St. Moritz/Winterberg. Hannah Neise (Winterberg) gewann bei der Junioren-WM im Skeleton die Goldmedaille und setzt damit ihre Saison auf der Überholspur fort.
Hannah Neise wollte diese verbale Neckerei gerne mitspielen, allerdings gelang es ihr nur kurz. "Ein bisschen enttäuscht bin ich schon von meinen Läufen", sagte die 20-Jährige - und musste sich das Lachen bereits verkneifen. Denn die Junioren-Weltmeisterschaft in St. Moritz bot ihr wenig Gründe, enttäuscht zu sein. Die Skeleton-Pilotin des BSC Winterberg gewann, wie am Tag zuvor ihre Vereinskollegin Laura Nolte im Zweierbob, den Titel - und setzte damit ihre Saison auf der Überholspur fort.
Neise siegt vor Kreher
"Die Läufe waren nicht so sauber wie gewollt", sagte Neise noch, um zu ergänzen: "Ich bin natürlich super zufrieden mit dem Titelgewinn und damit, dass ich jetzt meinen Platz bei der WM in Altenberg sicher habe."
Jeweils mit Laufbestzeit sicherte sich die Schmallenbergerin ausgerechnet im Skeleton-Mekka in der Schweiz vor ihrer Mannschaftskollegin Susanne Kreher den JWM-Titel, der ein persönliches Startrecht bei der Weltmeisterschaft in Altenberg Anfang Februar im Gepäck hat. Kreher lag letztendlich deutliche 36 Hundertstelsekunden hinter Neise. Auf Platz drei folgte die Britin Ashleigh Fay Pittaway (+0.80).
St. Moritz liegt Neise
Bei der Junioren-WM in der vergangenen Saison auf ihrer Heimbahn in Winterberg hatte Neise hinter Anna Fernstaedtová (Tschechien) und Susanne Kreher Bronze geholt. Dieses Mal ließ sie keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Bereits nach dem ersten Lauf führte Neise in St. Moritz deutlich.
Die Bahn in der Schweiz scheint der BSC-Athletin zu liegen. Vor Wochenfrist raste sie im Weltcuprennen auf den vierten Platz und erreichte damit ihre bislang beste Platzierung im Weltcup. „Nach dem ersten Lauf hätte ich damit nicht gerechnet und war ziemlich unzufrieden. Ich habe mir aber gedacht, jetzt greifst du im zweiten Lauf voll an. Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht erwartet", erklärte Neise anschließend.
Training in Altenberg
In den Weltcup kehrt sie in dieser Saison jedoch nicht zurück, da sie ebenso wie zum Beispiel Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) Trainingsläufe auf der WM-Bahn in Altenberg absolviert, statt in Innsbruck beim Weltcupfinale zu starten. "Ich freue mich auf Altenberg", sagte Neise, "und danach geht es endlich erstmal nach Hause."
BSC Winterberg gratuliert
Der BSC Winterberg gratulierte seiner Athletin bereits zum Titelgewinn: "Wir sind unsagbar stolz und freuen uns mit dir und für dich!!! Weiter so und Angriff jetzt in Altenberg bei der großen WM!", schrieb der Klub auf seiner Instagram-Seite. Neise hatte sich vor der Saison überraschend deutlich in der nationalen Selektion einen Platz im Weltcupteam gesichert. Mit ihrem Titelgewinn bei der JWM sorgte sie für den vierten deutschen Startplatz bei der WM. Vermutlich nominiert Chef-Bundestrainer Christian Baude neben Tina Hermann und Jacqueline Lölling jetzt noch Sophia Griebel.