Gelsenkirchen. Der Transfermarkt ist voll im Gang. Während beim FC Schalke 04 Neuzugänge auf sich warten lassen, haben viele Ligarivalen schon nachgebessert.

Seit fast zwei Wochen ist das Winter-Transferfenster inzwischen geöffnet. Der FC Schalke 04 hat bislang noch keine Neuzugänge vermeldet, auch die anvisierte Verpflichtung von Loris Karius lässt auf sich warten. Muss man sich Sorgen machen um die Königsblauen? Noch bleiben gut zwei Wochen – genug Zeit, um die Transferpläne zu realisieren, aber mit jedem Tag nimmt der öffentliche Druck auf die Abteilung Kaderplanung um Ben Manga ein Stück zu.

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Von Linda Joy Sonnenberg, Tizian Canizales und Niklas Scheifers

Manch Konkurrent in der zweiten Bundesliga ist da schon weiter in seinen Planungen. Herbstmeister 1. FC Köln etwa gelang mit der Verpflichtung von Jusuf Gazibegovic ein echter Coup. Der bosnische Rechtsverteidiger spielte bis zur Winterpause noch Champions League mit dem österreichischen Meister Sturm Graz. Dass der „Effzeh“ überhaupt den Stammspieler eines Champions League-Klubs abwerben konnte, verdankt er dessen Ausstiegsklausel von zwei Millionen Euro – eine stolze Ablöse für einen Zweitligisten.

KSC gelingt die Kaufmann-Rückkehr

Der Tabellenzweite Karlsruher SC dürfte ebenfalls bald ein Ausrufezeichen auf dem Winter-Transfermarkt setzen. Mikkel Kaufmann, der vorletzte Saison satte 18 Scorerpunkte im KSC-Trikot sammelte, steht vor einer Rückkehr nach Baden. Der Deal mit dem 1. FC Heidenheim ist so gut wie perfekt und wird die Karlsruher Aufstiegsambitionen gewiss nicht schmälern.

Der 1. FC Magdeburg sicherte sich mit dem Schweden Alexander Ahl Holmström ebenfalls einen neuen, vielversprechenden Stürmer. Der 25-Jährige, zehnmal erfolgreich in der zurückliegenden Saison ins Schweden, wechselt ablösefrei von GAIS Göteborg zum Tabellenfünften der zweiten Liga.

SC Paderborn: Mehlem bringt viel Zweitliga-Erfahrung mit

Marvin Mehlem spielte bis zum Sommer für den SV Darmstadt 98.
Marvin Mehlem spielte bis zum Sommer für den SV Darmstadt 98. © dpa | Tom Weller

Ebenfalls international unterwegs auf dem Transfermarkt ist der SC Paderborn. Der Liga-Sechste lotste per Leihe den Ex-Darmstädter Marvin Mehlem vom englischen Zweitligisten Hull City nach Ostwestfalen – ein potenzieller Toptransfer, hat der Offensivmann doch bereits 172 Spiele in der zweiten Bundesliga auf dem Buckel. Ein großes Versprechen ist auch der 21-jährige Finne Casper Terho, ausgeliehen von Union Saint-Gilloise. Beim belgischen Erstligisten hat der Flügelstürmer schon mehrere Saisonspiele in der Startelf absolviert.

Der aktuelle Siebte Hannover 96 bediente sich beim SC Freiburg und lotste Innenverteidiger Kenneth Schmidt aus dem Breisgau an den Maschsee. Im Endspurt der Saison 2022/23 durfte der heute 22-Jährige unter Christian Streich schon ein paar Mal in der Freiburger Startelf auflaufen, dann allerdings verhinderte eine schwere Bauchmuskelverletzung den nachhaltigen Durchbruch. Jetzt will Schmidt reichlich Spielpraxis in Hannover sammeln.

Nürnberg-Coup: Drexler kommt von der TSG

Schalkes Tabellennachbar 1. FC Nürnberg wird wohl in Kürze Tim Drexler und damit einen hochspannenden deutschen U20-Nationalspieler begrüßen. Bei der TSG Hoffenheim begann der 19 Jahre alte Innenverteidiger die Saison als Stammkraft, was viel über sein Potenzial aussagt. Unter dem neuen Coach Christian Ilzer spielte Drexler zuletzt nicht mehr – zum Glück für den FCN, der sich den Zuschlag per Leihe sichert.

Hoffenheims Tim Drexler (l.) im Zweikampf mit Werder Bremens Derrick Köhn.
Hoffenheims Tim Drexler (l.) im Zweikampf mit Werder Bremens Derrick Köhn. © dpa | Uwe Anspach

Ebenfalls bei der TSG bediente Greuther Fürth. Der mit Schalke punktgleiche Tabellen-14. Verstärkte sich mit dem ehemaligen deutschen U-Nationalspieler Marco John. Bei den Hoffenheimer Profis nicht gefragt soll er beim Kleeblatt die Qualität hinten links anheben.

Und dann wären da noch die beiden Schlusslichter Eintracht Braunschweig und Jahn Regensburg. Der BTSV schnappte sich S04-Mittelfeldspieler Lino Tempelmann per Leihe. Der Jahn war umtriebig wie bislang kein anderer Zweitligist und angelte sich mit den drei Leihspielern Tim Handwerker (Nürnberg), Sargis Adamyan (Köln) und Anssi Suhonen (HSV) gleich drei Spieler von der Zweitliga-Konkurrenz. Mit Frederic Ananou wechselte auch noch ein Rechtsverteidiger von St. Truiden zum Tabellenletzte nach Regensburg.

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