Oberhof/Winterberg. Robin Geueke und David Gamm kehren zufrieden von der DM heim. Es ist aber weniger Rang drei, welcher dem Doppelsitzer ein gutes Gefühl beschert.
Ein wenig ließen David Gamms Worte den Glanz der zwei Bronzemedaillen ermatten. „Die internationalen Rennen sind für uns wichtiger als die Deutschen Meisterschaften, weil wir mit unseren nationalen Konkurrenten ohnehin das ganze Jahr unterwegs sind und wissen, wo wir im Vergleich stehen“, sagte der Rennrodler des BSC Winterberg. Dass Gamm und sein Partner Robin Geueke trotzdem sehr zufrieden von den Titelkämpfen in Oberhof zurückkehrten, lag mehr an besonderen Details.
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„Überrascht waren wir selbst von unseren guten Startleistungen, mit denen wir nur knapp hinter den anderen beiden Doppeln lagen“, sagte Gamm zu Beispiel. Die anderen beiden Doppel – sind die deutschen Top-Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt. Sie liefern sich seit Jahren ein Duell um Weltcupsiege, Goldmedaillen und Triumphe in der Gesamtweltcup-Wertung. Auf ihrer Heimbahn holten Eggert/Benecken ihren vierten DM-Titel vor Wendl/Arlt (+0,162 Sek.) und den Vorjahressiegern Geueke/Gamm (+0,617).
„Die Doppelsitzer haben sich wieder einen harten Kampf geliefert“, sagte Chef-Bundestrainer Norbert Loch. „Die Tobis konnten sich im zweiten Lauf steigern, aber Toni und Sascha haben hier verdient gewonnen. Freuen tue ich mich für Robin und David, die endlich auch mal in Oberhof ein Ergebnis gebracht haben“, erklärte er weiter.
Sturzfestival noch in Erinnerung
Vor allem bei der Selektion im vergangenen Jahr erlebten die Sauerländer auf der Bahn im Thüringer Wald ein Sturzfestival. In früheren Weltcuprennen gelang Geueke/Gamm in Oberhof allerdings auch schon mal als Dritter der Sprung aufs Podest. „Und bei der Quali im Herbst hatten wir auch nur gut eine Zehntel Sekunde Rückstand zum Ersten“, sagte Gamm, „deshalb würde ich schon sagen, dass wir auch in Oberhof schnelle Zeiten können.“
Besonders, wenn die Leistung am Start stimmt wie bei der Deutschen Meisterschaft. „Das müssen wir uns beibehalten, denn dann kommt der Rückstand nur noch durch das Fahren und den Schlitten zustande“, sagte Gamm. Am 11./12. Januar endet mit dem nächsten Weltcuprennen in Altenberg die Weihnachtspause für die Rennrodler.
Das sagt Cheyenne Rosenthal
„Das war jetzt nochmal ein schöner Jahresabschluss. Wir haben gesehen, dass wir drei Doppel aus dem Weltcup ein recht gutes Niveau haben“, sagte Robin Geueke nach den Titelkämpfen: „Toni, Sascha und die beiden Tobis liegen ein Stück weiter vor uns, aber wir kämpfen uns langsam ran, haben noch ein paar Kleinigkeiten für den Weltcup zu ändern, aber so sind wir erstmal zufrieden und können ganz beruhigt Weihnachten feiern.“
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Das kann Cheyenne Rosenthal ebenfalls. Die junge Rennrodlerin des BSC Winterberg, die zum ersten Mal auch im Weltcup unterwegs ist, kehrte sogar mit einer Goldmedaille im Gepäck von der Deutschen Meisterschaft in Oberhof zurück ins Sauerland. Die 19-Jährige gewann die neue Juniorenwertung vor Isabell Richter. „Die Läufe waren aber nicht sauber. Es hätte besser laufen können“, sagte sie selbstkritisch.
Ludwig siegt bei Herren
Bei den Herren sicherte sich Johannes Ludwig den DM-Titel vor Sebastian Bley und Rekordweltmeister Felix Loch. „Leider hat sich Hansi ein bisschen am Genick verletzt und konnte im zweiten Lauf nicht mehr richtig starten. Felix hat eine Handverletzung und konnte eigentlich überhaupt nicht starten. Trotzdem haben beide eine gute Leistung abgeliefert“, sagte Cheftrainer Norbert Loch.
Bei den Damen holte Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz den ersten deutschen Meistertitel ihrer Karriere vor Anna Berreiter (+0,199 Sek.) und Jessica Tiebel (+0,498 Sek.). Cheyenne Rosenthal (+0,646 Sek.) und Isabell Richter (+1,127 Sek.) wurden Vierte und Fünfte.
Rosenthals Missgeschick in der Teamstaffel
In der Teamstaffel unterlief Rosenthal ein Missgeschick, als sie sich verhedderte und das Touchpad im Ziel nicht berühren konnte. Dies bedeutete das Aus für die NRW-Staffel, für die „Leihgabe“ Max Langenhan (Friedrichroda) und Geueke/Gamm somit nicht mehr zum Einsatz kamen. Allerdings befand sich Cheyenne Rosenthal dabei in bester Gesellschaft, denn sogar Olympiasieger und Weltmeister Felix Loch erging es nicht besser. Rang eins holte Thüringen.