Sauerland. Es war ein großes Glücksgefühl, als der Sieg des HV Sundern in der Handball-Bezirksliga gegen den CVJM Gevelsberg feststand. Wie das Spiel lief.

Nach vielen schweren Stunden in dieser Saison hat Handball-Bezirksligist HV Sundern beim hauchdünnen Erfolg gegen den CVJM Gevelsberg endlich Glücksgefühle erlebt. Derweil unterlagen der TV Arnsberg und TV Neheim.

HV Sundern - CVJM Gevelsberg 25:24 (10:8). Was für ein Herzschlagfinale in der Sporthalle am Schulzentrum: Mit der letzten Aktion, einem heftig umstrittenen Siebenmeter von Simon Raffenberg, gewann der HVS diese so wichtige Partie gegen den punktgleichen Aufsteiger. „Das Glück ist uns heute nachgelaufen“, bekannte HVS-Trainer Frank Schaden, der übrigens zum Saisonende definitiv (nach acht Jahren als Chefcoach) aufhört.

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Tatsächlich halfen die letzten Pfiffe der Schiedsrichter den Hausherren erst aufs Pferd. Sie entschieden nämlich beim finalen CVJM-Angriff auf Zeitspiel. Die Hausherren setzten sofort einen Konter an, den Thomas Maassen auch verwandelte, aber Schaden hatte die Grüne Karte gezückt. Es blieben nach der Auszeit noch sieben Sekunden. Und weil ein Gevelsberger beim Freiwurf störte, bekam er Rot – und der HVS den entscheidenden Strafwurf zugesprochen. Es war der dramatische Schlusspunkt einer Partie, die zahlreiche weitere Geschichten schrieb, zum Beispiel zwei Zeitstrafen für den einzigen HSG-Keeper Bösel, der die Hausherren ansonsten mit zahlreichen Glanzparaden zur Verzweiflung brachte.

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Zudem trumpfte beim Gast Linksaußen Kling (11/4) groß auf und machte im Alleingang einen 10:14-Rückstand wett. Der HVS wiederum präsentierte ein endlich präziseres Tempospiel und wähnte sich beim 18:15 (43.) bereits fast am Ziel, zumal CVJM-Aufbauspieler Schott wenig später die Rote Karte sah. Anstelle von Waelter, Maassen und Grote, die zu Beginn reichlich verschossen hatten, drehte für den HVS Lammert auf. Zudem erwies sich Rechtsaußen Bartenstein als sicherer Vollstrecker. Der Gast ging wieder in Führung, aber Lammerts 24:24 40 Sekunden vor dem Ende leitete dann ein furioses Finale mit überglücklichen Sundernern und geknickten Gevelsbergern ein.

HVS: Vucic (Biehs); Lammert (7), Bartenstein (5), Raffenberg (4/3), Maassen (3/2), Schindler (2), Rapude (1), Grote (1), Böhmer (1), Brechmann (1), Waelter, Hemsath, Maile.

SG Attendorn-Ennest – TV Arnsberg 29:20 (16:9). „Das war gar nichts. Wir hatten eigentlich gut trainiert und hatten uns Einiges ausgerechnet, aber als das Spiel losging, war meine Mannschaft völlig außer Rand und Band“, kommentierte Trainer Frank Mähl die deftige Abfuhr beim Tabellenzweiten. Aktivposten der Gäste waren allein Keeper Tobias Mittelstädt, Rechtsaußen Paul Hübner und der angeschlagene, aber dennoch durchsetzungskräftige David Capristo.

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Hingegen war die Abschlussquote von Torjäger Johannes Dame schwach und auch Linksaußen Jonas Erk stand völlig neben sich. Regisseur Merlin Fischer konnte keine Akzente setzen. Nach 20 Minuten war mit dem 12:4 die Richtung endgültig vorgegeben.

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Aufgrund der weiterhin miserablen Chancenverwertung war an eine ernsthafte Ergebniskorrektur nicht zu denken, obwohl Attendorn seinen Halblinken Schmidt (6/1) nach 50 Minuten aufgrund einer Roten Karte nach einem Gegenstoßfoul verlor.

TV Arnsberg: Mittelstädt (45. Peitz); D. Capristo (7/1), Dame (5), Hübner (5), Erk (2), Giacosa (1), Regniet, Fischer, P. Capristo, Mevenkamp, Pauleck.

TV Wickede – TV Neheim 30:24 (11:11). Das Endergebnis täuscht gewaltig, denn die Neheimer waren erst in der Schlussphase, als sie nach dem 26:24 durch Torben Frohne (57.) zwei Zeitstrafen für Felix Pater und Hannes Koch kassierten, ausgekontert worden. „Wir sind an uns selbst gescheitert, weil wir uns zu viele technische Fehler erlaubt haben. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass der Wickeder Keeper einen Sahnetag hatte und wir oft das Torgebälk getroffen haben“, so TVN-Trainer Klaus-Dieter Erbuth.

Die erste Hälfte des Derbys war sehr wechselhaft verlaufen, denn der TV Wickede lag mit 2:5 und 9:11 hinten, hatte zwischenzeitlich aber auch mit 7:6 geführt. Die Neheimer kamen konzentriert aus der Pause und legten zum 15:11 (35.) vor, doch die Ruhrstädter schafften die Wende. Der TVN blieb dran, doch der Ausgleich gelang dann nicht mehr.

TV Neheim: Reudenbach, Baukmann; M. Pater (8/4), Koch (7), S. Frohne (4), Hackmann (2), T. Frohne (1), Caruso (1), F. Pater, Zvercikov.