Gelsenkirchen. Clemens Tönnies wird keine Anteile der Schalker Fördergenossenschaft zeichnen. Das gab der Verein bekannt.
Matthias Tillmann griff rhetorisch in das oberste königsblaue Regal. „Das ist das wichtigste Projekt seit dem Bau der Veltins-Arena“, sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Schalke 04 über die Fördergenossenschaft, für die ab Mittwoch Anteile gezeichnet werden können. „Es sind alle ein Stück weit aufgeregt, weil es für Schalke ein wichtiges Projekt ist. Wir erhoffen uns viel“, sagte Tillmann im Rahmen des Online-Frageformats „mitGEredet“ für Mitglieder.
Die Genossenschaft, so hat es Tillmann oft formuliert, soll im Kampf gegen die Schulden, Tilgungsraten und Zinsen ein „Befreiungsschlag“ sein. Mit den Einnahmen soll die „Auf Schalke eG“ (wie sie offiziell heißt) Arena-Anteile des FC Schalke 04 e. V. erwerben, der die dadurch generierten Einnahmen nutzen will, um Darlehen abzulösen. 190.400 Anteile gibt die Genossenschaft heraus, ein Anteil kostet 250 Euro. Bei der Generalversammlung hat jeder Genosse nur eine Stimme - ob er nun einen Anteil erworben hat oder 1000. Das sind nur die Eckdaten, das Konstrukt ist deutlich komplizierter.
So spricht Schalke-CEO Tillmann über Tönnies
Klar ist aber auch: Die Schalker wünschen sich, dass einige finanzstarke Fans und Sponsoren eine Vielzahl an Anteilen zeichnen. Kurz vor dem Zeichnungsstart gab es aber einen Rückschlag, den Tillmann selbst verkündete: Der langjährige Aufsichtsrats-Vorsitzende Clemens Tönnies macht nicht mit.
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In einem Interview mit der Bild-Zeitung hatte Tillmann im Trainingslager in Belek gesagt, er hätte nach guten Gesprächen das Gefühl, Tönnies sei nicht abgeneigt. Tillmann sagte dazu: „Ich habe als Reaktion auf das Interview zwei Briefe von Clemens Tönnies erhalten, wo er das korrigiert und richtig gestellt hat, dass er sich finanziell nicht beteiligen möchte. Das finde ich sehr schade, weil die Fördergenossenschaft einen will und alle zusammen schauen, dass es dem FC Schalke 04 in der Zukunft gut geht.“
Tönnies-Firma ist noch Schalkes Premiumpartner
Tönnies ist mit seiner Firma „Böklunder“ noch Premiumpartner der Königsblauen, hat zudem eine Loge und ist selbst Kommanditist der Arena. Mit der aktuellen Vereinsführung liegt er aber überkreuz, vor allem mit seinem Nach-Nachfolger im Amt, dem aktuellen Aufsichtsratschef Axel Hefer, verbindet ihn fast nichts. Hefer und Tillmann sind sehr gut befreundet. Tillmann ist Chef der Genossenschaft, den Aufsichtsrat bildet fast komplett auch der Aufsichtsrat des Vereins.
Tillmann gab in der Online-Fragestunde an, er hätte insgesamt viele positive Rückmeldungen erhalten. Bei Sky hatte er aber zugegeben, er würde „keinen Raketenstart“ erwarten. Das Interesse der Mitglieder am „mitGEredet“ war gering, rund eine Stunde nach dem Ende hatte das Video auf YouTube noch nicht einmal 8000 Aufrufe.
Rund um die Heimspiele gegen Nürnberg (25. Januar) und Magdeburg (1. Februar) wollen die Schalker für ihr Projekt trommeln. Auch ohne die Unterstützung von Clemens Tönnies.
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