Deutsche selbstbewusst vor Einzelspringen in Willingen
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Willingen. Klar, Seriensieger Gregor Schlierenzauer ist natürlich der Topfavorit beim Einzelspringen bei Weltcup in Willingen. Doch Michael Neumayer ist sich sicher: “Ein Deutscher soringt um einen Platz auf dem Podest mit“. Nur, wer das sein wird, lässt er offen.
Diese Ankündigung kam Michael Neumayer locker über die Lippen. „Ein Deutscher springt um einen Platz auf dem Podest mit“, sagte der 34-Jährige vor dem Einzelspringen beim Skisprung-Weltcup in Willingen (Sonntag, ab 14 Uhr).
Wer dies sein wird, ob Severin Freund, Richard Freitag oder vielleicht sogar er, ließ Neumayer offen. Nur in einem Fall legte er sich fest: „Wer Gregor Schlierenzauer nicht auf der Rechnung hat, der hat keine Ahnung vom Skispringen. Er springt derzeit in einer anderen Welt.“
Dieser Schlierenzauer, nach seinen kürzlich erreichten Weltcup-Siegen Nummer 47 und 48 der beste Skispringer aller Zeiten, traf zwar erst am Samstagmorgen im nordhessischen Upland ein. Allerdings sprang der erst 23-Jährige mit 140 und 142 Metern Top-Weiten und untermauerte somit trotz Rang vier der österreichischen Mannschaft im Teamwettbewerb seine Favoritenrolle im Einzelspringen. Weiter ging es auf der Mühlenkopfschanze lediglich für den Slowenen Peter Prevc (143/142) und den Norweger Anders Bardal (142.5/137).
Der Favorit ist publikumsnah
Anschließend gab sich Schlierenzauer publikumsnah, schrieb zahlreiche Autogramme und knipste die Erinnerungsfotos mit seinen Fans im Notfall sogar höchstpersönlich. Vom österreichischen TV-Sender ServusTV auf die „Ballermann-Stimmung“ in Willingen angesprochen, sagte Schlierenzauer jedoch: „Es ist schon eine sehr gute Stimmung hier, aber ich möchte fast sagen, in Österreich, speziell am Bergisel, ist es mit dem Kessel fast noch besser.“
Karneval in Willingen
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Seine verspätete Anreise sei kein Problem gewesen, sagte der Österreicher, der kurz vor dem Weltcup in Willingen noch einen Auftritt in Stefan Raabs TV-Sendung „TV Total“ hatte. „Das Gefühl war sehr schnell da“, erklärte er. Und: „Ich habe das Privileg gehabt, das Training am Freitag auszulassen.“ Er habe das Teamspringen „super als Training genutzt“. Dass er sogar zweimal seinen Durchgang gewann, „gibt Motivation und Selbstvertrauen“.
Lob der Stimmung in Willingen
Medienprofi wie Schlierenzauer mittlerweile einer ist, kündigte er schließlich vor dem Mikrofon des hessischen Radiosenders hr3 an: „Es fühlt sich immer gut an, wenn man in Willingen ist. Es ist immer eine tolle Stimmung hier. Morgen im Einzelwettbewerb werde ich wieder Gas geben.“
Dass er mit dieser Einstellung auch in die weiteren Springen der Team-Tour in Klingenthal (13. Februar) und Oberstdorf (16./17. Februar) gehen wird, daran ließ der Führende im Gesamtweltcup keine Zweifel. Denn selbst das Skifliegen kurz vor der WM in Val di Fiemme besitzt einen speziellen Reiz für den ÖSV-Adler. „Weil ich ja auch im Skiflug-Weltcup führe, wird auch in Oberstdorf mit mir zu rechnen sein – schließlich gibt es auch in dieser Disziplin eine Kristallkugel.“ Außerdem will Schlierenzauer zum Abschluss der Team-Tour alles geben, damit Österreich doch noch in den Genuss der 100.000 Euro Siegprämie für die beste Mannschaft kommt. „Nicht für uns Athleten“, sagte er, „sondern speziell für unsere Betreuer und Servicemänner, die acht Stunden mit dem Auto hierhin fahren und am Vortag schon fünf Stunden die Ski gewachst haben. Für die ist das das Zuckerl und für die werden wir hoffentlich Gas geben und die Rakete zünden.“
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