Gelsenkirchen. Alle Testspiele sind absolviert, am Samstag startet Schalke in die Saison. Wie weit ist die Mannschaft? Drei Dinge muss der Trainer noch entscheiden.
„Wie wir dann am Samstag spielen, müsst ihr euch überraschen lassen“, antwortete Ron Schallenberg nach dem Schalke-Geheimtest gegen Leeds mit einem breiten Grinsen. Auch nach der Generalprobe gegen den englischen Zweitligisten (0:2) bleibt die Frage, in welcher Formation Schalke am Samstag gegen Eintracht Braunschweig (20.30 Uhr/Sky) in die Saison starten wird, offen. Es ist eine von drei großen Baustellen, die S04-Trainer Karel Geraerts in den verbleibenden Tagen angehen wird.
Welches Spielsystem wählt Schalke-Trainer Geraerts?
Den Großteil der Vorbereitung spielte Schalke mit einer Dreierkette - gegen Twente Enschede testete Trainer Karel Geraerts erstmals die Variante mit vier Verteidigern. Geht es nach Kapitän Kenan Karaman, spielt Schalke auch in der neuen Saison mit einer Viererkette, der 30-Jährige bevorzugt das klassische 4-2-3-1-Modell.
Im abschließenden Test gegen Leeds United am Samstag spielten die Schalker mit beiden Varianten. In der ersten Hälfte mit einer Dreierkette, nach der Halbzeit dann wieder mit vier Verteidigern. In dieser Formation fielen beide Gegentore, gerade beim zweiten Gegentor wurden die Zuordnungsprobleme deutlich: Leeds war sowohl auf den Außenbahnen, als auch im Zentrum völlig unbedrängt.
Aber auch im ersten Durchgang war zu erkennen, dass die Abstimmung zwischen den Ketten noch ausbaufähig ist. Kurz vor der Pause kam Leeds durch die Schalker Abstimmungsprobleme auf der linken Seite zu seiner besten Chance. Ob der neuformierten Mannschaft der Wechsel zwischen den Spielsystemen tatsächlich zu mehr Flexibilität verhilft, wie es Geraerts beabsichtigt oder ob es den Spielern die Abstimmung untereinander erschwert, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
Hoffmann oder Heekeren - wer wird Schalkes neue Nummer 1?
Wer Schalkes neue Nummer 1 im Tor wird, lässt Geraerts ebenfalls bis zuletzt offen. Bei der Generalprobe am Samstag stand Ron Thorben Hoffmann wieder über die volle Spielzeit zwischen den Pfosten. „Viele, die heute auf dem Platz standen, werden sicherlich auch gegen Braunschweig spielen“, sagte Schallenberg nach dem Spiel. „Aber der Trainer hat noch einmal betont, dass das heute noch nicht die endgültige Startelf war.“
Was die Leistung in der Vorbereitung angeht, haben sich beide Kandidaten wenig vorzuwerfen. Heekeren hielt gegen Kiew und Enschede gut, auch Hoffmann zeigte, bis auf einen Patzer im Test gegen Utrecht, solide Leistungen. Gegen Leeds verhinderte er mit einigen guten Reflexen eine höhere Niederlage.
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Was auffällt: Sowohl Heekeren als auch Hoffmann sind bemüht, viel von hinten heraus zu dirigieren und ihre Kollegen anzufeuern. Da Hoffmann aber als Müller-Ersatz aus Braunschweig geholt wurde, die Rückennummer 1 trägt und in der Vorbereitung konstant wirkte, spricht vieles dafür, dass er als Schalkes Stammtorhüter in die Saison gehen wird.
Seit drei Spielen torlos - hat Schalke ein Offensivproblem?
Als Moussa Sylla vor einem Monat auf Schalke vorgestellt wurde, war das durchaus überraschend. Mit 2,5 Millionen Ablöse ist er Schalkes Königstransfer - und in den ersten Wochen zahlte er die Hoffnungen, die die Schalker Verantwortlichen und Fans in ihn setzen, auch gleich zurück. In vier Testspielen traf der 24-Jährige sieben Mal. Doch in den vier letzten Duellen blieb Sylla ohne Tor - wie die meisten seiner Kollegen.
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Seit drei Spielen ist Schalke torlos - gerade gegen Leeds waren Torchancen Mangelware, in der Offensive fiel S04 vor allem in der zweiten Hälfte nicht mehr viel ein. „Bei den Jungs da vorne mach ich mir, was die Qualität angeht, überhaupt gar keine Sorgen“, bekräftigte Schallenberg. Ja, Karaman hatte gegen Leeds zwei gute Chancen, doch über die Außenbahnen bekamen er und Sturmpartner Sylla kaum verwertbare Flanken.
Schalke-Zugang Moussa Sylla wirkungslos
Sylla vesuchte sich daher in der Mitte oft über Einzelaktionen, meist fehlten dann aber die Anspielstationen, sodass der gelernte Rechtsaußen im Zentrum etwas verloren wirkte. Gegen Twente spielte er dagegen auf seiner angestammten Position auf dem rechten Flügel, hatte aber kaum Ballkontakte und wurde nach 45 Minuten ausgewechselt.
Wie schafft es Schalke, gegen Braunschweig wieder mehr Torgefahr zu entwickeln? Das wird eine Frage sein, die Trainer Geraerts in den verbleibenden Tagen der Vorbereitung sicher noch häufiger beschäftigen wird.