La Plagne/Winterberg. Rang zwei in Winterberg, Lob von allen Seiten: Trotzdem bleibt Alexander Gassner vor La Plagne bescheiden. Er wünscht sich vor allem eins.

Der Blick auf die Ergebnisliste des Abschlusstrainings wirft Fragen auf – und bereitet Sorgen. DNS, die Abkürzung für did not start, steht hinter dem Namen Alexander Gassner. Lauf zwei der letzten Einheit vor dem Weltcup an diesem Freitag im französischen La Plagne ließ der Skeleton-Pilot des BSC Winterberg aus, obwohl auf der relativ unbekannten Bahn jeder Eindruck kostbar ist. Weil er sich verletzte?

Darum verzichtet Gassner im Training

Auf Nachfrage gibt Gassner Entwarnung: „Ich wollte nur einen Lauf machen und meine Kräfte für das Rennen schonen“, sagt er. Denn in La Plagne möchte der Winterberger dort anknüpfen, wo er bei seinem Heim-Weltcup aufhört.

Die emotionalsten Bilder vom Weltcup in Winterberg

Das Team aus Deutschland mit Candy Bauer (l-r), Francesco Friedrich, Thorsten Margis und Alexander Schueller freut sich über den ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Team aus Deutschland mit Candy Bauer (l-r), Francesco Friedrich, Thorsten Margis und Alexander Schueller freut sich über den ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Christopher Weber, Bobanschieber des BSC Winterberg, nach dem ersten Weltcup im Viererbob. Er belegte mit dem Team Johannes Lochner Rang vier.
Christopher Weber, Bobanschieber des BSC Winterberg, nach dem ersten Weltcup im Viererbob. Er belegte mit dem Team Johannes Lochner Rang vier. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Das Team aus Deutschland mit Johannes Lochner freut sich über seinen ersten Platz im Weltcup und über den Titel Europameister. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Team aus Deutschland mit Johannes Lochner freut sich über seinen ersten Platz im Weltcup und über den Titel Europameister. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Das Bobteam Johannes Lochner (mit Christopher Weber vom BSC Winterberg, 2.v.re.) feiert den EM-Titel beim Weltcup in Winterberg.
Das Bobteam Johannes Lochner (mit Christopher Weber vom BSC Winterberg, 2.v.re.) feiert den EM-Titel beim Weltcup in Winterberg. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Das Team aus Deutschland mit Florian Bauer (l-r), Christian Rasp, Christopher Weber (verdeckt) und Johannes Lochner freut sich über seinen ersten Platz im Weltcup und über den Titel Europameister. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Team aus Deutschland mit Florian Bauer (l-r), Christian Rasp, Christopher Weber (verdeckt) und Johannes Lochner freut sich über seinen ersten Platz im Weltcup und über den Titel Europameister. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Das Bobteam Johannes Lochner (mit Christopher Weber vom BSC Winterberg, li.) feiert den EM-Titel beim Weltcup in Winterberg.
Das Bobteam Johannes Lochner (mit Christopher Weber vom BSC Winterberg, li.) feiert den EM-Titel beim Weltcup in Winterberg. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bobpilot Johannes Lochner ist nach dem Gewinn des EM-Titels beim Weltcup in Winterberg ein gefragter Mann.
Bobpilot Johannes Lochner ist nach dem Gewinn des EM-Titels beim Weltcup in Winterberg ein gefragter Mann. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox.
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox.
Mariama Jamanka (links) und Annika Drazek (TV Gladbeck) verfolgen beim Weltcup in Winterberg die Läufe der Konkurrenz in der Leadersbox. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (r) und Kira Lipperheide (l), freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (r) und Kira Lipperheide (l), freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (r) und Kira Lipperheide (l), freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Team aus Deutschland, Stephanie Schneider (r) und Kira Lipperheide (l), freuen sich über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup der Damen in Winterberg mit den Bobteam Stephanie Schneider/Kira Lipperheide (1.), Mariama Jamanka/Annika Drazek (2.) und Laura Nolte/Deborah Levi (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bobpilotin Laura Nolte und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) belegen beim Weltcup in Winterberg Rang drei.
Bobpilotin Laura Nolte und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) belegen beim Weltcup in Winterberg Rang drei. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang.
Bei ihrem Weltcup-Debüt in Winterberg belegen Bobpilotin Laura Nolte (rechts) und Anschieberin Deborah Levi (beide BSC Winterberg) den dritten Rang. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Alexander Gassner, Skeleton-Pilot des BSC Winterberg, nach dem zweiten Platz beim Weltcup in Winterberg.
Alexander Gassner, Skeleton-Pilot des BSC Winterberg, nach dem zweiten Platz beim Weltcup in Winterberg. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Axel Jungk aus Deutschland landet auf dem dritten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Axel Jungk aus Deutschland landet auf dem dritten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Alexander Gassner (rechts), Skeleton-Pilot des BSC Winterberg, verfolgt das Rennen beim Weltcup in Winterberg mit Axel Jungk.
Alexander Gassner (rechts), Skeleton-Pilot des BSC Winterberg, verfolgt das Rennen beim Weltcup in Winterberg mit Axel Jungk. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Siegerehrung nach dem Weltcup im Skeleton in Winterberg: (v.li.) Alexander Gassner (2.), Sungbin Yun (1.) und Axel Jungk (3.).
Siegerehrung nach dem Weltcup im Skeleton in Winterberg: (v.li.) Alexander Gassner (2.), Sungbin Yun (1.) und Axel Jungk (3.). © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Die Kanadierin Mirela Rahneva während des Weltcups in Winterberg im Skeleton in der Leadersbox. Sie belegte am Ende Rang zwei.
Die Kanadierin Mirela Rahneva während des Weltcups in Winterberg im Skeleton in der Leadersbox. Sie belegte am Ende Rang zwei. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Tina Hermann aus Deutschland jubelt über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Tina Hermann aus Deutschland jubelt über ihren ersten Platz. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Die Fans von Jacqueline Lölling, RSG Hochsauerland, sorgten für Stimmung beim Weltcup im Skeleton in Winterberg und trösteten Lölling nach Rang vier.
Die Fans von Jacqueline Lölling, RSG Hochsauerland, sorgten für Stimmung beim Weltcup im Skeleton in Winterberg und trösteten Lölling nach Rang vier. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Mirela Rahneva (l-r, 2. Platz) aus Kanada, Tina Hermann (1. Platz) aus Deutschland und Janine Flock (3. Platz) aus Österreich jubeln über ihre Platzierungen. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mirela Rahneva (l-r, 2. Platz) aus Kanada, Tina Hermann (1. Platz) aus Deutschland und Janine Flock (3. Platz) aus Österreich jubeln über ihre Platzierungen. Foto: Caroline Seidel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Caroline Seidel
Tina Hermann feiert ihren Sieg beim Weltcup im Skeleton in Winterberg bei der Siegerehrung.
Tina Hermann feiert ihren Sieg beim Weltcup im Skeleton in Winterberg bei der Siegerehrung. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
Bobpilotin Laura Nolte (Mitte, BSC Winterberg) während der Pressekonferenz vor dem Weltcup in Winterberg. Neben ihr stehen Annika Drazek (links, TV Gladbeck) und Francesco Friedrich.
Bobpilotin Laura Nolte (Mitte, BSC Winterberg) während der Pressekonferenz vor dem Weltcup in Winterberg. Neben ihr stehen Annika Drazek (links, TV Gladbeck) und Francesco Friedrich. © WP/Falk Blesken | Falk Blesken
1/27

