Winterberg. Es klingt amüsant, ist es aber nicht. Laura Nolte, Bobpilotin des BSC Winterberg, startet in Innsbruck mit Erline Nolte. Der Grund ist ernst.

Es klingt im ersten Moment sogar amüsant: Beim Weltcup in Innsbruck startet Bobpilotin Laura Nolte vom BSC Winterberg am Samstag zum ersten Mal mit Anschieberin und Vereinskollegin Erline Nolte – statt mit ihrer angestammten Tempomacherin Deborah Levi. Es gibt aber einen ernsten Grund für den kurzfristigen Tausch und auch Levis Rückkehr ist offen.

Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegten Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegten Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © Falk Blesken

Bereits nach dem ersten Weltcupsieg des Duos Nolte/Levi am vergangenen Samstag im französischen La Plage verriet die Pilotin, dass ihre Anschieberin ziemlich angeschlagen in das Rennen gegangen sei. „Debbi ist leider krank geworden“, sagte Nolte gegenüber dieser Zeitung: „Sie fühlte sich schon vor dem Rennen schlapp, wollte es aber unbedingt probieren. Anschließend hatte sie Schüttelfrost und so weiter.“

Aus Innsbruck abgereist

In Innsbruck wurde es nicht besser, so dass sowohl Levi als auch Chef-Bundestrainer René Spies die Notbremse zogen. „Sie hat eine Grippe“, sagte Spies auf Nachfrage. Laut mittelhessen.de wurde im Krankenhaus in Innsbruck sogar eine Lungenentzündung diagnostiziert. Mittlerweile ist die Hessin aus Österreich abgereist.

„Sie hat es richtig erwischt“, sagte Spies außerdem über eine seiner besten Anschieberinnen. Levi gilt hinter Start-Rakete Annika Drazek vom TV Gladbeck (noch) als die Nummer zwei im deutschen Team. Jetzt muss die 22-Jährige aber erstmal pausieren, weshalb auch die gemeinsamen WM-Pläne von Nolte und Levi in Gefahr sind. „Den Weltcup in Innsbruck und die nächsten beiden verpasst sie auf jeden Fall“, sagte Spies.

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Im Idealfall kehrt Levi nach den Stationen Königssee und St. Moritz zur WM-Generalprobe in Sigulda (14. Februar), das Rennen wird gleichzeitig als EM ausgetragen, in Noltes Bob zurück.

In Innsbruck und voraussichtlich auch am Königssee geht die 21-jährige Nolte deshalb mit ihrer Namensvetterin an den Start. „Mit Erline läuft es auch sehr gut. Wir kommen zwar beide aus dem Kreis Unna, sind aber unseres Wissens nicht verwandt“, erklärte die Pilotin schmunzelnd. Ihr könnte durch den Wechsel am Start etwas Tempo abhanden kommen. Den Leistungstest kurz vor Weihnachten beendete Erline Nolte, die nach der Saison ihre Karriere beenden dürfte, auf Rang vier – hinter Drazek, Levi und Kira Lipperheide (ebenfalls TV Gladbeck).

Das sagt Laura Nolte zu Innsbruck

„Höhen und Tiefen gehören einfach dazu, und für mich ist es kein Hals- und Beinbruch, wenn ich mal nicht aufs Podest fahre“, sagte Laura Nolte: „Ich kenne die Bahn, aber so viele Fahrten haben ich hier auch nicht absolviert. Das sollte aber kein Problem sein. Die Bahn ist nicht zu schwierig. Wenn man hier den Speed vom Start mitnimmt und oben keine Fehler macht, dann hat man gute Chancen.“