Königssee/Winterberg. Sie ist die Bobpilotin der Stunde: Laura Nolte (BSC Winterberg) überraschte mit Erline Nolte auch am Königssee und verriet ihr Erfolgsgeheimnis.
Sie lachte wieder. Und sie kicherte. Als müsste sie die Worte ihrer neben ihr stehenden Anschieberin irgendwie bestätigen. „Laura geht eben sehr unbedarft in die Rennen“, sagte Erline Nolte über die Bobpilotin Laura Nolte: „Sie hat einfach viel Spaß.“ Der sorgte auch beim Weltcup am Königssee dafür, dass das Bob-Märchen, welches die erst 21-Jährige vom BSC Winterberg schreibt, andauert.
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Nach dem zweiten Platz eine Woche zuvor in Innsbruck-Igls verpassten Nolte/Nolte ihren ersten gemeinsamen Saisonsieg nur knapp. Nach zwei Läufen hatte das Winterberger Duo 0,03 Sekunden Rückstand auf die zweimalige Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada, die nach Streitereien mit dem Verband nun für die USA startet. Im ersten von zwei Läufen waren Nolte und die Kanadierin Christine de Bruin als Schnellste zeitgleich ins Ziel gerast. Rang drei belegte später die WM-Zweite Stephanie Schneider mit Ann-Christin Strack.
Auch in St. Moritz Nolte/Nolte
Vier Weltcup-Starts, vier Podestplatzierungen – das ist die beeindruckende Bilanz von Laura Nolte, seitdem sie beim Heimrennen in Winterberg mit Rang drei ihre Premiere in der höchsten Rennserie feierte. Mit ihrer Stammanschieberin Deborah Levi, ebenfalls BSC Winterberg, gelang der Sportsoldatin dieser Einstieg – und beim Start in La Plagne sogar der erste Weltcupsieg.
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Weil sich Levi, die zweitbeste deutsche Anschieberin hinter der Gladbeckerin Annika Drazek, eine Lungenentzündung zuzog, wird Laura Nolte seit Innsbruck von ihrer nicht verwandten Namensvetterin Erline Nolte am Start in Schwung gebracht. Die Erfolgsserie der amtierenden Deutschen Meisterin riss dennoch nicht ab.
„Es ist die Leichtigkeit, mit der wir da heran gehen, ich mache mir keinen großen Druck, habe keine großen Erwartungen“, antwortete Nolte nach dem zweiten Platz am Königssee auf die Frage nach ihrem Erfolgsgeheimnis. Einen Sieg durfte sie am Fuße des Watzmanns zwar noch nie feiern, aber das schmälerte die Freude überhaupt nicht.
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Doch nicht nur die Unbedarftheit macht Laura Nolte so stark. Es sind zudem ihre Athletik und ihr Fahrgefühl. „Ich fahre ja mittlerweile seit einigen Jahren Bob“, sagte die 30-jährige Erline Nolte, die mit den verschiedensten Pilotinnen bergab raste, „aber Lauras Fahrten sind echt super, Respekt!“
Auch beim nächsten Weltcuprennen in St. Moritz wird es den Bob Nolte/Nolte geben. Spätestens zur Weltmeisterschaft in Altenberg (21. Februar bis 1. März) soll Deborah Levi zurückkehren. „Sie ist auf dem Weg der Besserung, aber Genaueres kann man im Moment noch nicht sagen“, erklärte Laura Nolte.
Keine Zankerei um den WM-Platz
Für Erline Nolte ist das kein Problem: „Debby ist eine super starke Anschieberin und ich hoffe für sie, dass sie zur WM in voller Stärke zurückkommt“, sagte sie, um zu ergänzen: „Laura und Debby haben sich diesen WM-Start zusammen erkämpft und deswegen drücke ich ihnen die Daumen, dass sie zusammen am Balken stehen können. Ich bin natürlich bereit und werde einspringen, sobald ich gebraucht werde.“
Deborah Levi oder Erline Nolte – für Laura Nolte ist das eine Luxussituation. Die Pilotin weiß das und lacht und kichert.