Dortmund. Der umstrittene BVB-Profi Felix Nmecha rechtfertigt sich für seinen geteilten Post. Zuletzt gab es Proteste.
Felix Nmecha soll Borussia Dortmund sportlich helfen. Trainer Edin Terzic traut dem 22-Jährigen zu, Jude Bellingham, der zu Real Madrid gewechselt ist, im BVB-Mittelfeld zu ersetzen. Rund 30 Millionen Euro haben die Dortmunder daher an den VfL Wolfsburg gezahlt. Ein hoher Betrag für jemanden, der noch nicht so lange in der Fußball-Bundesliga spielt.
Gesprochen und geschrieben wurde aber über Nmecha insbesondere deshalb, weil der Nationalspieler bei Instagram Inhalte geteilt hat, die auf ein homophobes Gedankengut hinweisen. Im Pride-Monat, in dem die LGBTQ-Community auf ihre Rechte aufmerksam macht, hatte er ein Foto geteilt, in dem das Worte Pride dem Teufel zugeordnet ist.
BVB: Nmecha-Protest bei Spiel gegen Köln
Bei Teilen der Dortmunder Fans wurde der sich anbahnende Transfer schon kritisch gesehen, als es sich bloß um ein Gerücht handelte. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln (1:0) gab es am vergangenen Samstag vereinzelt Protestplakate auf der Südtribüne. An der Westtribüne hing ein Banner der Initiative ballspiel.vereint. Darauf stand: Gemeinsam gegen Homophobe.
Dies sei teilweise aus den Zusammenhang gerissen worden, meinte Nmecha nach seiner Verpflichtung. "Ich bin natürlich Christ, aber ich liebe alle Menschen und diskriminiere auch nicht“, sagte der 22-Jährige. Bislang hat sich Nmecha noch nicht öffentlich dazu geäußert. Während der USA-Reise des Klubs hatte der Mittelfeldspieler aber mit dem vereinseigenen Sender, also in einem geschützten Umfeld, in dem keine kritischen (Nach-)Fragen vorgesehen sind, gesprochen. Die Zitate sind nun, rund drei Wochen später, vom Pay-TV-Sender Sky veröffentlicht worden.
BVB: So erklärt Nmecha seinen Post
Darin führt Nmecha, streng gläubiger Christ, nun seine Sichtweise aus. "Ich glaube, häufig kann man es verstehen, wie man will", meinte Nmecha. "Wie zum Beispiel bei einem der Beiträge über pride. Im Englischen gibt es zwei Bedeutungen vom Wort pride. Es gibt eine gute Art von pride, wenn man etwa stolz auf etwas ist, das man getan hat. Und dann gibt es pride in dem Sinne, dass es nur um einen selbst geht. Ich glaube, im Deutschen gibt es dafür zwei verschiedene Wörter. Ich glaube, es ist Stolz und Hochmut oder so ähnlich. In diesem Post ging es darum, dass ich glaube, dass es gut ist, demütig zu sein. Nicht andersherum, nicht das Gegenteil davon. Ich selbst, ich war nicht... Das war nicht meine Absicht, es so zu sagen."
Jeder könne selbst interpretieren, sagte er. "Mein Ziel ist es, Menschen zu lieben und die Wahrheit zu teilen. Ich glaube nicht, dass ich homophob oder transphob bin, nicht mal annähernd." Vielen BVB-Fans wird diese Rechtfertigung kaum genügen.