Gelsenkirchen. Trotz Treuebekenntnis halten sich Meldungen über einen möglichen Geraerts-Abschied von Schalke 04 hartnäckig. Die Spuren führen nach Belgien.
Mehrere Monate vermied Trainer Karel Geraerts ein klares Bekenntnis zu Schalke 04, nach dem letzten Zweitligaspiel der Saison in Fürth (0:2) wurde der Belgier dann erstmals deutlich. Mit einem knappen, aber klaren „Ja“ antwortete er auf die Frage, ob man sich zum Start der Schalker Vorbereitung am 24. Juni wiedersehe. Geraerts führte weiter aus: „Ich habe einen Vertrag und bin glücklich hier.“
Alles deutet dementsprechend auf einen Verbleib von Karel Geraerts als Trainer hin. Auch der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann hat aktuell keine Ambitionen, den Chefcoach zu tauschen, wie die WAZ erfahren hat. Wechselabsichten von Geraerts (Vertrag bis 2025) sind dem Vorstand nicht bekannt.
Genk statt Brügge? Schalke-Trainer Geraerts wird in Belgien gehandelt
Ist die Trainerdebatte auf Schalke also endgültig beendet? Zumindest belgische Medien sehen das anders. Die Zeitung Het Nieuwsblad meldete am Mittwoch, dass der Verbleib von Geraerts trotz dessen Aussagen in Fürth nicht sicher sei. Zum FC Brügge, wo Geraerts lange Top-Kandidat auf den Trainerposten war, wird der Schalker nun wohl doch nicht wechseln, weil Interimstrainer Nicky Hayen dort überzeugt.
Aber: Die belgische Zeitung berichtet, es gebe noch andere Optionen für Karel Geraerts, obwohl dieser erklärt habe, auf Schalke bleiben zu wollen. Wie diese Optionen konkret aussehen? Het Laatste Nieuws aus Belgien berichtet diesbezüglich, dass der Schalker auf der Shortlist beim KRC Genk stehe - neben Kandidaten wie Thorsten Fink (56, VV St. Truiden), Johan van Rumst (46, vereinslos) und Ex-Weltklassestürmer Ruud van Nistelrooy (47, vereinslos).
Schalke: Auch Karel Geraerts ist nicht unersetzlich
Fakt ist allerdings: In die Schalker Kaderplanung ist Trainer Karel Geraerts aktuell noch mit eingebunden. Er hat bereits Wünsche für neue Spieler geäußert – wenngleich nicht der Belgier, sondern Kaderplaner Ben Manga letztlich für den Aufbau einer neuen Mannschaft verantwortlich ist.
Zeiten, in denen Trainer all ihrer Spielerwünsche erfüllt bekommen, sind auf Schalke inzwischen vorbei. Ex-Frankfurter Manga hat die Aufgabe, einen Kader aufzubauen, mit dem Geraerts in der 2. Bundesliga konkurrenzfähig ist – mit dem im Zweifel aber auch ein anderer Trainer gut arbeiten könnte. Denn komplett blauäugig sind die Schalker nicht. Sollte Geraerts sein Treuebekenntnis widerrufen und Schalke verlassen wollen, würde der Klub ihn wohl gegen die Zahlung einer Ablöse auch ziehen lassen. Unersetzlich ist er in Gelsenkirchen nicht.
Schalke 04 – Mehr News und Hintergründe:
- Schalke: Fährmann über Degradierung: „Meine schwerste Zeit“
- Ronaldo auf Schalke in Gefahr: Zuschauer mit Harakiri-Sprung
- Schalke-Poker um Karaman: Tillmann und Wilmots mit Update
- Schalke: So geht es mit den acht Streichkandidaten weiter
- Schalke: Geraerts entscheidet Kapitäns-Frage schnell
- Schalke-Kommentar: Umgang mit Drexler und Baumgartl ist unwürdig