Winterberg. Groß sind die Erwartungen an die deutschen Bobs bei der Heim-WM in Altenberg. Diese Nachricht dämpft daher nicht nur in Winterberg die Stimmung.

Diese Nachricht dämpft die Stimmung im Lager der deutschen Bobfahrer vor dem Auftakt der Weltmeisterschaften in Altenberg. Derart souverän hatten Pilotin Laura Nolte und Anschieberin Deborah Levi die Ausscheidungsrennen vor der Saison dominiert, dass Chef-Bundestrainer René Spies das Duo des BSC Winterberg direkt für die WM setzte. Doch aus dem gemeinsamen Start wird nichts.

„Deborah hatte einen Rückfall und wird nicht starten können“, bestätigte Spies am Montag auf Nachfrage der Westfalenpost. „Für sie rückt entweder Ann-Christin Strack oder Erline Nolte nach. Für Deborah tut uns das echt leid.“

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Rückblick: Ausgerechnet nach dem ersten Weltcupsieg der Senkrechtstarter dieser Saison im französischen La Plagne kam es für die Anschieberin des BSC knüppeldick. Sie war bereits angeschlagen in den Wettbewerb gegangen, war mit Laura Nolte zur nächsten Weltcupstation Innsbruck gereist – und musste dort ins Krankenhaus. Die Diagnose: Lungenentzündung. Die Konsequenz: Sofortige Abreise und Schonung, damit der WM-Start nicht in Gefahr gerät.

Der Bob Nolte/Nolte

Levis Pilotin Laura Nolte raste anschließend mit Erline Nolte weiter auf das Siegerpodest. Doch die Ersatzanschieberin blieb zurückhaltend. „Mit der WM rechne ich definitiv nicht“, sagte Erline Nolte: „Debby ist eine super starke Anschieberin und ich hoffe für sie, dass sie zur WM in voller Stärke zurückkommt. Laura und Debby haben sich diesen WM-Start zusammen erkämpft und deswegen drücke ich ihnen die Daumen, dass sie zusammen am Balken stehen können. Ich bin natürlich bereit und werde einspringen, sobald ich gebraucht werde.“

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Sie könnte gebraucht werden – am Freitag beginnt die WM in Altenberg um 14 Uhr mit dem ersten von insgesamt vier Läufen der Frauen. Die Entscheidung über den Titel fällt spätestens am Samstag ab 17 Uhr im abschließenden Lauf.

Darum setzt Lochner auf Weber

Während mit Deborah Levi eine Anschieberin des BSC die WM verpasst, steht ihr Vereinskamerad Christopher Weber nach einer emotionalen Achterbahnfahrt auch im Zweierbob am WM-Start. Erst hatte ihm mit Pilot Johannes Lochner das komplette WM-Aus im Zweier gedroht, dann war die Qualifikation auf den letzten Drücker gelungen – und jetzt entschied Lochner endgültig, dass sein Mitfahrer im Zweier Christopher Weber sein wird.

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„Das hat Hansi so entschieden“, bestätigte René Spies und ergänzte: „Die Gründe sind die Startleistungen von St. Moritz, das Gewicht von Christopher, und dass beide eingespielt sind.“

Beim Weltcup in St. Moritz durften Lochner/Weber nach einer von Spies angeordneten Weltcup-Pause im Zweier wieder in den Start, allerdings mit der Vorgabe, dass nur ein Podestplatz das Ticket zur WM bedeute. Lochner/Weber lösten die Aufgabe eindrucksvoll, holten sich Sieg und WM-Fahrkarte – und fügten dem Zweier-Dominator Francesco Friedrich die zum damaligen Zeitpunkt erst zweite „Niederlage“ zu. Friedrich kam auf Rang zwei ins Ziel.

Weber: „Im erweiterten Favoritenkreis“

Zur WM sagte Weber nach geschaffter Qualifikation: „Francesco ist auf seiner Heimbahn in Altenberg klarer Favorit auf den WM-Titel. Wir gehören aber schon zum erweiterten Favoritenkreis.“ Am Samstag geht es um 11.30 Uhr in Altenberg mit Lauf eins los, der finale vierte Durchgang beginnt am Sonntag um 16 Uhr.