Kiel. Die Profis des FC Schalke 04 zeigen beim 0:1 gegen Holstein Kiel eine schwache Leistung. Note 5 für ein Quintett - die Einzelkritik.
Nach dem scheinbaren Befreiungsschlag gegen Eintracht Braunschweig (1:0) gab es den nächsten Dämpfer für den FC Schalke 04. Bei Aufstiegs-Aspirant Holstein Kiel kassierte die Mannschaft von Trainer Karel Geraerts eine 0:1-Niederlage. Auch, weil gleich mehrere Offensivkräfte einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten und vorzeitig ausgewechselt wurden. In unserer Einzelkritik sind etliche Spieler unter dem Durchschnitt.
Marius Müller: Trotz Kieler Überlegenheit zunächst kaum geprüft. In der ersten Halbzeit sicher bei hohen Bällen. In der 54. Minute zeigte der Schlussmann gegen einen Schuss von Joshua Mees seine Klasse und rettete zur Ecke. Beim Schuss von Skrzybski machtlos. Kurz nach dem Rückstand faustete er einen Becker-Kracher zur Ecke. In der Nachspielzeit schaltete er sich bei einer Ecke mit nach vorne ein. Note 2,5
Schalke: Defensive enttäuscht - eine Ausnahme
Henning Matriciani: Ein Kämpfer wie er war gefragt. Stark bei Kieler Standards - und dabei, Befreiungsschläge zum Gegner oder ins Aus zu produzieren. Beste Szene: Spitzelte Skrzybski den Ball vom Fuß (34.). Nach vorn kein Faktor. Im Gegenteil: Seine Offensivversuche endeten meist abenteuerlich. Note 5
Tomas Kalas: Aufmerksamster Abwehrspieler der Königsblauen, gutes Stellungsspiel. Rettete in der ersten Halbzeit nach einem langen Ball, indem er geistesgegenwärtig die Hacke ausfuhr und so eine Großchance der Kieler verhinderte. Die meisten seiner Pässe fanden den richtigen Abnehmer. Nach dem Wechsel mit ein, zwei Wacklern. Note 3,5
Marcin Kaminski: Säbelte vor der besten Kieler Chance über den Ball (7.), da hatte er Glück. Sah gegen Joshua Mees schlecht aus und konnte sich bei Torwart Müller bedanken, dass sein schwaches Verteidigen kein Gegentor nach sich zog. In mehreren Situationen wurden seine Schnelligkeits-Probleme offensichtlich. Note 5
Schalke: Alles zum 0:1 bei Holstein Kiel
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Derry John Murkin: Nicht so dominant wie gegen Braunschweig, hätte aber das Führungstor erzielen müssen (24.). Verschätzte sich in der ersten Halbzeit bei einem langen Ball, so dass er mit einem Foul korrigieren musste und sich dafür die fünfte Gelbe Karte einhandelte. Gegen Wehen Wiesbaden muss Murkin am kommenden Wochenende zusehen. Note 4,5
Paul Seguin: Trainer Geraerts‘ Schlüsselfigur fand nicht ins Spiel, hatte am Ball gegen aufmerksame Kieler keine Zeit und konnte dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken. Note 5
Ron Schallenberg: Viel gefordert im defensiven Mittelfeld, aber oft machtlos gegen die Diagonalpässe. Fasste sich kurz vor der Halbzeit ein Herz und scheiterte mit seinem abgefälschten Kracher nur um Haaresbreite am Kieler Außennetz. Spulte fast zwölf Kilometer Laufleistung ab. Manchmal etwas überhastet. Note 4.
Blendi Idrizi: Benötigte rund eine halbe Stunde, um sich an die Bedingungen zu gewöhnen, aber auch danach nur mit sporadischen Entlastungsversuchen. Hatte nur 24 Ballkontakte, brachte eines seiner drei Dribblings durch, trat aber kein Mal wirklich gefährlich in Aktion. Nach 70 Minuten gegen Bryan Lasme ausgewechselt. Note 4,5
Schalke: Terodde geht in Kiel unter
Darko Churlinov: Der Neuzugang war lange Zeit nicht zu sehen, verpasste den Ball dann aber Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nur ganz knapp aus kurzer Distanz. Hatte überschaubare 15 Ballkontakte, brachte keine einzige Flanke in den gegnerischen Strafraum. Blieb zur Pause in der Kabine. Note 5
Simon Terodde: Indiskutabler Auftritt. Kein Torschuss, keine Vorlage zu einer Offensivaktion. Seine besten Szenen waren gewonnene Kopfballduelle im eigenen Strafraum. Vorne trat der frühere Hamburger überhaupt nicht in Erscheinung. Vor dem Kieler Führungstor ging er zusammen mit Kiels Machino zu Boden. Alle Reklamationen halfen nichts. Der Treffer zählte. Nach 63 Minuten machte der Ex-Torjäger für Talent Keke Topp Platz. Note 5,5
Schalke: Kenan Karaman diesmal kein Faktor
Kenan Karaman: Hatte es schwer gegen die Kieler Deckung, fand bei einem Konter aber einmal die Lücke, doch seinen Pass konnte Murkin nicht verwandeln (24.). Konnte nicht an seine Leistung aus dem Braunschweig-Spiel anknüpfen. Note 4
Tobias Mohr: Kam in der 46. Minute für den enttäuschenden Churlinov. Holte sich in der 78. Minute nach einem Foul gegen Machino die gelbe Karte ab. Verhinderte sieben Minuten vor dem Ende mit einer Rettungsaktion das drohende zweite Gegentor. Note 4
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