateilnehmerin von 2018 gewann unter anderem 2016 mit der Deutschen Damen-Staffel Bronze bei der WM in Oslo und wurde ein Jahr später mit dem Team bei den Titelkämpfen in Hochfilzen Staffel-Weltmeisterin.
3. Annika Drazek
Annika Drazek, die bis 2019 für den BSC Winterberg gestartet ist, wurde als Anschieberin von Anja Schneiderheinze bei der Bob-WM 2015 Vize-Weltmeisterin. Bei der EM 2016 und der WM 2016 gewann das Duo jeweils Gold. Anschließend wurde sie noch drei Mal Europameisterin. Inzwischen startet sie für den TV Gladbeck.
4. Kerstin Jürgens
Sie hat im deutschen Skeletonsport Geschichte geschrieben: Kerstin Jürgens von der RSG Hochsauerland hat unter ihrem Mädchennamen Szymkowiak die erste Medaille für Deutschland bei Olympischen Spielen geholt. Am 19. Februar 2010 gewann sie im kanadischen Vancouver Silber. Im Jahrzehnt davor holte sie unter anderem drei Mal WM-Bronze (2004 am Königssee, 2008 in Altenberg und 2009 in Lake Placid).
5. Laura Nolte
Die 21-jährige Bobpilotin Laura Nolte vom BSC Winterberg ist aktuell das größte Wintersport-Talent im Sauerland: Sie gewann Gold bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2016 im Monobob. Im Jahr 2018 wurde sie Junioren-Weltmeisterin sowie 2019 Deutsche Meisterin im Zweierbob und fuhr in diesem Winter in ihrer ersten Weltcup-Saison mit einem Sieg, zwei zweiten und einem dritten Rang gleich vier Mal auf das Podest.
6. Anja Schneiderheinze
Als Bobpilotin startete Anja Schneiderheinze bis Mitte des Jahres 2012 für den BSC Winterberg. In dieser Zeit fuhr sie unter anderem 2011 auf Platz zwei bei der Europameisterschaft. Im Jahr 2016 wurde sie dann mit Anschieberin Anika Drazek Welt- und Europameisterin.
7. Cheyenne Rosenthal
Die 19-jährige Rennrodlerin Cheyenne Rosenthal vom BSC Winterberg gewann 2019 bei der Junioren-WM in Igls Gold im Einzel und Silber mit der Staffel.
8. Sandra Kiriasis
Bobpilotin Sandra Kiriasis ist bis April 2013 für die RSG Hochsauerland gefahren. Von 2003 bis 2011 gewann sie neun Mal den Gesamtweltcup, wurde 2006 Olympiasiegerin und zudem sieben Mal Weltmeisterin. 2014 beendete sie ihre Karriere.
9. Corinna Martini
Ihre größten Erfolge feierte Rennrodlerin Corinna Martini vom BSC Winterberg jeweils bei Europameisterschaften: 2010 gewann sie im lettischen Sigulda Silber und 2012 im russischen Paramonowo Bronze. Eine Jahr später beendete sie ihre Karriere.
10. Katharina Wick
Früher war Katharina Wick für den BSC Winterberg aktiv, ehe die 23-jährige Bob-Anschieberin aus Sundern-Allendorf nach Rumänien wechselte und mit Stamm-Pilotin Andreea Grecu zuletzt den Gesamtsieg im Europacup der Saison 2019/20 holte.
Das sagt der Experte
Er gehört zu den Wintersport-Legenden aus dem Sauerland: Der 68-jährige Winterberger Alois Schnorbus, einst als Bob-Pilot 1980 Olympiateilnehmer, lange Jahre Vorsitzender des BSC Winterberg und seit 2013 Ehrenvorsitzender des Klubs, ist seit 2001 Vize-Präsident des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes.
Wer ist für Sie die Wintersportlerin des vergangenen Jahrzehnts?
Da will ich mich nicht festlegen. Die Top Drei sind für mich auf einer Stufe. Unser Aushängeschild vom BSC Winterberg war natürlich Annika Drazek, die als Anschieberin mit Pilotin Anja Schneiderheinze unter anderem Silber bei der WM 2016 gewann sowie später Welt- und mehrmals Europameisterin wurde.
Was hat sich gegenüber Ihrer aktiven Zeit verändert?
In der 1970er Jahren sind wir 700 Kilometer zum Training an den Königssee gefahren. Erst 1977, als die Bahn in Winterberg eröffnet wurde, konnten wir vor Ort trainieren. Außerdem hatten wir alle noch einen Beruf, heute dagegen ist die Förderung ganz anders.
Welchen Stellenwert hat der Wintersport heute im HSK?
Der Wintersport ist als Leistungssport weiter die Nummer eins. Seit 1980 sind unsere Aktiven aus dem Sauerland unterunterbrochen bei Olympischen Spielen vertreten – und das ist schon bemerkenswert.
Warum gehen trotzdem die Zuschauerzahlen zurück?
An der Bahn in Winterberg war wohl schon fast jeder aus dem Sauerland. Aber damals war das auch etwas Neues. Heute setzt man sich vor den Fernseher und genießt die Rennen.