Dortmund. Am Samstag hing ein Plakat wegen des BVB-Transfers von Felix Nmecha im Dortmunder Stadion. Dabei soll es zu körperlichen Attacken gekommen sein.
Dieser Transfer, also die Verpflichtung von Felix Nmecha, hat das Dortmunder Umfeld aufgewühlt – und anscheinend hat er Gräben aufgerissen. Dies geht aus einem Gastbeitrag auf dem BVB-Fanportal schwatzgelb hervor.
BVB-Fans protestieren mit Banner gegen Felix Nmecha
Darin erklärt die Initiative „ballspiel.vereint!“, warum sie am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln, 1:0, ein großes Banner aufgehangen hatte. Darauf stand: Gemeinsam gegen Homophobie. Hintergrund sind zwei geteilte Inhalte von Felix Nmecha in seiner Wolfsburger Zeit, die auf ein homophobes und transphobes Weltbild schließen lassen.
Dies sei teilweise aus den Zusammenhang gerissen worden, meinte Nmecha nach seiner Verpflichtung. "Ich bin natürlich Christ, aber ich liebe alle Menschen und diskriminiere auch nicht“, sagte der 22-Jährige.
„Da sich im Zuge der ganzen Debatte über Queerfeindlichkeit Betroffene völlig im Stich gelassen fühlen (auch vom BVB), möchten wir einerseits unsere Solidarität bekunden und uns andererseits auch beim Verein Gehör verschaffen. Die Angelegenheit wird und wurde vernachlässigt, und sie ist längst nicht abgeschlossen“, steht in der Stellungnahme.
„Rund um unser Spiel gegen den 1. FC Köln wurde mit verschiedenen Bannern auf das Thema aufmerksam gemacht.“ Aber: „Dass die Aktion(en) nicht bei allen gut ankommen würden, haben schon die Social-Media Kommentare in der Sommerpause gezeigt und ist für Betroffene leider schon immer allzu klar. Aber gerade deshalb sind solche Aktionen so wichtig. Wie tief diese Gräben aber liegen, hat dann der letzte Spieltag auf erschütternde Art und Weise gezeigt.“
Am Samstag im Stadion sei einmal das große Banner wegen Felix Nmecha beschädigt und teilweise runtergerissen worden. Es habe die Hilfe des BVB-Ordnungsdienstes gebraucht. Außerdem seien Mitglieder von „ballspiel.vereint!“, andere solidarische Gruppe und Betroffene körperlich angegangen worden, als sie an verschiedenen Stellen auf der Südtribüne aufklären wollten. „Uns liegen Berichte vor, dass Menschen, die sich solidarisch mit der Aktion zeigen wollten, massiv angegangen wurden. Verbal und körperlich“, heißt es.
Wegen Felix Nmecha: Auch BVB-Sportchef Sebastian Kehl sprach mit Fans
Der BVB verweist auf Anfrage darauf, dass das Thema sehr ernst genommen werde, seit Wochen sei man im Austausch mit betroffenen Gruppen. Zuletzt habe Sportdirektor Sebastian Kehl auf der Fandeligiertentagung mit vielen Anhängerinnen und Anhängern gesprochen, auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke tausche sich mit den Fans aus.