Winterberg. Die Junioren-Weltmeisterschaften Bob und Skeleton in Winterberg sind für zwei heimische Skeletoni ein ganz spezielles Event. Das sind ihre Ziele.
Keine Angst vor Sturm „Sabine“: Wenn unter anderem im Sauerland wie aktuell vorhergesagt ab dem Nachmittag des Sonntags, 9. Februar, mit stürmischem Wetter und teils orkanartigen Böen zu rechnen ist, gehen die Ausrichter der bbz Arnsberg Junioren-Weltmeisterschaften im Bob und Skeleton in Winterberg nicht von Beeinträchtigungen aus. So kann wohl auch Skeleton-Pilotin Hannah Neise (BSC Winterberg) bei ihrem Saisonhöhepunkt auf der heimischen Bahn in der Veltins-EisArena unter regulären äußeren Bedingungen um eine Medaille kämpfen.
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Denn Stephan Pieper, Geschäftsführer des Eiskanals an der Kappe, der die Titelkämpfe mit seinem Team des Sportzentrums Winterberg (SZW) als bewährte Ausrichtergemeinschaft zusammen mit dem BSC Winterberg veranstaltet, gibt vorab Entwarnung. „Wir planen damit, dass wir die sportlichen Wettbewerbe der WM am Sonntagnachmittag abgeschlossen haben. Danach werden unsere Besucher wohl auch sicher nach Hause kommen“, sagt der 44-Jährige.
Winterberg: So geht Hannah Neise die Junioren-WM an
Mit Gedanken über das Wetter belastet sich Hannah Neise derweil nicht allzu sehr. Klar, der Blick auf die Vorhersage gehört als Wintersportlerin mit dazu. „Aber bezüglich des Sturms machen wir uns nicht verrückt“, sagt die 19-Jährige.
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Ohnehin sei sie auch vor ihrem Start am Sonntagmorgen bei der Junioren-WM (1. Lauf um 9.30 Uhr, 2. Lauf um 10.40 Uhr) „nicht aufgeregt“, betont Neise und schmunzelt. „Ich bin vor Wettkämpfen eigentlich immer ganz gelassen.“ Umso bemerkenswerter, da für die Siegerin des Intercontinental-Cup-Rennens am Königssee aus dem vergangenen Dezember, die Gesamt-Europacup-Zweite des Vorjahres und Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Jugend-Winterspielen in Lillehammer (2016) jetzt an der Kappe ein Heimspiel ansteht.
Das sagt die Nachwuchs-Bundestrainerin
Die Schmallenbergerin, die in diesem Jahr ihr Abitur am Sportinternat Winterberg anstrebt, wird am Sonntag von etwa 20 Anhängern bestehend aus Familie, Freunden und Bekannten unterstützt. Eine Bürde? „Nein – auch wenn ich das so in diesem Ausmaß nicht kenne. Aber ich sehe das alles positiv“, sagt Neise, die das Skeleton betreibt, seit sie zwölf Jahre alt ist.
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Probleme bereiteten dem Talent im Training in Winterberg die unteren Passagen der Bahn. „Gerade die Kurven elf, zwölf und 13 sind tricky“, sagt Skeleton-Nachwuchs-Bundestrainerin Anja Selbach. Die Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver bescheinigt Neise indes, „dass es sich auch für sie nicht mehr anfühlt, als sei man im Schleudergang einer Waschmaschine unterwegs. Das haben wir im Training herausbekommen“. Hannah Neise stehe „im Heimrennen im Fokus“, sagt Selbach: „Das sind die schwersten Wettbewerbe. Hannah hat aber bislang gut funktioniert. Wenn sie ihre Trainingsleistung abrufen kann, kann sie unter die ersten Sechs fahren.“
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Hannah Neise selbst erwartet ein knappes Rennen. Favoritin ist für sie die Tschechin Anna Fernstaedtova. Nach Rang sieben bei der JWM im Vorjahr am Königssee möchte die BSC-Pilotin nun aber den großen Wurf schaffen. „Mein Ziel ist ein Podestplatz“, sagt sie.
Hallenberger Felix Seibel vor drittem JWM-Start
Auch Felix Seibel, Skeletoni des BRC Hallenberg, hat im Zuge der Junioren-WM ein Heimspiel. Skeleton-Nachwuchs-Bundestrainerin Anja Selbach gibt sich im Bezug auf ihn vorab durchaus optimistisch.
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Seibel, 22 Jahre alt und letztmals bei einer Junioren-WM (JWM) am Start, war der letzte deutsche Athlet, der für die nun anstehenden Titelkämpfe in Winterberg nominiert worden war. Zuletzt hatte er in Altenberg zwei Europacup-Rennen sowie die Junioren-EM gewonnen und sich Platz eins in der Europacup-Gesamtwertung gesichert. Die Nominierung für die Junioren-WM folgte dann als weiterer Höhepunkt. „Das war bärenstark von Felix“, sagt Stützpunkttrainer Peter Meyer.
Bundestrainerin Anja Selbach befindet, „dass Felix völlig zu Recht hier bei der JWM ist. Er hat harte Konkurrenz und es sind keine leichten Bahnverhältnisse, aber Felix macht einen guten Eindruck“. Nach Platz sechs im Vorjahr am Königssee startet Felix Seibel nun zum dritten Mal bei einer JWM.