Dortmund. Der BVB müht sich in einem wenig hochklassigen Derby zum Sieg gegen den VfL Bochum. Aktuell macht der Revierfußball wenig Freude. Ein Kommentar.
Es hatte so manche Diskussion gegeben vor diesem Spiel, auch um die Terminologie: Kann man wirklich noch vom kleinen Derby sprechen, wenn Borussia Dortmund den VfL Bochum empfängt? Wo doch Schalke 04 in der zweiten Liga herumkrebst und diese in diesem Jahr auch nicht verlassen wird – zumindest nicht nach oben. Ist also das Duell BVB gegen VfL nun das große Derby, das Revierderby?
Nach den Eindrücken muss man sagen: eher nicht. Natürlich war es ein intensives Spiel zwischen beiden Mannschaften. Aber das Gefühl, dass die Luft brennt, auf dem Rasen und auf den Rängen – dieses Gefühl kam nie auf. Und auch sportlich lieferte dieses Duell nicht allzu viel Erbauliches. Im ersten Durchgang war es über weite Strecken lahm, im zweiten zwar rasant, aber wenig hochklassig.
Der VfL Bochum ist im Soll, der BVB nicht ganz
Eine Partie, die passte zu dem Bild, dass der Revierfußball aktuell abgibt. Es ist in Gänze kein gutes, am ehesten noch in Bochum, wo der VfL ein ordentliches Polster zum Relegationsrang gesammelt hat und insgesamt im Soll ist.
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Kann man das vom BVB auch sagen? Jein. Nach drei Spielen im Jahr 2024 ist Dortmund zwar wieder auf einem Champions-League-Platz. Aber eigentlich sieht man sich bei der selbsternannten zweiten Macht im deutschen Fußball ja nicht auf Rang vier, sondern mindestens auf Platz zwei – und schielt lieber ganz nach oben. Die Spitze aber ist und bleibt enteilt und der dargebotene Fußball nicht eben Feinschmeckerkost.
Schalke kämpft gegen Abstieg, MSV hat kaum noch Hoffnung
Es geht aber naturgemäß noch schlechter. Schalke, wo man vor der Saison von nichts anderem als dem Aufstieg sprach, muss endlich erkennen, dass die Realität in der 2. Bundesliga Abstiegskampf heißt – aktuell sehen die Auftritte nicht so aus, als hätte jeder Akteur in Königsblau den Ernst der Lage erkannt.
Beim MSV ist die Lage noch viel brisanter, es spricht sehr, sehr vieles für den Absturz in die Viertklassigkeit. Für eine triste Realität, die man bei Rot-Weiss Essen gut kennt, lange 14 Jahre darbte man im Amateurfußball. Nun sprießen zarte Träume von der zweiten Liga, die aber beim 1:2 bei Preußen Münster einen ordentlichen Dämpfer erlitten. Es stand schon einmal besser um den Fußball im Revier.