Winterberg. Der Wechsel von Jens Morgenstern zur Bobbahn nach Altenberg stellt den BSC Winterberg vor große Aufgaben. Eine ist jetzt gelöst.
Christoph Brieden ahnte genau das. Als Jens Morgenstern vor gut einem halben Jahr seinen Abschied aus dem Hochsauerland verkündete, sah Brieden, der 2. Vorsitzende des BSC Winterberg, arbeitsreiche Zeiten auf sich und die anderen Vorstandsmitglieder des Klubs zukommen. „Und ich habe mich nicht geirrt“, sagt Brieden nun.
Ein knappes halbes Jahr nach dem Abschied des 1. Vorsitzenden Morgenstern sucht der BSC weiterhin einen neuen „Chef“ – und reaktivierte eine Klub-Legende, um eine der klaffenden Lücken zu schließen.
Nicht vor Konflikten gescheut
„Jens war ein Glücksfall für den Verein“, sagt Christoph Brieden zurückblickend auf unter anderem die sechs Jahre, die Morgenstern als ehrenamtlicher Präsident des BSC fungierte. Der gebürtige Sachse rührte zum Wohl des Vereins in allen Töpfen und scheute sich auch vor öffentlichen Konflikten nicht, wenn es um die Anliegen des BSC oder seiner Sportler ging. 2015 zum Beispiel attackierte Morgenstern die Skeleton-Bundestrainer verbal scharf, als diese Alexander Gassner um die Chance brachten, bei der Heim-Weltmeisterschaft an der Kappe zu starten.
Auch interessant
Doch seit dem 1. Juni ist Morgenstern Geschäftsführer der Bobbahn im sächsischen Altenberg – im Hochsauerland brach er deswegen seine Zelte ab.
„Auch auf der zurückliegenden Mitgliederversammlung ist es uns leider nicht gelungen, einen neuen 1. Vorsitzenden zu finden“, erzählt Brieden. Er übt das Amt deshalb weiterhin kommissarisch aus. „Es gibt durchaus Interessierte und wir werden den Posten wieder besetzen können. Aber erstmal müssen wir die Zeit überbrücken.“
Eine der größten Baustellen im Verein ist der Veranstaltungsbereich. Gemeinsam mit der Veltins-EisArena führt der BSC schließlich Bob- und Skeleton-Weltcups oder andere Wettbewerbe im Bob und Skeleton an der Kappe durch. Sechs Veranstaltungen stehen im kommenden Winter auf dem Plan.
Ein starkes Team ehrenamtlicher Helfer
Allerdings kehrt in diesem Bereich eine BSC-Legende in das Rampenlicht zurück: Alois Schnorbus, einst als Bob-Pilot Olympiateilnehmer, lange Jahre Vorsitzender und seit 2013 Ehrenvorsitzender des Klubs, bringt seine Erfahrung aus zudem etlichen Jahren als Prokurist der Kunsteisbahn in Winterberg ein und koordiniert den Veranstaltungsbereich.
Die schönsten Bilder vom Bob-Weltcup in Winterberg
„Wir können auf ein eingespieltes und sehr motiviertes Team an ehrenamtlichen Helfern zurückgreifen“, erzählt der 67-jährige Schnorbus, „das es so an keinem anderen Eiskanal gibt und das sogar etwas größer geworden ist.“ Da er nach all den Jahren und als Vize-Präsident des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes (NWBSV) über gute Kontakte verfügt, „laufen die Planungen reibungslos“.
Schnorbus möchte in seiner Funktion aber nicht als Alleinunterhalter fungieren, sondern andere, interessierte BSCler an die Aufgabe heranführen. „Im Verein sind die einzelnen Sportwarte jetzt wieder etwas mehr gefordert, aber das läuft“, sagt auch Christoph Brieden – ebenso wie die Suche nach einem neuen Vorsitzenden für den Klub.