Mit dem zweiten Platz in der Veltins-EisArena gelingt dem 30-Jährigen das bislang beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere. Gassner fehlt sogar nur ein Wimpernschlag zum Sieg, welchen sich der Südkoreaner Sungbin Yun sichert. Was für den Sauerländer jedoch am wichtigsten ist: Mit dem Podestplatz buchte er endgültig die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft in Altenberg.

Auch interessant

„Alex zündet jetzt“, sagt Heiner Preute, Gassners Athletiktrainer, mit einem breiten Grinsen im Gesicht nach dem Rennen in Winterberg. Seit mittlerweile drei Jahren arbeitet Preute mit dem Winterberger, dessen verbesserte Athletik nicht zu übersehen ist. „Heiner ist super“, lobt Gassner seinen aus Gladbeck stammenden Coach. Zur Trainingsgruppe Preute gehören außerdem unter anderem Jacqueline Lölling sowie die Bobsportler Annika Drazek, Erline Nolte und Anna Köhler.

Neben der Quälerei mit Preute trägt auch Gassners Zusammenarbeit mit dem Ernährungscoach Maik Thies Früchte. Und in Winterberg treibt den 30-Jährigen zusätzlich an, dass Chef-Bundestrainer Dirk Matschenz mit der Nominierung für die WM zögerte?

Das macht La Plagne so schwer

„Das hatte ich gar nicht so im Kopf“, antwortet Alexander Gassner, „ich wollte einfach nur zeigen, dass ich gut drauf bin und auf das Podest fahren kann.“

Auch interessant

Die Bestätigung durch Platz zwei stärkt sein Selbstbewusstsein und -vertrauen, das in der eng zusammenliegenden Weltspitze für Treppchenplätze notwendig ist. Nicht ohne Grund erklärt Heiner Preute nach Gassners zweitem Platz: „Das war die härteste Aufgabe.“ Dass seine Schützlinge Lölling, Drazek und Lipperheide (ebenfalls Bob-Anschieberin) nach vorne fahren können, ist bekannt – aber Gassner? Das ist neu. Zwei dritte Plätze im Weltcup datieren von 2017 und 2018.

Doch bereits zum Saisonbeginn in Lake Placid verpasste er als Vierter das Treppchen nur knapp.

Auch interessant

Trotzdem möchte der Sportsoldat vor dem nächsten Weltcuprennen nicht zu große Ansprüche formulieren. Zumal die Bahn im französischen La Plagne eine große Unbekannte ist. „Landschaftlich ist es ein Traum hier“, sagt Gassner, der als einer von wenigen Sportlern des deutschen Teams vor Jahren schon mal in La Plagne fuhr. „Aber die Bahn ist sehr anspruchsvoll“, ergänzt er. Außerdem: „Es wäre gut, wenn sich die Bahnarbeiter etwas mehr an der deutschen Eisqualität orientieren würden. Es sind extreme Schläge in der Bahn, was es zusätzlich sehr schwer macht, hier ruhig auf dem Schlitten zu liegen und sauber die Fahrspur zu treffen.“

Ihre Fans feiern Jacqueline Lölling in Winterberg trotzdem

weitere Videos

    Daraus resultieren die „Schauermärchen“, die von in La Plagne bereits gestarteten Piloten an jene überliefert werden, die das Erlebnis mit der Bahn in Frankreich noch nicht hatten. „Es kann halt schon sein, dass du nachher Kopfschmerzen hast“, sagt Gassner.

    Sechs Trainingsläufe liegen hinter ihm und seinen Kollegen, in denen sie sich mit dem „ruppigen Eis“ vertraut machen konnten. Wobei: Dem Sauerländer – und Axel Jungk – reichten ja fünf.