Braunschweig. Ein direktes Freistoßtor erzielte Tobias Mohr in dieser Saison bereits. Für den Schalker kam beim 0:0 in Braunschweig aber keins hinzu.
Es hätte der spielentscheidende Schuss werden können. Noch rund 25 Minuten waren in der Zweitligapartie des FC Schalke 04 bei Eintracht Braunschweig zu spielen, es stand 0:0, als Stürmer Moussa Sylla unmittelbar an der Strafraumgrenze gefoult wurde. Der Braunschweiger Jannis Nikolaou sah für diese Notbremse die Rote Karte, und in zentraler Position zum Tor traten drei Schalker zum Ball: Tobias Mohr, Marcin Kaminski und Paul Seguin. Doch wer trat an?
Schalke: Mohr hatte Freistoß gegen Darmstadt verwandelt
Mohr, wenige Sekunden zuvor eingewechselt, fühlte sich blendend. Er hatte einen perfekten Steilpass auf Sylla gespielt und damit entscheidenden Anteil daran, dass Schalke fortan in Überzahl spielte. Im Spiel gegen Darmstadt 98 (3:5 nach 3:0-Führung) hatte er aus beinahe identischer Distanz den Ball über die Abwehrmauer ins Tor geschlenzt. Mohr lief zunächst an, doch er lief am Ball vorbei, genau wie Kaminski. Seguin zirkelte den Ball über das Tor, Chance vertan, es blieb beim 0:0.
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Mohr wäre gern selbst angetreten, das war zu sehen. Diese Zeitung fragte ihn: Warum haben Sie nicht geschossen? Seine Antwort: „Seguin wollte ihn machen. Es wäre schön gewesen, wenn er drin gewesen wäre. Ich hätte mich aber mehr gefreut, wenn wir das Tor durch Moussa gemacht hätten und es nicht zur Roten Karte gekommen wäre. Es ist wie es ist.“ Seguin hatte den Freistoß zur Chef-Sache erklärt.
Mohr, der die letzten Spiele im Jahr 2024 wegen einer Verletzung verpasst hatte, befindet sich auf dem Weg zu alter Form. Zu Beginn der Vorrunde war er die große Überraschung. Obwohl aussortiert, kämpfte er sich zurück in die Startelf und überzeugte dort. Auch nach der Verletzung hatte er im Winter-Trainingslager in Belek keine Probleme, schnell den Anschluss zu finden. An Christopher Antwi-Adjei kam er auf der linken Seite aber nicht vorbei.
Schalke-Joker Mohr: „Stehe auf jeden Fall bei 80 oder 90 Prozent“
Antwi-Adjei aber enttäuschte, Mohr kam in der 65. Minute ins Spiel. „Ob ich schon bei 100 Prozent bin: schwer zu sagen. Aber bei 80 oder 90 Prozent stehe ich auf jeden Fall. Heute hat es sich gut angefühlt“, sagte Mohr und ergänzte über seinen Traumpass auf Sylla: „Wenn du reinkommst, sind die ersten zwei, drei Situationen entscheidend. Und das war ein Superstart.“
In einer Woche, wenn der 1. FC Nürnberg nach Gelsenkirchen kommt (25. Januar, 15.30 Uhr), dürfte Mohr wieder in der Startelf stehen. Möglicherweise sogar auf der ungeliebten Linksverteidiger-Position in der Viererkette? Derry John Murkin verletzte sich schwer am Knöchel, dürfte ausfallen. „Ich spiele lieber vorn“, sagte Mohr. „Aber ich habe in dieser Saison auch schon rechts hinten gespielt. Hauptsache ich stehe überhaupt auf dem Platz.“
Schalke: Mohrs Vertrag endet im Juni
Hektisch wirkt Mohr nicht, auch nicht, wenn es um seine persönliche Situation geht. Der Vertrag des 29-Jährigen endet am 30. Juni 2025 nach drei Schalke-Jahren, eine Tendenz gibt es noch nicht. „Bisher ist nichts entschieden. Ich habe nichts gehört, weder positiv noch negativ. Ich bin da sehr gelassen. Es bringt nichts, da irgendeine Hektik reinzubringen“, sagte er. „Ich würde gerne bleiben. Aber das liegt nicht in meiner Hand.“
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